Solana (SOL) ist zwischen den Jahren unter die psychologisch wichtige Marke von 10 US-Dollar gerutscht und spürt die Auswirkungen des FTX Crash. Moralische Unterstützung kommt von Ethereum Gründer Vitalik Buterin.
Solana (SOL) hat das Kryptojahr 2022 als einer der größten Verlierer abschließen müssen. Vom 1. Januar 2022 an gerechnet summierte sich das Minus in der Preiskurve von Solana auf 95 Prozent und kurz nach Weihnachten fiel SOL erstmals seit seinen Anfangszeiten wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10 US-Dollar. Damit erfüllt sich, was Experten befürchtet hatten: Der Crash der Kryptobörse FTX und verbundenen Unternehmen von Anfang November setzt SOL heftig zu, weil Solana im insolventen Krypto-Imperium von Sam Bankman-Fried erklärter Lieblings-Altcoin war. Etwas Hoffnung verbreitet ausgerechnet Vitalik Buterin, Erfinder von Ethereum (ETH).
Denn obwohl Solana sich öffentlich gerne als “Ethereum Killer” aufstellte, fand Buterin auf Twitter unterstützende Worte. Er höre von berufener Seite, dass bei Solana eine ehrliche und intelligente Gruppe von Entwicklern versammelt sei, so Buterin. Jetzt, wo das Geld von “abscheulich opportunistischen Menschen” bei SOL verschwinde, solle die Blockchain eine leuchtende Zukunft haben. Es sei zur schwer für ihn, von außen mehr zu sagen, fährt Buterin Richtung Solana fort: “Aber ich hoffe, dass die Community eine faire Chance erhält zu gedeihen.”
Die überraschende Rückendeckung für Solana vonseiten des in der Kryptozszene hoch angesehenen Buterin machte schnell die Runde und und brachte Anleger wie CryptoApe dazu, Parallelen zu den Preisstürzen zu ziehen, die Ethereum in 2018 erlebte. Er präsentiert auf Twitter eine Grafik, in der die Preiskurve von Solana auf die historische von ETH gelegt ist und beide weitgehend parallel verlaufen. Demnach habe auch SOL das Potenzial, aus dem aktuellen tiefen Tal wieder zurück auf die Spur zu finden und mittelfristig neue Allzeithochs anzusteuern, suggeriert dieser Vergleich.
Allerdings gibt es gute Gründe, an dieser These zu zweifeln. So lagern im Verbund von FTX, Alameda Research und weiteren Firmen von Sam Bankman-Fried nach vorliegenden Informationen weiterhin 15 Prozent aller SOL Token. Diese Solana Bestände müssen im Lauf des Insolvenzverfahrens vermutlich zu Geld gemacht werden und entsprechende Verkäufe könnten den Preis von SOL noch weiter drücken. Ein anderes Argument, welches gegen rosige Zukunftschancen von Solana spricht, präsentiert Krypto-Fachmann David Hoffman auf Twitter: Als Ethereum im Bärenmarkt 2018 einbrach, gab es im Grunde keine Alternative zu ETH in Sachen Multifunktionalität. Doch jetzt können bei Solana eingebrachtes Kapital und verankerte Projekte einfach in das Ökosystem von Ethereum umziehen, so Hoffman. Diese Entwicklung habe bereits begonnen.
Fazit: Solana steht auf tönernen Füßen
Eine schnelle Erholung der Preiskurve von Solana ist nicht in Sicht, die Abwicklung des FTX Crash wird noch Monate, wenn nicht Jahre brauchen. Die von Buterin gezollte Anerkennung für kreative und fortschrittliche Entwicklungsarbeit bei Solana ist zwar nachvollziehbar und hat Stil – kann aber die brutalen Wirklichkeiten der Kryptomärkte nicht verdrängen. Wer derzeit bei SOL einsteigen will, sollte sich bewusst sein, dass vorhersehbar ein langer Atem nötig sein wird und die Erfolgschancen trotzdem ungewiss bleiben.
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