NiceHash-Gründer Matja Korjan in Deutschland verhaftet – Haftstrafe in den USA droht

Die populäre Mining-Plattform NiceHash muss personellen Aderlass verkraften: Co-Gründer Matja Korjan wurde in Deutschland aufgrund eines von den USA ausgestellten internationalen Haftbefehl festgenommen. Korjan droht nun eine lange Gefängnisstrafe wegen seiner Vergangenheit als Hacker.

Der Name Matja Korjan ist in Hackerkreisen gut bekannt, immerhin hat der Slowene vor gut zehn Jahren mit Mariposa (Schmetterling) eins der größten Botnetze aller Zeiten aufgezogen. In der Kryptoszene ist Matja Korjan als Co-Gründer der Mining-Plattform NiceHash ein Begriff, NiceHash sieht sich selbst als größte Plattform solcher Art. Doch nun hat Matja Korjan seine Vergangenheit eingeholt. LautMedienberichten aus Slowenien wurde Korjan in Süddeutschland von der Bundespolizei festgenommen, weil ein aus der USA stammender internationaler Haftbefehl gegen ihn vorlag. Korjans Vater bestätigte die Situation, betonte aber gleichzeitig, dass sein Sohn wegen Mariposa bereits eine Haftstrafe abgesessen habe und das Prinzip gelten müsse, nicht zweimal wegen einer Sache verteilt zu werden.

Hintergrund zu NiceHash und Matja Korjan

Während es Matja Korjan mit Mariposa und als Betreiber des Hackerforums Darkode darum ging, fremde Rechner heimlich und in feindlicher Absicht zu übernehmen, ist NiceHash legal aufgestellt. Die Plattform bietet Nutzern Software an, um Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen unkompliziert zu minen und verkauft zudem Mining-Kapazitäten. NiceHash wurde selbst im Dezember 2017 Opfer eines Hackerangriffs, bei denen die Angreifer BTC im damaligen Wert von rund 64 Millionen US-Dollar erbeuteten. NiceHash hat aber kurz darauf ein Entschädigungsprogramm gestartet und meldet aktuell, dass bereits 80 Prozent aller Verlust gegangenen BTC erstattet werden konnten. Mit dem Botnetz Mariposa soll Korjan Millionen gescheffelt haben, indem er etwa die Daten von Kreditkarte abfischte und missbrauchte. Für Mariposa wurde Korjan in seinem Heimatland zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, die er nach 2010 auch absaß. Die USA wollen ihn laut den vorliegenden Informationen wegen Cyberkriminalität anklagen mit bis zu 50 Jahren Haftstrafe. Ob Deutschland Korjan tatsächlich ausliefert, ist nicht bekannt.

NiceHash kommentiert die Festnahme von Korjan nicht

Bei NiceHash ist weder auf der Webseite noch über die Präsenzen in den sozialen Netzwerken bislang ein Kommentar zur Inhaftierung von Matja Korjan zu finden. Die Plattform scheint weiterhin stabil zu funktionieren und dürfte auch nur bedingt auf die Expertise von Korjan angewiesen sein. Insofern musst Du Dir derzeit wohl keine Gedanken machen, falls Du NiceHash benutzt. Die Dienste sind nicht in Visier von Strafverfolgungsbehörden gekommen, sondern die Nachrichten betreffen nur Matja Korjan persönlich. Generell ist aber jedem davon abzuraten Cloud Mining zu nutzen da es auf Grund der steigenden Hashrate sellten profitabel ist und falls doch dann nur weil der Kurs der jeweiligen Kryptowährung gestiegen ist. In diesen Fällen wäre es aber besser von Anfang an die jeweilige Kryptowährung gekauft zu haben.


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