Gut 12 Prozent aller Ethereum (ETH) sind für Staking hinterlegt. Jetzt sorgt für Unruhe, dass Zeitpläne der Ethereum Stiftung aufgegeben wurden, ab 2023 gestakte ETH auch wieder abziehen zu können.
Gut zwei Monate ist “The Merge” bei Ethereum her und seitdem beruht das Mainnet von ETH auf Proof-of-Stake als Protokoll. Damit einher geht, dass Ethereum für Staking hinterlegt werden kann und so Zinsen erzielt. Diese Möglichkeit wurde schon Ende 2020 mit dem Launch der Beacon Chain bei Ethereum eingeführt, dem frühen Testnet für Ethereum 2.0. Mittlerweile lagern Blockchain-Daten zufolge etwa 12,5 Prozent aller ETH in Staking Pools. Anlegern wurden immer darüber informiert, dass sie ihre gestakten ETH erst nach “The Merge” wieder abziehen könnten. Dann hieß es, für diese Option sei ein weiterer Update namens Shanghai abzuwarten, welches in 2023 live gehen solle.
Aber mittlerweile halten sich die Verantwortlichen bei der Ethereum Stiftung bedeckt und haben Zeitpläne offenbar heimlich einkassiert. Wie beispielsweise Twitter-Nutzer Crypto Crystal Baller dokumentiert, sind auf der Webpräsenz der Ethereum Stiftung sämtliche konkreteren Zeitangaben zu Update Shanghai verschwunden und auch ein Zieldatum für die Option “Unstake” ist nicht mehr zu finden. Laut Crypto Crystal Baller wurde noch im Spätsommer von ETH Entwicklern 2024 für realistisch eingestuft, aber auch auf diese Prognose wolle sich nun niemand mehr festlegen lassen.
Für Anleger, die Etherum staken, ist die Entwicklung zumindest unangenehm. Ihre Strategie beruhte auf der Annahme, über einen überschaubaren Zeitraum Zinsen (bis zu 10 Prozent) mit ETH Staking zu verdienen und dafür eingeschränkte Liquidität hinzunehmen. Anbieter wie Lido und Coinbase haben mit sogenannten “Wrapped ETH” zwar eine Lösung gefunden, gestakte Ethereum auch schon jetzt etwa in der Sparte DeFi einzusetzen. Doch das bleibt eine – elegante – Notlösung und der Crash von FTX hat gezeigt, wie wichtig es ist, jederzeit vollen Zugriff auf seine Guthaben in Kryptowährungen zu haben.
Fazit: Ethereum Staking – werden die Regeln geändert?
Ehrgeizige Zeitpläne in der Kryptoindustrie führen häufig zu Verzögerungen, auch Ethereum hat dabei in der Vergangenheit keine Ausnahme gemacht. Doch das neue Verwirrspiel um ETH Staking betrifft Anlagestrategien direkt, bei denen eben die Option “Unstaking” spätestens ab 2023 eingeplant war. Der Ball liegt nun bei der Ethereum Stiftung, die sich dazu erklären sollte, was sich wirklich in Sachen ETH Staking geändert hat und auf wie viel Wartezeit bis zum “Unstaking” sich Anleger noch einstellen müsste. Denn das Thema ist kritisch und kann, wenn die Etherum Stiftung weiter schweigt, das Vertrauen in ETH beschädigen.
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