Im Netzwerk des Kreditkartenunternehmens Visa können Zahlungen jetzt auch direkt über den Stablecoin USDC abgerechnet werden. Damit macht Visa seinen ersten konkreten Schritt in Richtung Kryptowährungen.
Visa Kreditkarten gehören für Millionen von Menschen zum Alltag, mit ihnen lässt sich quasi überall auf der Welt bezahlen. Hinter jedem Zahlungsvorgang findet mit Visa als zentraler Stelle eine Abrechnung statt, die gegebenenfalls auch die Umrechnung von einer Fiat Währung in einer andere beinhaltet. Ab sofort aber ist Visa auch bereit, Zahlungen mit dem Stablecoin USDC zu verbuchen, teilt das Unternehmen in einem Blogbeitrag mit. Die Akzeptanz von USDC sei das erste Ergebnis im Rahmen der Strategie, Kryptowährungen und klassische Währungen bei Visa gleichgestellt und kundenfreundlich zu behandeln, heißt es weiter.
Hintergrund zu USDC bei Visa
USDC ist mit einer Marktkapitalisierung von gut 10 Milliarden US-Dollar aktuell der zweitwichtigste Stablecoin auf Basis von US-Dollar nach Tether (USDC) und 1:1 durch US-Dollar gedeckt. Technologisch betrachtet ist USDC ein ERC-20-Token, wird also über die Blockchain von Ethereum (ETH) organisiert. Rechtlich wird USDC von dem Konsortium Circle verantwortet, zu dem die große US-Kryptobörse Coinbase gehört. Diese solide Basis von USDC war ausschlaggebend dafür, mit diesem Stablecoin Visa konkret zur Kryptobranche zu verknüpfen, schreibt Visa.
In der Praxis gestaltet sich das Prozedere relativ übersichtlich: Visa hat ein USDC Konto bei dem Kryptodienstleister Anchorage eröffnet. Über dieses nimmt Visa nun direkt USDC entgegen – vorerst aber nur von Crypto.com. Hinter Crypto.com verbirgt sich ein US-Kryptounternehmen, welches selbst Krypto-Kreditkarten herausgibt und auch eine Kryptobörse betreibt sowie seinen eigenen Token CRO herausgebracht hat.
Visa schreibt, dass man in näherer Zukunft weitere Partner in Sachen USDC anbinden wolle. Dabei dürfte man etwa Coinbase mit seinen Visa Kreditkarten im Sinn haben. Wann mit weiteren direkt unterstützen Kryptowährungen bei Visa zu rechen ist, bleibt zwar offen. Doch Visa hat – ähnlich wie der Konkrement Mastercard – im Rahmen seiner digitalen Strategie wiederholt angekündigt, an Lösungen für Bitcoin (BTC) und führende Altcoins zu arbeiten.
Fazit: Visa mit USDC – Vorbote für mehr
Zahlungsdienstleistungen direkt mit Bitcoin und Co. sind deshalb kniffliger als mit einem Stabelcoin, weil hier die zentrale Klärungsstelle wie Visa oder Mastercard durch höhere Preisschwankungen mehr Risiko eingeht. Doch die Nachfrage besteht und der wollen sich Visa und Mastercard nicht mehr verschließen. Insofern ist Nachricht von Visa, USDC zu akzeptieren, tatsächlich wie im offiziellen Blogbeitrag beschrieben: Von außen betrachtet vielleicht ein kleiner Schritt, aber ein Riesenschritt dann, wenn man die Gesamtsituation betrachtet. Denn USDC erbringt jetzt für Visa technologisch den Beweis, sich auch für seine Partner regulatorische und technologisch stabil gegenüber Kryptowährungen zu öffnen. Der große Unterschied zur Krypto-Initiative von PayPal, die im Herbst 2020 die Kryptobranche elektrisierte: Bei den USDC Geschäften im Netzwerk von Visa kann komplett auf die Umrechnung in Fiat verzichtet werden, was grundsätzlich Gebühren und Zeit spart. Soweit ist PayPal (noch) nicht.
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