XRP, die Kryptowährung von Ripple, hat in der letzten Woche um gut 50 Prozent im Preis zugelegt. Der positive Trend überrascht, denn Ripple ist wegen einer Milliardenklage der US-Börsenaufsicht in der Defensive.
Die Preiskurve von Ripple (XRP) hat sich seit Ende März deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Von Niveaus um 0,50 US-Dollar pro XRP ist Ripple aktuell bei knapp 0,90 US-Dollar angelangt. Nimmt man den Jahreswechsel als Bezugspunkt mit einem Preis von 0,21 US-Dollar, ist die Entwicklung von XRP noch beeindruckender. Unter Anlegern gibt es durchaus überraschte Gesichter in Sachen Ripple – denn mit der kurz vor Weihnachten eingereichten Milliardenklage der US-Börsenaufsicht SEC wegen XRP sahen manche Ripple bereist am Ende. Kann XRP wieder nachhaltig auf Unterstützung hoffen?
Die Klage SEC vs. Ripple dreht sich im Kern um den Vorwurf, dass Ripple und seine Vorstände XRP verkauft haben, ohne eine Genehmigung der SEC einzuholen. Die SEC will beweisen, dass XRP als Wertpapier (XRP) zu behandeln ist und Ripple dies auch gegenüber Käufern verschwieg. Ripple wiederum sieht XRP in einer Reihe mit den führenden Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH), die von der SEC nie belangt wurden. Das eigentliche Verfahren befindet sich prozessual noch im schriftlichen Vorab-Stadium. Dort konnte Ripple einen kleinen Sieg erringen und erwirken, dass einzelne Dokumente vorläufig nur geschwärzt zur Beweisführung der SEC zugelassen werden. Darauf aufmerksam machte der frühere Staatsanwalt und jetzige Anwalt James K. Filan per Twitter.
#SEC v. #RIPPLE #xrpcommmunity 1/3 Judge Netburn grants Ripple’s Motion to Seal on an Interim Basis — ORDER granting 83 Letter Motion to Seal. The Defendants' motion to seal is GRANTED solely on an interim basis. Furthermore, the parties are directed to meet and confer to discuss
— James K. Filan (@FilanLaw) March 31, 2021
Die betroffenen E-Mails von Ripples CEO Brad Garlinghouse und Mitgründer Chris Larsen zeigen mutmaßlich, dass man sich schon Mitte der 2010er Jahre Gedanken über den rechtlichen Status von XRP machte und Strategien deswegen ausheckte. Die SEC ist überzeugt, dass Garlinghouse und Lauren auch privat erheblich von den XRP Verkäufen profitierten und will insgesamt mindestens 1,3 Milliarden US-Schadensersatz von Ripple erreichen. Offenbar betrachtet der Kryptomarkt die Risiken für eine spektakuläre Verteilung von Rippe und XRP mittlerweile als geringer als noch vor Monaten.
Fazit: Erholt sich XRP nachhaltig?
Ein weiteres positives Zeichen für XRP könnte die Nachricht gewesen sein, dass Ripple in Asien beim Finanzdienstleister Tranglo einsteigen will und damit wieder einen Referenzkunden für XRP als Brückenwährung bei internationalen Geldtransfers hätte. Skeptiker hingegen interpretieren die Kurssprünge bei XRP als Zeichen für Spekulationsgeschäfte in einem aufgeheizten Kryptogesamtmarkt. Klar scheint: Solange SEC und Ripple keine außergerichtliche Einigung finden, wird XRP anzählt bleiben. Denn in den USA haben alle führenden Kryptobörsen XRP wegen der Prozessrisiken ausgelistet.
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