IOTA Sinnsuche: Stiftungschef Schiener widerspricht sich selbst

Bei IOTA verwirrt Stiftungschef Dominik Schiener mit Zielsetzungen, die nicht zueinander passen. Parallel scheinen Wahlen in der Community auf wenig Interesse zu stoßen. Aber IOTA verzeichnet immerhin ein Jahreshoch.

IOTA entpuppt sich in diesen Tagen als Wundertüte. Die Preiskurve hat von den Aufwärtstrends an den Kryptomärkten profitieren können und zumindest temporär die Marke von 0,40 US-Dollar geknackt. Damit notiert IOTA so hoch wie seit Frühjahr 2022 nicht mehr. Aber der Blick auf die Entwicklungen und Zielsetzungen für das Ökosystem von IOTA und Shimmer (SMR) zeigt, dass sich weiterhin einige grundlegende Fragen aufdrängen.

Da ist zum Beispiel Stiftungschef Dominik Schiener, der spätestens seit dem im Herbst 2023 im Alleingang durchgesetzten Inflationshammer bei IOTA in der Kritik steht. X-Nutzer „Thats Not My Code“ hat Äußerungen von Schiener aus diesem Jahr zusammengetragen, die sich widersprechen. Ende Februar etwa verkündete Schiener noch, er sei es leid, von den Märkten dazu getrieben zu werden, bei IOTA „nicht-nachhaltigen Bullshit“ zu machen. Keine zwei Wochen später dann schreibt Schiener, man habe den Fokus geändert und setzte nun 70 Prozent der Kapazitäten für „kurzfristige Möglichkeiten“ ein. Darunter versteht Schiener selbst auch Meme-Coins und Partnerschaften mit großen Namen.

Die prominenten Namen aber, die Schiener schon vor mehr als drei Monaten als Verstärkung für den IOTA Vorstand versprochen hat, sind weiterhin entweder ein Geheimnis oder existieren schlicht nicht. Das leidige Thema Meme-Coins sorgte zuletzt in der Community von Avalanche (AVAX) für Unruhe, als die dortige Stiftung im Januar finanzielle Unterstützung für entsprechende Projekte startete. Die Diskussion, ob eine Stiftung hinter einer Kryptowährung wie IOTA oder Avalanche sich selbst finanziell für Meme-Coins engagieren soll, könnte jetzt auch Schiener einholen.

Wahlen bei IOTA – doch kaum jemand geht hin

Obwohl: Interessiert sich die IOTA Community überhaupt noch für Richtungsentscheidungen oder hat sie sich damit abgefunden, dass sich Schiener sowieso nicht reinreden lässt? Einen Hinweis auf die Situation hier geben die gerade angelaufenen Wahlen zur Besetzung und Finanzierung bei der Selbstverwaltung des Ökosystems, stimmberechtigt sind hier sowohl IOTA als auch Shimmer. An den abgeschlossenen Probeabstimmungen beteiligten sich gerade einmal um 100 Berechtigte und bei den Personalentscheidungen zeigt sich das Dilemma. Die aussichtsreichen Kandidaten gehören durchweg zum Kreis derer, die schon jahrelang eng mit IOTA und Schiener verbandelt sind, frischer Wind oder jedenfalls ein expliziter Vertreter der Shimmer Community sind wohl ohne Chancen. Das Bild einer aktiven IOTA Community geben diese Wahlen jedenfalls nicht ab.

Aber Schiener nutzt seine Reichweite bei X (früher Twitter) ohnehin nicht, um zur Wahlbeteiligung aufzurufen. Er setzte stattdessen gerade gestern einmal wieder einen rätselhaften Post ab. „IOTA liebt die EVM (Ethereum Virtual Machine“)“. Auf die Integration der EVM, einem Standardmodul der Kryptoindustrie, setzt IOTA große Hoffnungen. Schiener hat im Januar für März oder spätestens April das Freischalten der EVM bei IOTA versprochen. Auf Rückfragen zu seinem jüngsten Post und die Bitte, ein genaues Datum zu nennen, aber reagiert Schiener nicht.

Fazit: Shimmer am Boden – IOTA muss sich beweisen

SMR hat sein neuestes Allzeittief erst vor wenigen Tagen zu verkraften gehabt. Unsere Analyse von letzter Woche zu Shimmer zeigt auf, warum dieses IOTA Seitenprojekt den Bach runtergeht. Aber kann jedenfalls IOTA, vor Jahren einmal eine Top Ten Kryptowährung, den derzeitigen Aufschwung bestätigen? Mit Meme-Coins allein wird dies nicht gelingen, die EVM hat bei Shimmer nicht die erwünschten Effekte gezeigt – und dann ist da immer noch das Problem mit der ausstehenden Dezentralisierung. IOTA 2.0 („Coordicide“) soll die Abschaffung der zentralisierten Strukturen im Netzwerk bringen und ist seit mehr als einem halben Jahrzehnt in schier unendlicher Vorbereitung. Ohne IOTA 2.0 aber wird die Expansion in Sparten wie Dezentralisierte Finanzen (DeFi) kaum funktionieren. Für Schiener steht noch viel Arbeit an, seine merkwürdige Kommunikationspolitik hat IOTA in der breiteren Kryptoszene längst den Ruf eines fehlgeschlagenen Projekts oder gar Scam eingebracht.


2 Kommentare

  1. Die Technologie hinter IOTA ist zwar wegweisend; Stiftungschef Dominik Schiener fehlt es sowohl an strategischem Weitblick als auch an Führungsqualität.

  2. Falsch!
    Die Technologie von IOTA ist absolut nicht wegweisend, weil sie schlichtweg nicht funktioniert!
    Sie haben das Basisproblem der Sicherheit nicht gelöst und können es auch nicht.
    Genau deswegen gibt es den Coordinator, der Token muss immer Mami fragen und ist hilflos verloren.
    Zwischenzeitlich ist das völlig belanglos das es hervorragende funktionierende Lösungen gibt.

    Noch schlimmer als der nicht funktionierende Konsensalgorithmus ist das komplette fehlen eines Gesamtkonzeptes.
    Stichwort: Mana
    Also, fällt der Coordinator in Zukunft einfach weg und es gibt ABSOLUT KEINE Transaktionsgebühren oder muss man Mana temporär kaufen, oder vielleicht doch minen?

    Sollte das fertige IOTA ohne Coordinator vom Anwender Rechenleistung erfordern wäre das PoW und ein geniales Desaster!

    Die Technik ist einfach nur Schrott, das Marketing einfach nur Betrug.
    Warum Betrug? Eine klare Aussage der Stiftung: Es wird nie eine Tokenerhöhung geben, doch es gab eine und die steckte Schiener ein!

    Doch die Flut hebt alle Boote. IOTA ist jetzt offiziell für IDIOTAS und ein echter Shitcoin.

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