IOTA Mitgründer Sønstebø kritisiert Inflationspläne und fordert Transparenz

Am Wochenende haben die Pläne der IOTA Stiftung, den Tokenbestand künstlich um 65 Prozent zu erhöhen, viele Diskussionen ausgelöst. IOTA Mitgründer David Sønstebø meldet sich kritisch zu Wort und hat konkrete Forderungen.

Der zum Wochenende von der IOTA Stiftung angekündigte „Inflationshammer“ hallt nach. Im Handstreichverfahren hat die Stiftung unter Chef Domink Schiener beschlossen, zum 29. September 65 Prozent mehr IOTA „nachzudrucken“, um so ihre Arbeit und Expansion zu finanzieren. Der daraus entstehende Preisdruck auf IOTA trifft Anleger völlig überraschend, die Community fühlt sich überrumpelt. In der Situation dürfte das Wort von David Sønstebø Gewicht haben, der bis zu seinem Rausschmiss im Dezember 2020 als IOTA Mitgründer die Stiftung führte.

Mit einem Blogpost macht Sønstebø klar, dass auch er von den weitreichenden Entscheidungen der Stiftung kalt erwischt wurde. „Nie zuvor wurde die IOTA Community gebeten, etwas so Radikales und Signifikantes zu akzeptieren – und gleichzeitig so wenig Informationen wie noch nie zu haben“, schreibt Sønstebø. Er sei übrigens weiterhin die Einzelperson mit den größten IOTA Beständen. Was eigentlich bedeute der Einstieg der Vereinigten Arabischen Emirate bei IOTA genau, fragt Sønstebø. Und überhaupt: Wie könne man nur auf die Idee kommen, 5 Prozent des künftigen IOTA Bestands im Wert von zig Millionen US-Dollar an sogenannte „Contributors“ auszuschütten und wer solle davon profitieren?

Sønstebø geht von aus, dass die gemeinnützige IOTA Stiftung mit Sitz in Berlin erhebliche juristische Probleme bekommen wird, wenn sie ihre Inflations- und Restrukturierungspläne nicht mit der Community abstimmt. Aber Sønstebø baut auch eine Brücke: „Mit Transparenz und Einbeziehung könnte sich das ganze Debakel in etwas verwandeln, bei dem die Community dahintersteht.“ Dafür stellt IOTA Legende David Sønstebø fünf konkrete Forderungen:

1. Ein Transparenzbericht müsse her, in dem die IOTA Stiftung offenlegt, wer genau die neuen Anteilseigner sein werden, welche legalen Garantien abgegeben werden und wie viel Geld den Besitzer wechselt.

2. Die Community müsse darüber abstimmen dürfen, um wie viel Prozent der IOTA Gesamtbestand vergrößert wird und über welche Zeiträume für die neuen IOTA teilweise Verkaufsverbote gelten sollen.

3. Die Community solle auch darüber entscheiden, welche bekannten IOTA Vertreter mit neuen Token bedacht werden sollen.

4. Der IOTA Vorstand müsse um mindestens zwei neue Mitglieder aus der Community erweitert werden.

5. Die Stiftung solle eine öffentliche Fragestunde mit dem Aufsichtsrat organisieren, damit die Community ausreichend informiert werde, ihre eigene Perspektive aufzeigen könne und letztendlich auch die Frage der juristischen Verantwortung geklärt wird.

Auf X (früher Twitter) erhält Sønstebø fast 100 Prozent Zustimmung für seine kritischen Gedanken und Vorschläge, wie ein Kompromiss zwischen IOTA Stiftung und Community aussehen solle. Der direkt angesprochene Stiftungschef Dominik Schiener hat – so weit wir wissen – noch nicht Stellung bezogen. Er war es, der Sønstebø aus der Stiftung drängte und seitdem laut Satzung im Grunde Alleinherrscher bei IOTA ist.

Fazit: Opposition gegen IOTA Inflation formiert sich

Ob die konstruktive Kritik von Sønstebø für IOTA Früchte trägt? Wer die wiederkehrenden Alleingänge von Schiener kennt, wird daran zweifeln, dass der IOTA Chef seine Pläne noch einmal anpasst. Ob Sønstebø notfalls selbst vor Gericht zieht? Das hatte er nach seinem Zerwürfnis mit Schiener ein-, zweimal angedeutet, aber nie umgesetzt. Um Schiener wird es in jedem Fall gerade sehr einsam, denn der für den 29. September angesetzte Hard Fork mit massiv neuen IOTA Token findet unter kritischen Anlegern Null Applaus.


6 Kommentare

  1. Resümee

    Dezentralität
    IOTA läuft mit Coordinator weiter, das kommende Update ermöglicht die Übergabe an das völlig neue IOTA 2.0 Netzwerk mit dem neuen IOTA Token der auch nicht mehr MIOTA heisst. Dieses neue Netzwerk verfügt über einen Konsensmechanismus, der Konsens ist nichts anderes als echte Dezentralität.

    Smart Contract
    Sie beginnen jetzt im Shimmer Netzwerk welches bereits über einen BFT Konsensmechanismus verfügt mit der Entwicklung einer Scriptsprache. Diesen Quatsch sollten sie tunlichst unterlassen, Facebook hatte völlig andere Entwicklungsressourcen und Move ist Open Source. Es wird schon jetzt als „Javascript für Web 3.0“ bezeichnet. Wenn sie ein bisschen Grips haben können sie Move innerhalb weniger Monate in Shimmer integrieren.

    Marketing
    Schiener ist ein Experte mit Marketing Blendgranaten und Nebelkerzen: Coordicide, Stardust, Shimmer, Assembly, Bee und jetzt habe ich was mit Korokodil gelesen, etwa Krokodize, musste gleich an das Kasperl und sein Krokodil denken.
    Schlichtweg hatte IOTA keinen funktionierenden Konsensmechanismus und lief direkt mit einem Server.
    Das wurde mit unglaublichen Ablenkungsmanövern verschleiert. Doch Freitag wurde auch offiziell mitgeteilt das es nie ein dezentrales IOTA geben wird, weil es in Kürze abgedreht wird.

    Betrug
    Tatsächlich hat Dominik es viel zu wild getrieben und er wird definitiv juristische Probleme bekommen. Mit Sicherheit bekommt er dafür weder von der EU noch von der Sec seinen Segen.

    Investoren
    Woanders steigen auch Investoren ein, doch sie bringen Geld in eine zukunftsorientierte Lösung und profitieren langfristig.
    Schönes Beispiel sind die aus DIEM hervorgegangenen Coins Aptos und SUI. Es ist eine unerhörte Sauerei das deine der vermögendsten Institutionen der Welt eine „Stiftung“ gründen um dann bestehende IOTA Eigner mit solchen Aktionen zu bestehlen.

    Stiftung
    Irre, wie „selbstlos“, IOTA ist nicht einmal eine Company, sondern sogar eine Stiftung!
    Er regiert aber wie ein Einzelunternehmer der auf die Rechtslage (böses Wort) und macht was Gott Dominik will.

    Genau genommen gehört er rechtlich aus der Stiftung entfernt.

  2. Du bist ja immer noch da Bernd. Ich dachte du würdest deine Zeit endlich in sinnvolle und positive Dinge investieren als hier mit diesem Unsinn deine Zeit zu verschwenden.

    • Hörensagen, angeblich soll das IOTA Netzwerk mit dem MIOTA Token quasi totlaufen, dagegen soll das neue IOTA 2.0 Netzwerk die Tokenkennung IOTA führen. Aber bei IOTA ist ja viel Hörensagen und nix is fix.

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