Den traditionsreichen Namen KODAK lässt sich eine Berliner Firma bis zu 5 Millionen US-Dollar kosten. Mit Lizenzrechten will die Ryde GmbH dann einen KODAKCoin launchen.
Einst war KODAK fast ein Synonym für Fotografie, das US-Unternehmen galt bis zum Siegeszug der Digitalfotografie als Vorreiter bei der Herstellung von Filmmaterial und einfachen Kameras. Doch mit dem Insolvenzantrag von 2012 wurde klar: KODAK hatte die Entwicklung verschlafen und nicht rechtzeitig erkannt, dass Hobby- und Berufsfotografen nicht mehr mit analogem Material arbeiten, sondern Digitalkameras bevorzugen. Aber der Traditionsnamen KODAK verdient weiterhin Geld, er steht gegen Lizenzgebühren anderen Unternehmen zur Verfügung. Von dieser Möglichkeit will auch die in Berlin ansässige Ryde GmbH profitieren und eine neue Kryptowährung namens KODAKCoin auf den Markt bringen. Hinter der Ryde GmbH steht als Muttergesellschaft WENN Digital. Bis zu 5 Millionen US-Dollar sollen in Tranchen an KODAK fließen, der KODAKCoin erfährt schon vor seinem Start große mediale Aufmerksamkeit.
Hintergrund zum KODAKCoin
Die Idee für den KODAKCoin besteht im Kern daraus, Bilderrechte und deren Bezahlung in einer Blockchain digital zu organisieren. Die Plattform für das Fotoangebot soll dabei KODAK ONE heißen. Wer dort seine Fotos zum kostenpflichtigen Gebrauch anbietet, wird seine Einnahmen in KODAKCoin erhalten. Die Blockchain garantiert dabei als manipulationssicheres Netzwerk eine saubere Abwicklung der Geschäfte. Der Handel mit Bilderrechten ist ein Milliardenmarkt und ein Neueinsteiger wie die Ryde GmbH hätte es dort trotz einer guten Idee vermutlich ziemlich schwierig.
Deshalb verfiel man auf den Trick mit den Namensrechten an KODAK. 750.000 US-Dollar hat Kodak laut letztem Jahresbericht bereits in bar erhalten, dazu kamen 50.000 Aktien von WENN Digital im Wert von etwa 1,25 Millionen US-Dollar. Wenn der KODAKCoin startet, sollen KODAK noch 3 Millionen Coins zustehen, die auf einen Wert von bis 3 Millionen US-Dollar geschätzt werden. Zusammengerechnet bekommt KODAK also aus Berlin bis zu 5 Millionen US-Dollar, die Nachricht hat den Kurs von KODAK kurzfristig fast vervierfacht. Genauso schnell ging es aber auch wieder abwärts, als Anleger bei KODAK die Details zum Deal genauer durchschauten.
Fazit: Viel Rummel um KODAKCoin
Für die Finanzierung des KODAKCoin ist eine ICO angekündigt, ein Terminplan und weitere Modalitäten sind aber noch nicht bekannt. Ob es sich für Dich als Anleger lohnen könnte, bei der ICO zuzuschlagen, ist daher momentan noch nicht einzuschätzen. Vorerst zeigt das Beispiel KODAKCoin mit gehörigem Presserummel aber schon, wie sich in der Kryptoszene durch die einfache Lizenzierung eines Markennamens Menschen und Medien faszinieren lassen.
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