Im Zusammenhang mit der Insolvenz von Wirecard waren letzte Woche auch die Krypto-Kreditkarten von Crypto.com und TenX gesperrt worden. Jetzt sind sie wieder freigeschaltet, nachdem die britische Finanzaufsicht FCA einer Wirecard Tochtergesellschaft die Wiederaufnahme des operativen Geschäfts erlaubt hat.
Das Rad um den Wirecard Skandal dreht sich schnell, im Kontext von Krypto-Kreditkarten sogar positiv vorwärts. Denn in Großbritannien hat die Finanzaufsicht FCA bekannt gegeben, Wirecard UK dürfe unter Bedingungen wieder aktiv arbeiten. Genau bei der dortigen Tochtergesellschaft von Wirecard als Herausgeber von Kreditkarten sind TenX und Crypto.com FinTech-Kunden. Ihre Kreditkarten waren deshalb zum Wochenende hin gesperrt worden und sind durch die Entscheidung der FCA nun wieder einsetzbar.
TenX verkündigte die gute Nachricht auf Twitter und sagte Kunden zu, die Entwicklungen im Fall Wirecard weiter zu beobachten. TenX ist in Deutschland der einzige Anbieter “echter” Krypto-Kreditkarten, die es erlauben, Bitcoin, Litecoin und Ethereum direkt und ohne Umtausch in Fiat als Zahlungsmittel zu nutzen.
Auch Crypto.com freute sich über die Entscheidung der FCA und gab sie per Blogbeitrag an die Kunden weiter. Crypto.com erinnert daran, dass man alle Guthaben von dem Kreditkarten-Konto auf die Wallet bei Crypto.com übertragen hatte und deshalb vor dem Wiedereinsatz der Kreditkarte diese zuerst mit Fiat “wiederaufgeladen” werden muss.
Was passiert weiter mit Krypto-Kreditkarten?
Im Firmengeflecht von Wirecard gibt es anscheinend Teile, die nicht direkt an der mutmaßlichen Bilanzfälschungen beteiligt waren und finanziell auf eigenen Beinen stehen. Dazu gehört nach Einschätzungen von Experten auch Wirecard UK beziehungsweise Wirecard Card Solutions (WCS). Die FCA als Aufsichtsbehörde wird vermeiden wollen, einen Schlingerkurs zu fahren und erneut die Deaktivierung von Kreditkarten anzuordnen.
Sowohl Crypto.com als auch TenX sind aber anscheinend bereits auf der Suche nach einem neuen Finanzdienstleister als Herausgeber ihrer Kreditkarten. Die Konkurrenz von Coinbase wurde im Februar bei Visa als “principal member” akzeptiert und kann deshalb selbst Kreditkarten herausgeben. Größter Kritikpunkt an den Krypto-Kreditkarten von Coinbase sind aber die Gebühren von 2,49 Prozent und mehr, wenn sie im Zusammenspiel mit Kryptowährungen genutzt werden.
Fazit: Vertrauensverlust bei TenX und Crypto.com durch Pleite von Wirecard?
Falls Du als Kunde von TenX oder Crypto.com selbst betroffen warst von der temporären Sperrung der Kreditkarten, wirst Du vermutlich genau überlegen, ob Du diesen Angeboten weiter vertrauen möchtest. Die Guthaben waren nach unseren Informationen jederzeit sicher, da sie nicht bei Wirecard lagerten. Unklar ist, ob TenX und Crypto.com im Moment Neukunden für Kreditkarten akzeptieren. Die Coinbase Card als Alternative ist zumindest eine Überlegung wert.
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