IOTA berichtet von einem Pilotprojekt, wo Bauernhöfe und verknüpfte Unternehmen über das Tangle-Netzwerk miteinander Daten teilen. Ziel ist es, Produktionsketten umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten. Als Beispiel wurde die Milchindustrie gewählt.
Von der Heuwiese über weidende Kühe bis zum Glas Milch auf dem Frühstückstisch ist ein langer Weg, wie die IOTA Stiftung in ihrem jüngsten Projekt, genannt “Future Farm”, zeigt. In Zusammenarbeit mit norwegischen Universitäten und Agrarbetrieben hat IOTA eine Plattform entwickelt, die Bauernhöfen und der milchverarbeitenden Industrie dabei helfen soll, Informationen über das Tangle-Netzwerk auszutauschen. Es können auch Aufträge platziert werden. In einer Demoversion wird deutlich: Selbst bei vermeintlich simplen Produkte wie Milch fallen Dutzende von Datenpaketen an, wenn die gesamte Produktionskette erfasst wird. IOTA prognostiziert in einem Blogbeitrag zum Bauernhof der Zukunft, dass man mittels der Plattform bis zu einem Drittel von umweltfeindlichen Emissionen einsparen könne und sich weitere kostensparende und qualitätsoptimierende Effekte einstellen.
Future Farm von IOTA – das Konzept
IOTA geht davon aus, dass möglichst viele Markteilnehmer aus der Milchindustrie bei Future Farm ein Benutzerkonto anlegen. Ein typischer Bauer würde nun zunächst seine Felder in Parzellen einteilen, für die auf Mausklick eine eindeutige ID vergeben wird. Nun kann er für jedes Feld einzeln beispielsweise Dünger anfordern oder es zur Ernte freigeben. Wenn der Bauer bereit ist, Arbeiten durch Aufträge an Dritte auszulagern, erscheinen diese auf zentralen Seiten von Future Farm. So können Fremdbetriebe abschätzen, ob sich der Auftrag für sie lohnt und wie sie ihn logistisch in ihre Planung am besten einbinden. Das spart Zeit und Fahrtwege und damit letztendlich auch Geld und Schadstoffausstoß. Sind Arbeiten erledigt, werden diese Informationen wieder über das Tangle-Netzwerk eingespielt und so manipulationssicher dokumentiert. Dies gilt etwa auch für den wichtigen Schritt, wenn Laboranalysen zur Qualität des Futters eingeholt werden und für mögliche Käufer sichtbar sein sollen. Schließlich wird der Verkauf von Heuballen über Future Farm organisiert und festgehalten. Zukünftig stellt man bei IOTA auch vor, dass Konsumenten über die Plattform erfahren könne, welches Futter, welche Kühe und welche Betriebe an der Produktion ihrer Milch beteiligt waren.
IOTAs Agrarplattform – Projekt mit Potenzial?
Die Beta-Version von Future Farm macht einen nutzerfreundlichen Eindruck, technische Details wurden in den Hintergrund verbannt, so dass sich Bauern nicht mit komplexen Einzelheiten überfordert fühlen. Wie bei ähnlichen Pilotprojekten von IOTA, etwa einem Marktplatz für die Industrie allgemein oder einem für Telekommunikationsunternehmen speziell, bleibt aber die Frage, ob eine relevante Größe von Marktteilnehmern die neuen Angebote nutzt. IOTA selbst räumt ein, dass man bei der Entwicklung von Future Farm viel über die Bedürfnisse aus dem Agrarsektor gelernt habe. Es gehe dort weniger um den technischen Hintergrund, sondern darum, möglichst viele Beteiligte dazu ermutigen, Future Farm auszuprobieren.
Den Kurs von IOTA beeinflusste die Nachricht über Future Farm nicht erkennbar. Interessanterweise erwähnt IOTA in seiner Vorstellung der Plattform die eigene Kryptowährung nicht einmal. Dabei fallen in dem skizzierten Beispiel auf der Milchindustrie durchaus auch Zahlungsvorgänge etwa für Services, Dünger und andere Produkte an, die in IOTA abgewickelt werden könnten. So führt Future Farm IOTA-Anlegern erneut vor Augen: Ihr bevorzugter Altcoin kommt ohne Einsatz in der Praxis aus dem anhaltenden Tief nicht heraus und läuft Gefahr, in einer kleinen Nische Bedeutungsverlust zu erleben.
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