IOTA hatte Integration der Ethereum Virtual Machine (EVM) für das 1. Quartal 2024 angekündigt. Doch stattdessen findet nun ein Softlaunch statt, der sich lange hinziehen könnte. Sind die Erwartungen bei IOTA erneut zu hoch?
IOTA Stiftungschef Dominik Schiener bemüht sich seit Monaten, Aufbruchstimmung zu verbreiten. Die Eröffnung eines IOTA Büros in Abu Dhabi Ende letzten Jahres sollte dabei ebenso ein Signal setzen wie das Freischalten der Ethereum Virtual Machine (EVM). Doch wieder einmal kommen die großen IOTA Pläne ins Stocken. Denn das Projekt EVM hat das angekündigte Startdatum verpasst. Im November hatte die IOTA Stiftung per X versprochen, die EVM werde im 1. Quartal 2024 in Betrieb genommen und damit Türen Richtung Dezentralisierte Finanzen (DeFi), Gaming und Dapps öffnen.
Nun ist das 2. Quartal angebrochen und die jüngste Wasserstandsmeldung zur IOTA EVM klingt ernüchternd. Rund ein halbes Dutzend Details listet Phylo von der IOTA Stiftung auf, die in Sachen EVM noch zu erledigen sind, darunter eine moderne Wallet, Index Provider und Oracle-Dienste. Zwar ist die IOTA EVM jetzt schon live, aber weder für Normalnutzer geöffnet noch voll funktionsfähig. Man hoffe, die Menschen würden einsehen, dass der Launch einer EVM mit funktionierendem Ökosystem und nutzbaren Apps keine Sache sei, die in ein paar Tagen passiere, heißt es weiter. „Deshalb nennen wir es Softlaunch“, ist die aktuelle Wortwahl der IOTA Stiftung.
Beobachter fragen sich allerdings, warum die IOTA Stiftung große Erwartungen zur EVM geweckt hatte und dann den Zeitplan einkassiert. In der Kryptoindustrie ist die EVM ein weitverbreitetes Standardmodul und schon bei mehr als 150 Projekten live. IOTA hatte die EVM schon 2023 beim Seitenprojekt Shimmer (SMR) gelaunched, fand aber wenig Resonanz. Technologisch und inhaltlich waren so schon Erfahrungen bei IOTA vorhanden plus mehr als vier Monate Vorbereitungszeit. Wann die EVM nun bei IOTA Wirklichkeit werden soll, blieb bislang offen. Geplant ist eine begleitende Marketingkampagne, deren Startschuss auch noch kein Datum hat.
Fazit: IOTA ohne Impulse – kann EVM Probleme lösen?
Eine Herausforderung für IOTA ist offenbar, externe Projekte zu begeistern, welche die EVM mit Ideen und Anwendungen füttern. Einen Fehlstart der IOTA EVM will man verhindern, auf der anderen Seite ist die Geduld aufgezehrt. Denn die Geschichte von IOTA wird immer wieder von Versprechen begleitet, die nicht eingehalten werden können. So ist beispielsweise auch die prominente personelle Verstärkung, welche Schiener für die IOTA Stiftung angekündigt hatte, ebenfalls seit Monaten nicht eingetroffen. Mit solcher Außenkommunikation beschädigt die Stiftung unter Schiener das Vertrauen und tut sich selbst keinen Gefallen.
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