Im Verfahren der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple (XRP) scheinen sich beide Parteien weiter einem Vergleich zu verwehren und auf ein Urteil zu warten. Dies dürfte nach Ansicht von Experten im 2. Quartal 2023 fallen.
Vor ziemlich genau zwei Jahren ging Ripple (XRP) mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, dass man eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC erwarten müsse. Als dies dann tags drauf tatsächlich geschah, war der Schock groß: Mindestens 1,3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz wollte die SEC eintreiben, weil Ripple XRP ohne notwendige Genehmigung verkauft habe. 24 Monate später haben Ripple und die SEC die Prozessphase abgeschlossen, in der sie ihre Positionen und Beweise einbrachten. Wie Prozessbeobachter und Jurist James Filan bereits erklärte: Momentan sichtet das Gericht die Papiere und bereitet ein Urteil vor.
Spekulationen darüber, ob sich Ripple und SEC doch noch zu einem Vergleich durchringen, haben bis bisher nicht erfüllt. Zuletzt fiel Cardano Gründer Charles Hoskinson mit der Annahme auf die Nase, der 15. Dezember werde das Datum für einen Vergleich. Auch Anwalt John Deaton, der XRP Anleger vertritt und einen Pro-Ripple-Kurs fährt, lässt in einem aktuellen Interview durchblicken, dass derzeit alles auf ein Urteil hinauslaufe und wenig Bereitschaft für einen Vergleich bestehe. Deaton sagte, der 31. März 2023 wäre der frühestmögliche Termin für den Spruch der Richterin, doch der April oder frühe Mai scheine ihm wahrscheinlicher.
Derweil gibt die Preiskurve von XRP nicht so recht Aufschluss darüber, ob die Märkte einen juristischen Sieg von Ripple oder Gegner SEC erwarten. XRP notiert heute bei um 0,34 US-Dollar und damit auf einem Niveau wie kurz nach der Einreichung der SEC Klage im Dezember 2020. Zwischenzeitlich hatten vermeintliche juristische Etappensiege von Ripple dem Kurs von XRP positive Impulse beschert, die sich aber nicht nachhaltig behaupteten.
Fazit: Geduldspiel für Ripple, XRP und die SEC
Schon die Anklage der SEC hatte dazu geführt, dass Kryptobörsen in den USA und Kanada XRP auslisteten und das Nordamerika-Geschäft von Ripple auf Eis liegt. Sollte Ripple nun vor Gericht recht bekommen und XRP in den USA wieder freigegeben werden, ist ein positives Momentum zu erwarten. Setzt sich die SEC durch, dürfte XRP der Absturz drohen. Beide Seiten gehen mit der Strategie, ein Urteil zu erzwingen und keinen Vergleich zu suchen, hohes Risiko. Denn auch die SEC wäre bei einer Niederlage sichtlich angeschlagen und ihr Bestreben, Verantwortlichkeiten für den Kryptosektor auszubauen, vermutlich gestoppt. So ist keineswegs auszuschließen, dass hinter den Kulissen doch noch ein Kompromiss geschmiedet wird.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar