In Indien war der Handel mit Kryptowährungen dadurch erheblich erschwert, dass einheimischen Banken die Zusammenarbeit mit Kryptobörsen verboten war. Dieses Verbot hat das Oberste Gericht in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern nun aufgehoben.
Indien als wirtschaftliches Schwellenland mit 1,4 Milliarden Einwohnern beflügelt automatisch die Fantasien von Investoren. Der asiatische Flächenstaat öffnet sich zunehmend gegenüber dem Ausland und erlaubt dadurch in vielen Branchen zweistellige Wachstumsraten. Nun darf auch die Kryptobranche darauf hoffen, von diesen Möglichkeiten zu profitieren. Denn das Oberste Gericht mit Sitz in Neu Delhi hat entschieden, dass ein von der Zentralbank ausgesprochenes Verbot der Zusammenarbeit von Banken mit Kryptobörsen nicht rechtens war. Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet, feierten indische Krypto-Befürworter die Entscheidung und sagten mittelfristig einen Boom voraus.
Hintergrund zu Indien und Kryptowährungen
Offizielles Zahlungsmittel in die Indien ist die Rupie. Da nach wie vor mehr als ein Drittel derBürger kein Bankkonto haben, herrscht in der ehemals Britischen Kolonie eine ausgeprägte Bargeldkultur. Gleichzeitig gewinnen digitale Zahlungsmethoden durch die rasant wachsende Verbreitung von Smartphones an Bedeutung, mit dem Erwerb einer SIM-Karte ist auch die Möglichkeit verknüpft, ein mobiles Portemonnaie einzurichten, dies etwa an Kiosken aufzuladen und in Geschäften zu verwenden.
Im April 2018 hatte die Zentralbank (Reserve Bank of India) Privat- und Geschäftsbanken verboten, Kryptobörsen als Kunden zu bedienen. In der Praxis stellte sich das Verbot als äußerst wirkungsvoll heraus, denn somit konnten private Anleger nur auf Umwegen Fiat in Bitcoin und Co. investieren und hatten erst recht Probleme damit, sich ihre Erträge wieder auszahlen zu lassen. Wegen dieses Banns hatten die großen Kryptobörsen wenig Interesse daran, ihre Angebote auch auf Indien auszuweiten. Dies könnet sich jetzt bald ändern, wenn die Gesetzeslage dem nicht anfechtbaren Gerichtsentscheid angepasst wird.
Ein Hinweis darauf, welches Potenzial Indien in Sachen Kryptowährungen zugebilligt wird, ist auch Facebook Libra. Das Projekt hat mehrfach Indien als Beispiel für ein Land genannt, in dem die Vorteile von Libra voll zum tragen kommen können. Indische Wanderarbeiter aus anderen Ländern oder Landesteilen wollen beispielsweise gerne einen Teil ihres Lohns in Richtung Heimat schicken und dabei hohe Bank- und Wechselgebühren umgehen. Unterdessen denkt die Zentralbank über die Einführung einer digitalen Rupie nach, ähnlich der E-Krone, die in Schweden Premiere feiert.
Fazit: Indien könnte im Kryptohandel neue Impulse setzen
Man darf nicht vergessen: Obwohl das jährliche Durchschnittseinkommen in Indien umgerechnet derzeit lediglich etwa 1.650 Euro beträgt, beträgt der jährliche Zuwachs zuletzt immer um 7 Prozent und es entwickelt sich eine Mittelschicht neben der bereits bestehenden Oberschicht. Das Vertrauen in die Rupie ist durch Währungsreformen geschwächt, das Interesse vieler Inder in Städten an westlichen Errungenschaften sehr groß. Wenn jetzt also wie absehbar Kryptobörsen konzentriert auf den Riesenmarkt drängen und das Thema Kryptowährungen in die Öffentlichkeit tragen, könnte massiv frisches Kapital in Bitcoin und Co. fließen. Noch aber sind in Indien viele internationale Webseiten, die sich mit Kryptowährungen befassen, auf staatliche Anordnung hin geblockt.
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