Ripple (XRP): Kursgewinne nach Gerichtserfolg schon wieder verflüchtigt

Als Ripple im Juli vor Gericht gegen die US-Börsenaufsicht SEC einen gewichtigen Teilsieg feierte, schoss die Preiskurve von XRP in die Höhe. Drei Monate später sind die XRP Zugewinne Geschichte. Was ist da passiert?

Unter den zehn wichtigsten Kryptowährungen weltweit sticht Ripple (XRP) mit einem Wochenminus von aktuell 5 Prozent negativ heraus. Beobachter betonen: Mit Notierungen von aktuell um 0,48 US-Dollar ist XRP auf die Niveaus zurückgefallen, die auch vor dem bejubelten Gerichtserfolg gegen die US-Börsenaufsicht SEC Mitte Juli verzeichnet wurden. Als sich Ripple damals nach zweieinhalb Jahren Prozessdauer in wesentlichen Punkten gegen die SEC durchsetzen konnte, erlebte XRP einen Preissprung auf rund 0,82 US-Dollar. Warum also verlieren Anleger offensichtlich schon wieder das Interesse an XRP?

1. Die Prozessrisiken für Ripple und XRP sind nicht ausgestanden. Die SEC will ein Berufungsverfahren und schon jetzt ist für April 2024 ein Geschworenenverfahren angesetzt. Dies soll darüber entschieden, ob frühere XRP Verkäufe an institutionelle Investoren nicht doch unter SEC-Regulierungspflicht fallen.

2. Das Kerngeschäft von Ripple ist, XRP als Brückenwährung bei internationalen Geldtransfers anzubieten. Banken und Finanzdienstleister könnten so Gebühren sparen und Überweisungen in Echtzeit realisieren, wirbt Ripple. Doch schon vor dem SEC-Prozess war die Akzeptanz von XRP in der klassischen Finanzindustrie minimal und auch die Hoffnung, dass jetzt US-Banken auf Ripple zukommen, haben sich bisher nicht erfüllt.

3. In der Kryptoszene haben Gerüchte und Diskussionen um eine „Clawback“-Funktion im Ripple Netzwerk die Stimmung verdorben. Auch wenn hier XRP gar nicht direkt betroffen ist – die Schlagzeilen bleiben oft negativ.

4. Immer wieder schauen private Anleger beunruhigt auf den wachsenden Einfluss  von Großinvestoren („Whales“) bei XRP und befürchten „Pump and Dump“ über ihre Köpfe hinweg.

Fazit: XRP auf dem Boden der Tatsachen zurück

Als die SEC kurz vor Weihnachten 2020 Ripple wegen XRP ihre wegweisende Klage zustellte, erlebte der Kryptogesamtmarkt den Beginn einer bis ins Frühjahr 2021 anhaltenden Rallye. Doch auch damals notierte XRP bei um 0,50 US-Dollar und damit im Grunde auf den jetzigen Niveaus. Wir verweisen auf unsere Analyse von Anfang 2021, warum die Zukunftsaussichten von XRP eher negativ zu betrachten sind. Insofern kommt es kaum überraschend, dass die Euphorie über den juristischen Teilerfolg von Ripple für XRP schnell verflogen ist. XRP bräuchte wohl fundamentale Impulse etwa durch neue Einsatzzwecke, um wieder ein eigenes Momentum zu entfachen.




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