Bei IOTA laufen die Vorbereitungen für die Abschaffung des zentralen Koordinators mit dem Projekt Coordicide auf Hochtouren. Um Konzept und Umsetzung von unabhängiger Seite prüfen zu lassen, hat die IOTA Stiftung nun Gelder für das spezialisierte Institut SPRITZ bereitgestellt, welches an der Universität Padua angesiedelt ist.
Bei IOTA wartet man gespannt auf die kurz bevorstehende Überführung von ersten Komponenten von Chrysalis aka 1.5 auf das Mainnet. Gleichzeitig aber arbeiten die Entwickler der IOTA Stiftung auch bereits an IOTA 2.0, welches unter den Namen Coordicide die Beseitigung des zentralen Koordinators umsetzen soll. Für dieses technologisch ambitionierte Projekt hat IOTA nun mit dem SPRITZ Institut aus dem italienischen Padua einen externen Partner für Sicherheitsanalyse gewonnen, teilt die IOTA Stiftung per Blogpost mit. SPRITZ Security and Privacy Research Group wird von IOTA als eines der führenden Institute in diesem Feld gelobt und wird mit – nicht näher bezifferter – finanzieller Unterstützung der Stiftung bedacht.
Hintergrund zu IOTA, SPRITZ und Coordicide
Für SPRITZ wird Professor Mauro Conti die Leitung des Projekts mit IOTA übernehmen. Conti hat SPRITZ 2011 gegründet und sich bereits mehrfach mit Sicherheitsaspekten im Internet der Dinge (IoT) beschäftigt. Coordicide ist mittelfristig betrachtet das wichtigste Ziel von IOTA und wird deshalb IOTA 2.0 genannt. Denn IOTA hat in seinem Tanglenet weiterhin einen zentralen Koordinator installiert, der die letzte Kontrolle über die Validierung von Transaktionen hat. Eine solche zentrale Stelle aber widerspricht den Prinzipien von Kryptowährungen und Blockchains, die eben ohne eine solche Instanz auskommen und so vor unerwünschten Einflüssen sicher sein sollen.
Monti sieht bei der tiefergehenden Analyse von Coordicide mehrere Aufgaben. Beginnen werde man damit, das Protokoll von Coordicide auf Sicherheit gegen bekannte und möglicherweise unbekannte Methoden von Angreifern zu testen. Parallel soll auch geprüft werden, ob das Software-Design von Coordicide dem Anspruch genügt, auch wenig leistungsfähige Endgeräte aus dem IoT fair einzubinden. Zudem steht ein Blick in die Zukunft von IOTA auf dem Programm von SPRITZ: Dabei geht es darum, wie in IOTA 2.0 mit der Reputation von Netzwerkteilnehmern umgegangen wird. Dieser Aspekt ist laut Monti maßgeblich für den tatsächlich erreichbaren Level an Sicherheit.
IOTA nennt zunächst ein Jahr als Zeitrahmen für das Projekt. Monti verspricht, Ergebnisse würden sowohl auf der Webseite von SPRITZ veröffentlicht als auch über die offiziellen Kanäle von IOTA. Für die Umsetzung von Coordicide nennt IOTA bislang März 2021 als Zieldatum und meint damit wohl ein Bereitstellen im Testnet.
Fazit: Externer Audit von Coordicide gute Idee von IOTA
Für IOTA hielt das Kryptojahr 2020 im Februar eine Blamage parat, als ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem bei der offiziellen Trinity Wallet entdeckt wurde. Bis in den März hinein musste deshalb das Mainnet für Transaktion gesperrt werden, dazu wurde der zentrale Koordinator deaktiviert. Der Vorfall führte zu Kursverfall bei IOTA und beschädigte den Ruf, da offensichtlich interne Sicherheitsprüfungen versagt hatten.
Mit Coordicide wird IOTA bei der Umsetzung in eine neue Ära geführt und falls sich dort Fehler einschleichen würden, wäre IOTA wohl Geschichte. So früh wie möglich externe Spezialisten einzubinden, wie die IOTA Stiftung dies nun mit SPRITZ tut, ist hoffentlich mehr als nur ein Feigenblatt. Der Kurs von IOTA hat es angesichts zunehmend guter Nachrichten rund um die technologische Erneuerung geschafft, sich nah an 0,40 US-Dollar anzusiedeln und damit die Verluste der jüngeren Vergangenheit wieder wettgemacht. Optimisten erwarten mit IOTA 1.5 und 2.0 weitere Kursgewinne. Pannen in Sachen Sicherheit dürfen dann aber nicht wieder auftreten.
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