Google macht aktuell Schlagzeilen mit einem selbstentwickelten Quantum Computer, der enormes Tempo bei der Berechnung komplexer Aufgaben verspricht. In der Kryptoszene fragt man sich: Können künftige Supercomputer die Integrität der Blockchain von Bitcoin (BTC) gefährden?
Wer sich tiefer gehend mit den technologischen Grundlagen von Blockchains und Kryptowährungen beschäftigt, ist wahrscheinlich auch bereits auf das Thema Quantencomputer gestoßen. Durch innovative Architektur sollen Quantencomputer in der Lage sein, mit Rechnergeschwindigkeiten zu glänzen, die klassische PCs nie erreichen. Jetzt hat Google einen viel beachteten Durchbruch publiziert. Im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature stellten Google-Mitarbeiter vor, was ihr Quantencomputer namens Sycamore bereits leiste. In 200 Sekunden knacke er Aufgaben, für die klassische Hochleistungsrechner 10.000 Jahre bräuchten, schreiben die Entwickler. Solche Erfolgsmeldungen lassen Kryptoexperten aufhorchen: Denn Sicherheit und Integrität der Blockchains von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen werden durch komplexe kryptografische Rätsel garantiert. Wenn nun ein einzelner Computer das leisten könne, was sonst ein ganzes Netzwerk beschäftigt – ist BTC dann noch sicher?
BTC Entwickler Peter Todd: Quantencomputer keine Gefahr für Bitcoin
In die Diskussion um Googles Quantum Computer hat sich Peter Todd eingeschaltet, der lange Zeit zum inneren Entwicklerteam für BTC gehörte. Auf Twitter schreibt Todd, der Durchbruch von Google sei für Bitcoin nicht relevant. Denn die Aufgaben, die Sycamore löse, seien “primitiv” und weit davon entfernt, was Kryptografie bei BTC betrifft. Todd meldete auch Zweifel daran an, ob künftige Quantencomputer ohne gewaltige Mehrkosten weiter aufgerüstet werden können. Kurzum: Der Spezialist Todd ist zwar von Quantencomputern generell fasziniert, doch sieht in ihnen auf absehbare Zeit kein Risiko für das technologische Konzept von BTC.
It means nothing because Google's quantum breakthrough is for a primitive type of quantum computing that is nowhere near breaking cryptography.
We still don't even know if it's possible to scale quantum computers; quite possible that adding qbits will have an exponential cost. https://t.co/wSmO6ycaJk
— Peter Todd (@peterktodd) September 24, 2019
Ob diese Entwarnung auch für andere echte Blockchains wie Ethereum (ETH) oder EOS gilt, lässt Todd offen. Bekannt ist, dass hauptsächlich IOTA damit wirbt, seine Struktur von Beginn an darauf vorbereitet zu haben, resistent gegen Quantencomputer zu sein.
Quantencomputer reale Bedrohungen für Bitcoin und Co.?
Wissenschaftlich vereinfacht gesagt: Der Quantum Computer von Google wird wie die Rechner von vergleichbaren Projekten darauf trainiert und optimiert, spezielle Rechenaufgaben zu übernehmen. Die konkrete Definition der Aufgaben obliegt den Entwicklern. Staatliche Geheimdienste etwa wollen Quantencomputer durchaus dafür einsetzen, Passwörter zu knacken. Die Entwicklung von Quantencomputern verschlingt bislang enorme Ressourcen und ist deshalb weit von Massenanwendung entfernt. Aber zumindest längerfristig lässt sich nicht ausschließen, dass sich Spezialisten darauf fokussieren, Quantencomputer für den Bereich Kryptowährungen zu schulen. Allerdings haben auch die Tech-Teams hinter den Blockchains die Option, ihren Code so anzupassen, dass bestimmte Computer ausgebremst werden. So dürfte für die nächsten Jahre noch das Motto “Keine Panik” in der Kryptobranche gelten, in der Quantencomputer mehr als ein Randthema darstellen.
Wer noch keine Bitcoins hat kann diese bei eToro für Euro kaufen. Wie das funktioniert erfahrt ihr hier. Mit einem Hebel könnt ihr Bitcoins bei BitMEX (1:100) handeln, wie BitMEX funktioniert erfahrt ihr hier.
Be the first to comment