Ethereum (ETH): Gründer Buterin benennt drei entscheidende Entwicklungsziele

Ethereum (ETH) muss nach Ansicht von Gründer Vital Buterin drei zentrale Ziele in der Entwicklungsarbeit erreichen, im Zukunftssicherheit zu garantieren: Skalierbarkeit, Privatsphäre und Sicherheit von Wallets.

Ethereum (ETH) hat im Herbst 2022 mit “The Merge” einen gewaltigen Entwicklungsschritt vollzogen und damit nach Einschätzung von Beobachtern rund die Hälfte des Wegs hin zu einem zukunftssicheren Ethereum 2.0 bewerkstelligt. Jetzt hat sich Gründer Vitalik Buterin per Blogpost zu Wort gemeldet und skizziert, welche drei Aufgaben in der Entwicklungsarbeit aus seiner Sicht am dringendsten sind. Denn nur so könne es Ethereum gelingen, in eine ausgereifte Lösung überzugehen, “welche normalen Nutzern eine offene, globale und freie (“permissionless”) Erfahrung bietet”.

In der generellen Zielsetzung stellt sich Buterin also erneut hinter die Vision, mit Ethereum ein Ökosystem und Kryptowährung zu liefern, welches eine Alternative zum klassischen Finanzsektor darstellt. Hier knüpft Buterin wie seit jeher an die Grundidee von Bitcoin (BTC) an, die er mit Möglichkeiten wie Smart Contacts, NFTs und DApps bereits erweiterte. Doch der Erfolg von Ethereum, der unangefochtenen Nummer Zwei unter den globalen Kryptowährungen hinter Bitcoin, hat Buterin die nun aufgelisteten Entwicklungsziele schon fast von allein aufs Papier geliefert:

1. Skalierung: Auch nach “The Merge” kann die Blockchain von Ethereum nur knapp 30 Transaktionen pro Sekunde (TPS) bewältigen, der Bedarf liegt aber um ein Vielfaches höher. Dies hat zu großen Erfolgen für sogenannte Layer 2 Lösungen geführt, die das Nadelöhr bei Ethereum umgehen, indem sie Transaktionen zunächst in ihrem Netzwerk bearbeiten und dann erst gebündelt in der Blockchain von ETH dokumentieren. Ohne tiefere Verankerung von Layer 2 Lösungen, so Buterin, werde Ethereum scheitern, weil die Transaktionskosten zu hoch sind. Schon jetzt betrage die Transaktionsgebühr an normalen Tagen 3,75 US-Dollar und in Zeiten aufgeheizter Märkte werde sie wieder auf 82 US-Dollar und mehr steigen. Deshalb müsse man die Skalierbarkeit bei Ethereum steigern und Layer 2 Lösungen sind aus Sicht von Buterin der momentan aussichtsreichste Weg. Er hat zuletzt durch sein Mitwirken beim Start einer zkEVM (zero knowlegde Ethereum Virtual Machine) bei Polygon (MATIC) deutlich gemacht, wo seine Präferenzen in dieser Frage liegen.

2. Sicherheit von Wallets: Buterin hält nichts davon, Guthaben in ETH bei zentralisierten Instanzen wie Kryptobörsen zu lagern. Um Ethereum dezentralisiert zu halten, müsse der normale Nutzer ohne Angst um die Sicherheit Wallets nutzen können. Auch wir weisen immer wieder darauf hin, dass bislang Hardware Wallets die beste Balance zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit garantieren und das Vertrauen in Kryptobörsen trügerisch sein kann. Unter dem Stichwort “Smart Contract Wallets” will Buterin nun bei Ethereum Lösungen zum Standard machen, die mehr Funktionalen als bisherige Wallets liefern und zugleich im Notfall einfach wiederherzustellen sind.

3. Privatsphäre: Buterin befürchtet, dass Ethereum an Zustimmung verlieren könne, wenn die Privatsphäre beim Einsatz von ETH nicht gewährleistet ist. Derzeit bietet ETH bei Transaktionen im Grunde keine Privatsphäre und der Einsatz von sogenannten Mixern als Ausweg ist bereits von Aufsichtsbehörden und Strafverfolgern angegangen worden. Buterin möchte bei Ethereum unter anderem durch die Einführung eines “stealth address system” die Wahrung der Privatsphäre zum Normalfall machen und hat dazu bereits Anfang 2020 einen ausführlichen Blogpost veröffentlicht.

Fazit: Vitalik Buterin bleibt der Vordenker bei Ethereum

Buterin nimmt in seinem aktuellen Blogpost keinen Bezug zu den jüngsten Entwicklungen in den USA, wo die Aufsichtsbehörde SEC damit begonnen hat, der Kryptoindustrie den Krieg zu erklären. Doch das Timing seiner Ausführungen zur Zukunftssicherheit von Ethereum könnte kaum besser sein – denn Buterin erinnert damit überdeutlich daran, dass ETH zensurresistent bleiben muss, um zu wachsen. Möglicherweise finden seine Forderungen nicht bei allen institutionellen Ethereum Großinvestoren Zuspruch, doch die ursprüngliche Community hinter ETH dürfte den Weckruf verstehen. Nun liegt es an den Entwicklern bei Ethereum, das Bündel von Maßnahmen zu ordnen und umzusetzen. Mit seinen auch technologisch bis in erste Details skizzierten Entwicklungszielen unterstreicht Buterin derweil seine Position als Vordenker bei ETH und seine Bereitschaft, aktiv mitzuarbeiten.


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