Ripple kommt mit Großbank Santander 2020 nach Mexiko

Die spanische Großbank Santander will künftig Ripples Überweisungslösung One Pay FX einsetzen, um Kunden in Mexiko zu bedienen. Schon jetzt nutzt man Ripple One Pay FX auf sechs anderen Märkten. Bei der früher als RippleNet bekannten Lösung fließen aber keine XRP.

Ripple (XRP) darf sich über ein weiteres prominentes Beispiel dafür freuen, wie seine Blockchain-ähnliche Technologie für grenzübergreifende Überweisungen in der Praxis zum Tragen kommt. Die Universalbank Santander mit Hauptsitz in Spanien will noch in diesem Jahr Ripple One Pay FX (vormals: RippleNet) in ihr Geschäft in Mexiko integrieren, um dort internationale Transaktionen schneller und preiswerter als bislang abzuwickeln. Dies geht aus einer Pflichtmitteilung von Santander an die US-Behörden hervor. Santander kooperiert bereits seit Jahren mit Ripple und hat über die Tochterfirma InnoVentures im Jahr 2015 bei einer Finanzierungsrunde 4 Millionen US-Dollar in Ripple investiert. Schmerzlich für Anleger: Santander nutzt wie in der Vergangenheit Technologie von Ripple, verzichtet aber auf den Einsatz von XRP als Brückenwährung.

Hintergrund zu Ripple One Pay FX und Santander

Der ursprüngliche Anspruch von Ripple mit seiner eigenen Kryptowährung XRP war es, den internationalen Zahlungsverkehr zu revolutionieren. Dieser wird nach wie vor zu großen Teilen händisch geprüft und dokumentiert, was Zeit und Geld kostet. Ripples Netzwerk setzt hingegen auf Distributed Ledger, was automatisierte internationale Überweisungen in Echtzeit ermöglicht und diese dabei manipulationssicher und transparent festhält. Allerdings hat sich die Annahme von Ripple nicht bewahrheitet, dass etwa Bankkunden bei den Transfers XRP als Brückenwährung benutzen. Sie rechnen weiterhin bevorzugt direkt in Fiat ab.

Santander zählt zu den größten Banken der Welt und unterhält quer durch Nord- und Südamerika Tochterinstitute. Mexiko ist bekannt für Geldflüsse in Milliardenhöhe, die von im Ausland lebenden Mexikanern an Familie und Freunde daheim gehen. Auf dieses Geschäft dürfte sich Santander im Anwendungsfall Ripple für Mexiko konzentrieren. Bereits jetzt kommt Ripple One Pay FX bei Santander in Spanien, Großbritannien, Brasilien, Polen, Portugal und Chile zum Einsatz. Mittelfristig will Santander die Ripple Technik weltweit für seine Filialen ausrollen. In Mexiko hatte zuletzt der Finanzdienstleister Money Express mitgeteilt, Ripple – in diesem Fall mitsamt XRP – für Mexiko zu nutzen.

XRP und Ripple am Scheideweg?

Von Ripple und XRP gehen weiterhin sehr unterschiedliche Signale aus: Auf der einen Seite denkt man bei Ripple lautstark über einen Börsengang nach. Auf der anderen Seite hat sich Ripple durch die Herausgabe von XRP in den USA juristische Probleme eingehandelt und muss sich dort mit Sammelklagen von enttäuschten Anlegern auseinandersetzen. Unterdessen wird immer klarer, dass Ripple XRP nur durch millionenschwere Subventionen auf den klassischen Finanzmärkten etablieren kann, letztes Beispiel dafür war Südkorea. Der Kurs von XRP hat sich im Jahresvergleich fast halbiert, das kurzzeitige Zwischenhoch nach dem Einstieg bei MoneyGram ist schon längst wieder Geschichte. So droht es für XRP, mehr und mehr zu einem spekulativen Altcoin zu werden, dessen ursprünglicher Einsatzfall viel zu selten ins Spiel kommt.


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