Upgrade bei Ethereum könnte Preis von ETH antreiben

Gerade erst hat Ethereum (ETH) ein neues Allzeithoch von mehr als 1.750 US-Dollar erreicht – und jetzt diskutiert man einen Vorschlag zu Ethereum, der durch seine innere Logik zu einem weiteren Preistreiber werden könnte.

Ethereum (ETH) hat im Kryptojahr 2020 seine Stellung als zweitwichtigste Kryptowährung hinter Bitcoin souverän verteidigt und folgerichtig seit Ende Januar mehrere neue Allzeithochs erklommen. Hinter den positiven Entwicklungen stehen erste wichtige Schritte hin zu Ethereum 2.0 und die wachsende Bedeutung von DeFi in der Kryptobranche, wo Ethereum den Dreh- und Angelpunkt bildet. Doch die intensive Nutzung der Blockchain von Ethereum führt auch zu steigenden Transaktionsgebühren, die aktuell umgerechnet oft über 20 US-Dollar pro Überweisung liegen. Vor diesem Hintergrund klingt ein Vorschlag dazu, wie man das Thema Transaktionsgebühren (gas fees) bei ETH neu regeln könnte, auch für Anleger relevant und attraktiv.

Denn hinter dem Kürzel EIP-1559 für den weitreichenden Reformvorschlag zu gas fees bei Ethereum steht unter anderem auch Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin und ein spannendes Konzept. Bislang wandern die Transaktionsgebühren als Zubrot in die Taschen der Miner bei Ethereum. Zudem wird über die Höhe der Transaktionsgebühren in einer Art Echtzeitauktion entschieden und die Miner haben deshalb ein Interesse an hohen gas fees. Buterin und Mitstreiter schlagen eine elegante Lösung vor: Die Transaktionsgebühren sollen automatisiert festgelegt werden und so eine effizientere Nutzung der Kapazitäten in der Blockchain von ETH garantieren. Zudem sollen die gas fees nicht mehr an die Miner gehen, sondern ebenfalls automatisiert dazu eingesetzt werden, ETH auf dem freien Markt einzukaufen und dann zu verbrennen.

EIP-1559 bei Ethereum – eine Win-win-Situation?

Experten schätzen, dass die Umsetzung von EIP-1559 zu einer jährlichen Reduzierung der im Umlauf befindlichen ETH von mindestens 1 Prozent führen würde. Dies sollte dann auch steigende Preise bei ETH provozieren, so die These, und somit selbst die Miner zufriedenstellen. Verglichen wird der Vorschlag mit Aktienrückkaufprogrammen börsennotierter Unternehmen. Allerdings müssen die Entwickler bei Ethereum offensichtlich nach einige sicherheitskritische Details bei EIP-1559 lösen, bevor diese Änderung im Protokoll implementiert werden kann. Als möglicher Zeitpunkt dafür kursiert der Sommer 2021 und erst dann auch würde sich entscheiden, ob EIP-1559 auch tatsächlich eine Mehrheit unter den Netzwerkteilnehmern findet.

Fazit: Falls Ethereum seine gas fees revolutioniert …

Du verstehst: EIP-1559 markiert – wenn umgesetzt – eine Kehrtwende beim Umgang mit Transaktionsgebühren bei Ethereum und ist weit mehr als ein kleines technologisches Upgrade. In der Theorie ist die Idee von EIP-1559 bestechend, sie geht über eine Inflationsbremse hinaus. Doch technologische Fragen und die notwendige Kompromissbreitschaft der Miner lassen eine Prognose zu den Aussichten von EIP-1559 bei Ethereum noch nicht wirklich zu.

Erinnert sei auch daran: Das Problem der Skalierbarkeit bei Ethereum verbunden mit hohen Transaktionsgebühren ist nichts neues und soll eigentlich durch Ethereum 2.0 spätestens in 2022 nachhaltig gelöst werden. Ein früherer Vorschlag von Buterin, übergangsweise die Blockchain von Bitcoin Cash für ETH mitbenutzen, sorgte für Kopfschütteln und versandete später im Nichts.


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