Brad Garlingouse, CEO von Ripple (XRP), lobt Staaten wie Dubai, Australien und Großbritannien für progressive Initiativen zur Regulierung von Kryptowährungen. Den USA stellt er ein negatives Zeugnis aus.
Das Warten auf ein Urteil im wohl wichtigsten US-Kryptoprozess hält an, die Börsenaufsicht SEC wirft Ripple vor, XRP 2014 ohne notwendige Zulassung verkauft zu haben. Während das Gericht in New York an einem Urteil feilt, lenkt Ripple CEO Brad Garlinghouse den Blick auf übergeordnete Themen der Kryptoindustrie. Per Twitter nennt er aktuelle Beispiele aus mehreren Ländern, die an klaren Richtlinien zur Regulierung von Bitcoin und Co. arbeiten und damit seiner Ansicht nach den USA weit voraus sind:
– Dubai hat Garlinghouse zufolge jüngst ein ausführliches Regelbuch veröffentlicht, welches unter anderem klärt, wie für Krypto geworben werben darf und was bei der Herausgabe von Kryptowährungen zu beachten ist. Ripple unterhält in Dubai bereits ein Regionalbüro und auch andere Marktteilnehmer wie die Kryptobörse Binance fühlen sich in dem Stadtstaat gut aufgehoben.
– In Australien hat die Regierung laut Garlinghouse damit begonnen, das Regelwerk für die Kryptobranche zu reformieren. Gestärkter Verbraucherschutz soll dabei ebenso eine Rolle spielen wie klare Richtlinien zur Lizenzierung. Derzeit seien die Bürger aufgerufen, ihre Argumente einzubringen. Danach wolle Australien die Reformen zur Krypto-Regulierung gesetzgeberisch verabschieden.
– Im Fall Großbritannien erkennt Garlinghouse bei der neuen Regierung das Ziel, für die Kryptoindustrie einen Gesetzesrahmen zu schaffen, der Unternehmen Innovationen erlaube und gleichzeitig finanzielle Stabilität sicherstelle. Damit könne es London gelingen, wie schon früher angestrebt zum globalen Zentrum für die Kryptobranche zu werden.
– In Südkorea haben die Behörden vor Kurzem Handreichungen dazu herausgegeben, wie sich Security Token von solchen Coins unterscheiden, die als Zahlungsmittel dienen, schreibt Garlinghouse. Daraus würden sich dann auch unterschiedliche Regulierungen ergeben.
Garlinghouse betont, er könne die Liste etwa mit Brasilien fortsetzen, wo der Gesetzgeber ebenfalls neue Richtlinien für die Kryptobranche erarbeite. Unter dem Strich sieht der Ripple CEO die Länder im Vorteil, wo Regierungen und Regulierungsbehörden ihre Führungsrolle erfüllen und so den Boden für erfolgreiche Kryptowirtschaft ebnen. In den USA hingegen seien diese Grundlagen nicht erfüllt, meint Garlinghouse. Auf den Prozess zwischen SEC und Ripple wegen XRP ging Garlinghouse bei seinem Rundumschlag aber nicht ein.
Fazit: Bremsen die USA den Kryptosektor wirklich aus?
Der Rechtsstreit zwischen der US-Börsenaufsicht und Ripple ist nicht nur für XRP richtungsweisend, sondern könnte auch Auswirkungen auf andere Krytowährungen und -unternehmen haben. Insofern hat Garlinghouse mit seinem Verweis auf die Praxis in anderen Staaten einen Punkt gefunden, der in der Kryptoszene Beifall findet. Tatsächlich hat sich die SEC in Sachen Krypto bislang überaus konservativ positioniert und will im Sinne des Verbraucherschutzes lieber überregulieren als Innovationen laufen zu lassen. Aber insgesamt fehlt in den USA eine klare gesetzliche Linie, an der sich die Kryptoindustrie orientieren kann. So ist nachvollziehbar, dass Garlinghouse nicht nur im Interesse von Ripple und XRP von den USA fordert, der Wachstumsbranche Krypto mit kompetenten Gesetzen entgegenzukommen anstatt die Entwicklungen zu verschlafen.
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