Wrapped Bitcoin (WBTC) unter Beobachtung – temporärer Verlust der Bindung an BTC

Wrapped Bitcoin (WBTC) dient als Mittel, um BTC in die DeFi-Welt von Ethereum (ETH) einzubringen. Doch nun hat die Preiskurve von WBTC zeitweise fast 2 Prozent bei der 1:1 Anbindung an Bitcoin verloren. Was folgt daraus?

Der Zusammenbruch des Krypto-Imperiums um FTX und Alameda Research sendet jetzt Schockwellen auch in Richtung Dezentralisierte Finanzen (DeFi). Denn wie unter anderem der Analysedienst Kaiko in einem Marktbericht aufzeigt, hat Wrapped Bitcoin (WBTC) zuletzt mit ungewöhnlichen Preisschwankungen zu kämpfen. Eigentlich sollte WBTC immer fast genau den gleichen Preis wie Bitcoin (BTC) selbst im freien Handel erzielen. Denn sogenannte Wrapped Token wie WBTC sind in ihrem Konzept stets durch die unterliegende Kryptowährung (hier: Bitcoin) 1:1 abgesichert. Wenn dann WBTC wie zuletzt fast 2 Prozent günstiger gehandelt wird als Bitcoin, schrillen die Alarmsirenen.

Ausgelöst wurden die Unsicherheiten um Wrapped Bitcoin offenbar durch Posts bei Twitter, die offenlegten, dass beim insolventen Alameda Research gut 100.000 WBTC (Marktwert knapp 1,7 Milliarden US-Dollar) lagern sollen. Das wäre rund die Hälfte aller im Umlauf befindlichen WBTC. Die Befürchtung: Alameda Research könnte bei diesem Investment geschummelt haben und die angesprochenen Wrapped Bitcoin seien nicht ausreichend gedeckt. Diese Behauptung dürfte zu Abverkäufen von WBTC auch mit Inkaufnahme von Preisnachlass zu Bitcoin geführt haben.

Dabei sind in Wirklichkeit die Informationen zu WBTC und Alameda Research wohl irreführend. Denn technologisch betrachtet ist für Wrapped Bitcoin ein Verbund von Krypto-Unternehmen um BitGo als Herausgeber verantwortlich. BitGo Geschäftsführer Chen Fang bezeichnet die kritischen Wortmeldungen zu WBTC auf Twitter als “Fake News”. Wrapped Bitcoin könne durch Alameda Research gar nicht manipuliert werden, weil nur der WBTC-Herausgeberverbund die Möglichkeit besitzt, Token zu generieren oder zu zerstören. Man könne zudem jederzeit Blockchain-Daten einsehen, die nachweisen, dass der Verbund für jeden WBTC mindestens einen “echten” Bitcoin vorhalte.

Fazit: Spekulationen um Wrapped Bitcoin inhaltlich unbegründet

Das aktuelle Beispiel Wrapped Bitcoin taugt dazu, psychologische Mechanismen auf Kryptomärkten nachzuvollziehen. Hier wurde WBTC öffentlich angezählt, was zu Verkäufen mit Preisnachlass führte. Dabei aber haben die Verkäufer gar nicht mehr darüber nachgedacht und recherchiert, wie BTC technologisch organisiert ist. Die Beweisführung von BitGo zu Wrapped Bitcoin und Deckung hingegen scheint schlüssig. Mittlerweile haben sich die Preiskurven von WBTC und Bitcoin wieder mit weniger als 0,5 Prozent Unterschied aufeinander eingependelt und so die Unruhe eingefangen. Wer aber WBTC mit deutlicherem Nachlass kaufen konnte, darf sich über Profit freuen.

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