Das Fachmagazin „Tech in Asia“ rollt das Zerwürfnis zwischen Julian Hosp und U-Zyn Chua auf. Die beiden Gründer von Cake und DeFiChain (DFI) bekriegen sich vor Gericht. Es geht um viel Geld, Führungsstil und Zukunft.
Der Krypto-Promi Julian Hosp legt laut Fachmagazin „Tech in Asia“ einen Umgang mit Firmengeldern zu Tage, welcher mehr als merkwürdig wirkt. So soll Hosp als CEO von Cake beispielsweise das Gehalt für sein Kindermädchen auf Kosten des Unternehmens abgerechnet und sich auch sonst für private Zwecke großzügig aus der Firmenkasse bedient haben. Das Online-Journal beruft sich auf eingesehene Dokumente, die im Gerichtsstreit um Cake eine Rolle spielen. Dort will U-Zyn Chua, der Cake zusammen mit Hosp gegründet hat, eine Liquidierung erreichen.
Hosp und sein Verständnis von Firmenkasse unprofessionell
Dabei spart U-Zyn Chua offenbar nicht mit Vorwürfen und Beweismitteln. Dem Bericht zufolge machte Cake CEO Julian Hosp persönlich monatlich Millionen von US-Dollar als Ausgaben geltend. So sei eine Frau, die bei Cake offiziell als „leitende Redakteurin“ tätig war, mit 8.400 US-Dollar Monatsgehalt bedacht worden. In Wirklichkeit aber sei sie für die Betreuung von Hosps Kindern zuständig gewesen. In Zeiten, als Cake Millionengewinne machte, fiel das wohl nicht weiter auf. Aber als Hosp im Herbst 2023 Stellenstreichungen und Kosteneinsparungen anordnete, forschte U-Zyn Chua nach und stieß auf die Ungereimtheiten, schreibt „Tech in Asia“. Der Vorfall beschäftige auch die Behörden in Singapur, der Frau sei das Arbeitsvisum entzogen worden.
Hosp kommentiert die Vorwürfe nicht direkt und gibt vage an, dass er mit den Behörden kooperiere. Großzügig war Hosp wohl auch bei Werbeausgaben. Hier soll er Kampagnen, die für seine persönliche Webpage und die externe NAS Akademie warben, über das Cake Konto bezahlt haben lassen. Die Anwälte von Hosp begründen dies mit ausgeklügelter Werbestrategie, bei der die Popularität von Hosp indirekt auch Cake nutzen sollte. „Tech in Asia“, dem Dokumente vorlagen, bezweifelt die Darstellung und verweist auf Strafanzeigen von U-Zyn Chua in dieser Sache.
DeFiChain (DFI): Nächstes Allzeittief und bei Cake mitgefangen
Die Schlammschlacht zwischen Hosp und Chua hat längst auch ihr einstiges Vorzeigeprojekt DeFiChain (DFI) in Mitleidenschaft gezogen. DFI hat gestern ein neues Allzeittief verzeichnet und ist 99 Prozent vom Allzeithoch aus dem Dezember 2021 entfernt. Als Hauptprodukt von Cake ist DeFiChain damit wohl verbrannt. Aber was passiert nun mit dem Unternehmen, welches immer noch geschätzt Rücklagen von bis zu 100 Millionen US-Dollar hat?
U-Zyn Chua zufolge gab es im Herbst 2023 das Angebot von Hosp, ihn mit 32,5 Millionen US-Dollar auszubezahlen und Cake alleine weiterzuführen. Dem habe er zugestimmt – doch Hosp habe das Angebot einen Tag später wieder zurückgezogen. Im laufenden Gerichtsverfahren hatte Hosp im Februar 2024 wiederum U-Zyn Chua angeboten, Cake zu übernehmen. Dies scheiterte laut U-Zyn Chua nicht am Geld, sondern einer Vertragsklausel, die Hosp zivilrechtliche Immunität für seine Aktionen als CEO zusichern sollte.
„Tech in Asia“ begleitet die Geschehnisse und Entwicklungen bei Cake schon seit Jahren. Hosp wirft dem Magazin auf X jetzt vor, Partei für U-Zyn Chua zu ergreifen, weil dieser eine persönliche Freundschaft mit dem Chef des Medienunternehmens pflege. Allerdings kommt der jüngste Artikel zu dem Schluss, dass beide – Julian Hosp und U-Zyn Chua – momentan in dem Gerichtsstreit gefangen sind. Eine Liquidierung von Cake könne die Situation klären, ansonsten drohe eine weitere Runde von Prozessen, bilanzieren die Autoren.
Fazit: Saubermann Julian Hosp? Das Image hat tiefe Wunden
Zur Lebensgeschichte von Julian Hosp gehören seine Aktivitäten beim Pyramidensystem Lyoness und beim krachend gescheiterten Krypto-Projekt TenX. Dort lernten sich Hosp und Chua kennen. Insofern dürfte Chua gewusst haben, dass es bei Abgängen von Hosp stets mächtig Ärger auch finanzieller Art gibt – was sich jetzt bei Cake wiederholt. Hosp inszeniert sich gerne als sportlicher Saubermann mit Medizindiplom, doch die Realitäten sprechen eine andere Sprache.
Gelackmeiert sind wieder mal die, welche den Werbesprüchen von Hosp folgten und in DeFiChain (DFI) investierten. DeFighters nennen sich jene Gruppe, von Anlegern, welche jetzt mit ihren Investments vor einem Totalverlust stehen. Hosp hat übrigens per X für heute eine Online-Session angekündigt, bei der es „juicy“ („schlüpfrig“) zugehen werde. Die Story um Cake und die einst so unzertrennlichen Julian Hosp und U-Zyn Chua hat wohl noch Platz für weitere Kapitel.
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