IOTA: Community sorgt sich um Mitbestimmung – EVM rückt näher

Bei IOTA droht ein wichtiges Referendum zur Selbstverwaltung an mangelnder Wahlbeteiligung zu scheitern. Aus der Führungsetage wird derweil die Integration der Ethereum Virtual Machine bei IOTA gestartet.

In der IOTA Community werben Influencer dringlich dafür, sich an Abstimmungen zur Weiterführung und Ausgestaltung eines gemeinsamen Finanzprogramms für externe Projekte zu beteiligen. IOTA Poet bringt aus auf X (früher Twitter) auf den Punkt: Das Referendum scheint die notwendige 5-Prozent-Hürde Wahlbeteiligung zu verfehlen und falls dies passiert, würden Rücklagen auf Eis gelegt, anstatt durch den Tangle Community Treasury verteilt. Er ist wie andere enttäuscht, dass die IOTA Stiftung sich bisher nicht an den Abstimmungen beteiligt hat, um sicherzustellen, dass die notwendige Beteiligungsquote erreicht wird.

Probeläufe für die vier mit einander verknüpften IOTA Referenden hatten Anfang März stattgefunden und sehr niedrige Resonanz gefunden. Blockchain-Daten zeigen, dass die Werbung um Teilnahme etwas fruchtet und das Quorum in Sicht bleibt. JD Sutton vom Projekt Deep Sea, der auch selbst zur Wahl steht, regt derweil über X an, die Hürde für künftige Referenden von 5 auf 2,5 Prozent zu reduzieren. Generell wundert man sich, dass die IOTA Stiftung mit Vorsitzendem Dominik Schiener ihre Reichweite nicht nutzt, um an die Abstimmungen zu erinnern und zur Teilnahme aufzurufen.

Dort ist man damit beschäftigt, das Thema Ethereum Virtual Machine (EVM) bei IOTA geradezurücken. Schiener hatte die Integration der EVM zunächst für März, dann spätestens für April versprochen. Jetzt schickt er Susanne Krone aus dem Team vor, die den Beginn einer „Softlaunch Periode für die IOTA EVM“ verkündet. Dokumentiert hat dies unter anderem Lazlo, der sich selbst als IOTA Enthusiast einschätzt, auf X. Krone stellt nun wöchentliche Fortschrittsberichte zur in Aussicht. Um die IOTA EVM jetzt schon nutzen zu können, muss man sich aber bewerben und ein konkretes Projekt betreuen.

Schon im September letzten Jahres war die EVM beim IOTA Seitenprojekt Shimmer freigeschaltet worden, dort ohne Softlaunch oder andere Einschränkungen. Hoffnungen, dass mit der EVM als Standardmodul der Kryptoindustrie das IOTA Ökosystem sich Marktanteile in Sparten wie Dezentralisierte Finanzen (DeFi) sichert, wurden allerdings enttäuscht. Nun schreibt Krone, die IOTA Stiftung wolle ein „optimales Timing“ für die EVM im Mainnet erzielen und warte deshalb noch ab.

Fazit: Stiftung und Community bei IOTA uneins

Von außen betrachtet hängt der Haussegen bei IOTA schief. Die Community sieht ihren ohnehin stark eingeschränkten Einfluss bei der Selbstverwaltung durch mangelnde Unterstützung der Stiftung gefährdet, glänzt aber selbst auch nicht mit besonderer Zugkraft. In der Stiftung wiederum merkt man, dass sich Schiener mit seinen großen Ankündigungen zur EVM sehr weit vorgetraut hatte  und versucht, diese elegant einzufangen. Rein technologisch sollte das Freischalten der EVM bei IOTA kein Problem sein, da man es ja bei Shimmer geschafft hatte, wo das unterliegende Netzwerk dem von IOTA entspricht. Aber würde sich der Fehlschlag vom Shimmer Airdrop  bei der EVM für IOTA widerspiegeln, wäre das ein Desaster. Deshalb will die Stiftung vielleicht Zeit gewinnen. Die Preiskurve von IOTA ist unterdessen wieder auf unter 0,30 US-Dollar eingeknickt und damit mehr als 90 Prozent von früheren Allzeithochs entfernt. Es knirscht an allen Ecken und Enden bei IOTA und von wo da Aufbruchstimmung kommen soll, bleibt eine kritische Frage.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*