Ripple baut sein Engagement in der Sparte staatliche Digitalwährungen aus und hat dazu eine CBDC Plattform live gestellt. Diese soll Zentralbanken, Regierungen und Finanzinstitutionen bei ihren Projekten helfen.
Ripple (XRP) schärft seit gut zwei Jahren sein Profil in der noch jungen Sparte staatliche Digitalwährungen (CBDC) und setzt dabei eigene Technologie ein, um in Zusammenarbeit mit Zentralbanken und Regierungen Projekte vergleichbar mit einem E-Euro auszutesten. Mit Palau, Bhutan und Montenegro hat Ripple bereits drei offizielle Kooperationspartner, die eine digitale Version ihrer Landeswährungen verwirklichen wollen. Auch durch diese Erfolge motiviert geht jetzt mit Ripple CBDC eine Plattform live, auf der Software Angebote für staatliche Digitalwährungen gebündelt werden und Kontakte zu Spezialisten bereitstehen. In einer Pressemitteilung heißt es, gut 90 Prozent aller Staaten weltweit würden über CBDCs nachdenken und die neue Plattform von Ripple werde ihnen einen seriösen Anlaufpunkt geben.
Parallel dazu fasst Ripple zusammen, wo man technologisch bei CBDCs stehe. Aufgesetzt werden diese nach Ripple Konzept in privaten Netzwerken und damit abgetrennt von XRP. Frühere Überlegungen, XRP auch bei CBDCs als Brückenwährung zu etablieren, sind damit wohl Geschichte. Klar wird zudem: CBDCs auf Basis von Ripple Technologie werden keinen echten dezentralisierten Anspruch haben, sondern den Herausgebern wie einer Zentralbank jederzeit das Recht einräumen, Transaktionen ungültig zu schreiben oder sogar Gelder zu vernichten.
Was für die harte Kryptoszene wie ein Affront wirkt, ist für das derzeitige Zielpublikum von CBDCs wohl eher nebensächlich. Denn Ripple bewirbt seine CBDC Plattform mit dem Argument, solche staatlichen Digitalwährungen könnten Millionen von Menschen erstmals Zugang zu Bankgeschäften bieten. Aus deutscher Sicht wird oft vergessen, dass in Afrika, Südamerika und Teilen Asien große Bevölkerungsschichten keine Bankkonten haben. Mit Smartphones und einer CBDC werde sich das ändern, glaubt Ripple. Da in den angesprochenen Weltregionen bei grenzübergreifenden Überweisungen normalerweise hohe Bearbeitungs- und Umtauschgebühren entstehen, hofft Ripple bei CBDCs durch niedrige Gebühren und hohes Tempo zu punkten.
Fazit: Ripple sieht sich als Weltmarktführer bei CBDCs
Die Partnerschaft mit Ripple helfe, Innovationen voranzutreiben, sagt Palaus Präsident Surangel Whipps Jr. zum Start der neuen CBDC Plattform. In seinem Inselstaat sind die Vorbereitungen für die Ausgabe einer staatlichen Digitalwährung bereits weit fortgeschritten. Palau könnte bald das erste Land sein, in welchem Ripple Technologie in der Praxis eingesetzt wird und nicht nur zu Testzwecken. Stolz verweist Ripple auch darauf, bei jüngeren Umfragen und Untersuchungen zu CBDCs als die Nummer Eins der technologischen Anbieter weltweit abzuschneiden. Doch Anleger sollten nicht vergessen: Aus den jetzigen Konzepten zu CBDCs powered by Ripple lassen sich keine Synergieeffekte für XRP mehr herleiten. Und auch das andere große Thema für XRP, der anhaltende Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC, wird durch die Ripple CBDC Plattform nicht aufgelöst.
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