Ripple: Co-Gründer Jed McCaleb verkauft XRP im großen Stil

Bei Ripple sorgt einmal mehr der Verkauf von Millionen XRP durch Mitgründer Jed McCaleb für Stirnrunzeln. Im April brachte McCaleb gut 54 Millionen XRP im Wert von etwa 11,7 Millionen US-Dollar auf den Markt. Beeinflusst dieses Verhalten den Kurs von XRP?

Gerade erst meldet Ripple stolz, sein Verkaufsprogramm von XRP radikal reduziert zu haben, und optimistische Anleger erhoffen sich davon Unterstützung für den Kurs von XRP. Doch parallel dazu lenken die Analysten den Blick auf Jed McCaleb, der Ripple einst mitbegründete und 2013 im Streit ausschied. McCaleb hat im April 2020 täglich durchschnittlich rund 1,8 Millionen XRP verkauft, was für den Monat zusammengerechnet 54,2 Millionen XRP für fast 12 Millionen US-Dollar bedeutet, haben die Experten nachgewiesen. So flammt wie schon im Februar die Diskussion auf, ob Jed McCaleb im Sinn hat, Ripple und XRP durch seine Verkaufsstrategie zu schaden.

Hintergrund zu McCaleb und dessen XRP Reserven

Jed McCaleb sitzt mittlerweile im Vorstand von Stellar (XLM) und prägt so das Projekt (hat er auch gegründet), das im indirekten Wettbewerb zu Ripple steht. Er selbst hat erklärt, Ripple keinesfalls Böses zu wollen. Deshalb bringe er XRP in kleineren, regelmäßigen Paketen zum Verkauf. Er soll ursprünglich 9 Milliarden XRP zugeteilt bekommen haben und damit 9 Prozent aller XRP, die gemined wurden. Von diesen XRP soll McCaleb etwa noch die Hälfte halten, also 4,5 Milliarden.

Vergleicht man die XRP Verkäufe von McCaleb mit denen von Ripple zuletzt selbst, ist klar, dass McCaleb allein im April bis zu zehnfach höhere Volumina bewegt hat. Anderseits zeigt eine auf Twitter veröffentlichte Grafik von XRP-Experte Leonidas Hadjiloizou sehr deutlich: Im Verhältnis zum Gesamtmarkt für XRP sind die Aktivitäten von McCaleb wenig signifikant und machen allenfalls um 1 Prozent des täglichen Handels mit XRP weltweit aus. Diesen Daten zufolge hat McCalebs Strategie also allenfalls sehr kleinen Einfluss auf den Kurs von Ripples Kryptowährung.

Offiziell unterliegen die Details aus dem Scheidungsvertrag von Ripple und McCaleb der Geheimhaltung. Doch keine der beiden Seiten dementiert wiederkehrende Berichte, denen zufolge McCaleb eingewilligt hat, nach Februar 2020 täglich höchstens soviel XRP zu verkaufen, dass sie maximal 1,5 Prozent des täglichen Gesamtmarkts bedeuten. Die jetzt für den April gesammelten Daten entsprechen einem solchen Passus. Dies würde auch bedeuten, dass McCaleb noch bis weit in die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts XRP verkauft, bevor seine Reserven vollständig zu Geld gemacht worden sind.

Fazit: XRP und McCaleb – weniger dramatisch als oft gedacht

Es gibt keine belastbaren Anhaltspunkte dafür, dass Jed McCaleb mit seinen Reserven den Kurs von XRP merklich in die eine oder andere Richtung lenkt. Im Gegenteil scheint er sich an die Spielregeln zu halten, die ausgehandelt wurden, um Marktmanipulation durch ihn auszuschließen. Eine Garantie dafür, dass McCaleb diesen Kurs durchhält, gibt es aber wohl nur auf dem Vertragspapier. Falls er einmal die Lust und Respekt an XRP verlieren sollte und seine Guthaben geballt auf den Markt wirft, würde das dem Kurs schaden und etwaige Vertragsstrafen wären dann ein Thema für die Zukunft. Insofern kann man die Anleger gut verstehen, die McCaleb weiterhin misstrauisch beäugen und sich wünschen, dass dieser XRP Whale vom Markt verschwindet.

Doch ablenken sollte dies nicht von dem zentralen Problem bei Ripple: Während CEO Brad Garlinghouse schon mit einem Börsengang liebäugelt, dümpelt der Kurs von XRP weit entfernt von früheren Höchstmarken auf aktuell um 0,21 US-Dollar vor sich hin. Der Hauptgrund für den Wertverfall von XRP liegt nach Ansicht von vielen Beobachtern darin, dass sich das Konzept von XRP als Brückenwährung für internationale Finanztransaktionen in der Praxis nicht durchsetzt. Nur die wenigsten der Ripple Partner nutzen XRP und wenn dann nur aufgrund von hohen finanziellen Anreizen die Ripple bereitstellt.


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