Monero (XMR) und Zcash (ZEC) sind die bekanntesten unter den sogenannten Privacy Coins, welche anonymen Umgang versprechen. Jetzt denkt die weltgrößte Kryptobörse Binance über deren Auslistung nach.
Als bei Binance im November 2023 auf Druck der US-Justiz ein Führungswechsel passierte, war für den neuen CEO Richard Teng von Tag Eins an klar: Die weltgrößte Kryptobörse sollte unter seiner Führung weiteren Ärger mit Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden tunlichst vermeiden. Nun scheint sich ein Schritt bei Binance anzukündigen, der voreilendes Gehorsam bedeuten könnte. Denn Binance teilt mit, dass man Monero (XMR), Zcash (ZEC) und andere sogenannte Privacy Coins unter besondere Beobachtung stellt und deren Auslistung geschehen könne.
Monero (XMR) gilt unter den Privacy Coins als Vorreiter eines Systems, bei dem Transaktionen automatisch anonymisiert werden. Bei Zcash beteiligte sich sogar der weltberühmte Whistleblower Edward Snowden am Launch. Weitere Privacy Coins, die Binance nun besonders genau unter die Lupe nehmen will, sind Horizen (ZEN) und FIRO. Vage spricht Binance davon, dass Kryptowährungen „ein Beitrag zu einem gesunden und nachhaltigen Krypto-Ökosystem“ sein müssen, um den Kriterien für eine weitere Listung zu entsprechen.
Monero und Co. sind der Justiz ein Dorn im Auge, weil sie sich theoretisch bestens dafür eignen, illegale Geschäfte abzuwickeln. Andererseits beanspruchen viele Nutzer ganz einfach, bei Gelddingen ihre Privatsphäre bewahren zu wollen und setzen deshalb auf Monero, Zcash oder andere Privacy Coins. Die oft auch bei Bitcoin (BTC) vermutete Anonymität von Nutzern ist längst nicht mehr gegeben, Forensiker können dort Transaktionen anhand von Wallet Adressen und den öffentlichen Blockchain-Daten nachvollziehen.
FIRO schlägt unterdessen per Blogpost vor, ein System von „Exchange Adressen“ zu schaffen. Dahinter versteckt sich das Konzept, dass Nutzer gesonderte Adressen verwenden können, wenn sie bereit sind, sich zu identifizieren. Mit einem solchen Spagat von „Exchange Adressen“ und den bisherigen anonymen will FIRO Auslistungen zuvorkommen. Denn so anonym auch Transaktionen bei Monero und anderen Privacy Coins organisiert sind – ohne eine Option, die Anlagen auch wieder gegen Fiat bei einer Kryptobörse zu verkaufen, verlieren Privacy Coins ihren besonderen Reiz. Eine Ausweichmöglichkeit sind Dezentralisierte Kryptobörsen (DEX) und eine wenige Handelsplattformen, die noch auf einen Identitätsnachweis (KYC) verzichten.
Fazit: Privacy Coins wie Monero (XMR) und Zach (ZEC) unter Druck
Mehr als 20 Prozent des globalen Handels mit Zcash und Monero spielen sich bei Binance ab. Eine Auslistung bei Binance könnte Einfluss auf die Preiskurven von ZEC und XMR haben. Befürchtet in den Communities wird auch, dass weitere große Kryptobörsen wie Kraken in Sachen Privacy Coins ebenfalls einknicken könnten. Ob ein System mit speziellen „Exchange Adressen“ wie bei FIRO eine Lösung darstellt, bleibt vorerst offen. Doch die Zeiten, in denen Monero, Zcash und artverwandte Altcoins wie selbstverständlich ins Portfolio von global führenden Kryptobörsen gehören, scheinen sich einem Ende zuzuneigen.
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