Ethereum (ETH) Staking: Darum ist der Boom schon wieder vorbei

Bei Ethereum (ETH) verliert die Option, durch Staking Zinsen zu verdienen, an Anziehungskraft. Vorgestern etwa gab es bereits keine Warteschlange für neue Validatoren mehr. Was steckt hinter der Entwicklung bei Ethereum Staking?

Ethereum (ETH) hat mit dem Protokollwechsel „The Merge“ in 2022 Staking im Mainnet eingeführt. Das Update Shapella in diesem April ermöglichte dann auch wieder das Abheben gestakter Ethereum und ETH Staking entwickelte sich so zu einem finanzstarken Trend. Doch dieser Tage fällt auf: Während sich im Juni noch Zehntausende Validatoren für das Ethereum Staking geduldig in einer Warteschlange einreihten, ist die Zahl der Wartenden zusammengeschrumpft und betrug vorgestern sogar Null. Dies zeigen die Daten von beaconcha.in.

Um sich als Validator eigenständig zum Ethereum Staking anzumelden, sind 32 ETH (umgerechnet derzeit rund 51.000 US-Dollar) die Mindesteinlage. Festgelegt ist, dass sich täglich höchstens 3.600 Validatoren an – oder abmelden können. Damit sollen unerwünschte Schwankungen und Engpässe vermieden werden. Im Sommer führte dies zeitweise zu 45 Tagen Wartezeit für neue Validatoren.

Private Anleger greifen für das ETH Staking häufig auf Dienste wie von Lido oder Coinbase zurück, welches auch mit kleinen Beträgen möglich ist und kein technologisches Fachwissen braucht. So ist unter dem Strich bislang weiter ein Zufluss in ETH zum Staking zu beobachten, mit fast 23 Prozent aller im Umlauf befindlichen Ethereum wird aktuell ein Rekordwert gemessen.

Ist also der verebbende Zufluss neuer Ethereum Staking Validatoren nur ein Indikator für gesättigten Bedarf oder Vorzeichen dafür, dass hier bald Kapitalflucht einsetzt? Dazu muss man wissen: Je mehr ETH zum Staking hinterlegt sind, desto niedriger wird der anvisierte Jahreszins. In diesem Sommer waren noch um 5 Prozent Zinsen beim Ethereum Staking zu erzielen, mittlerweile sind es nur noch 3,5 Prozent. Für einjährige US-Staatsanleihen gibt es derzeit knapp 5,5 Prozent Zinsen.

Fazit: Ethereum Staking in Konkurrenz mit klassischen Finanzprodukten

Beim Staking werden die Zinsen natürlich in Ethereum ausgeschüttet. Deshalb beziehen Anleger vernünftigerweise auch die Schwankungen in der Preiskurve von ETH in ihre Berechnung mit ein. Diese verzeichnet seit dem Update Shapella im April ein Minus von 20 Prozent, was die Attraktivität für Ethereum Staking aus kurzfristiger Perspektive zusätzlich schmälert. Mittel- und langfristig gedacht ist Ethereum Staking weiterhin mit guten Gewinnchancen verbunden. Doch wer auf täglich realisierbare Liquidität bei seinen Investments pocht, wird wohl klassisch auf Tagesgeld und Staatsanleihen schauen, was wie Ethereum Staking risikoarm ist, aber potenziell höhere Zinsen in den kommenden Monaten garantiert.




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