Seit Mai hielten sich die Gerüchte, dass bei TenX personelle Veränderungen in der Führungsebene bevorstehen. Nun wurde offiziell betätigt, dass Claude Eguienta von Telcoin bei TenX die Position als CEO übernimmt. Vorgänger Toby Hoenisch wird Chief Financial Officer.
TenX ist in der Kryptoszene als Anbieter von Krypto-Kreditkarten bekannt geworden. Seit der Gründung 2015 führte Toby Hoenisch als CEO bei TenX die Geschäfte. Nun wechselt Hoenisch auf die Position des Chief Financial Officer, wie TenX mitteilte. Nachfolger als CEO wird Claude Eguienta, der von Telcoin kommt. Schon im Mai hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass es bei TenX einschneidende personelle Veränderungen gibt.
Hintergrund zum Personalkarussel bei TenX
Der Österreicher Toby Hoenisch gehörte zu den Mitgründern von TenX und bleibt Vorsitzender des Executive Board neben seiner neuen Rolle als Finanzchef. TenX ist mit der Idee angetreten, als Krypto-Bank zu agieren und konzentriert sich seit geraumer Zeit darauf, “echte” Kyoto-Kreditkarten anzubieten. Der Start verlief allerdings ziemlich holprig, eine für 2017 erwartete Kreditkarte kam wegen Problemen mit einem externen Finanzdienstleister nur kurz auf den Markt. Erst zum Jahreswechsel 2019/20 fand TenX mit einer Tochtergesellschaft von Wirecard Ersatz und lancierte seine Krypto-Kreditkarten auch in Deutschland und Österreich.
Claude Eguienta stößt neu zu TenX. Der Franzose ist Mitgründer von Telcoin, einem Blockchain-Projekt zu einfachen internationalen Geldtransfers mithilfe von Telekommunikationsunternehmen. Die zugehörige Kryptowährung TEL ist aber ein Nischenprodukt geblieben. Laut TenX hat Eguienta bei Telcoin Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden gesammelt und bewiesen, dass er in der Lage ist, internationale Lizenzen zu organisieren. An denen mangelt es TenX, dass seine Kreditkarten bislang in Europa nur in Deutschland und Österreich anbietet und zudem in einigen Ländern Asiens.
Lange Zeit stand Krypto-Guru Julian Hosp für TenX in der Öffentlichkeit. Doch dieser wurde Anfang 2019 geschasst, auch wegen seiner Vergangenheit beim Pyramidensystems Lyoness.
Fazit: TenX mal wieder mit Neuanfang
Gefühlt ist die Neubesetzung des TenX-CEO mit Claude Eguienta ein weiterer Neustart. Das Start-up ist mit seinem Konzept einer hybriden Kreditkarte, die sowohl Fiat als auch führende Kryptowährungen wie Bitcoin integriert, ziemlich einzigartig. Doch im jüngsten Transparenzbericht von TenX sind auch zum fünfjährigen Jubiläum keine Angaben zur Kundenzahl und Umsatz enthalten. Ziemlich vage heißt es, man habe im Vergleich zum ersten Quartal 2020 seine Kundenbasis um 400 Prozent erhöht, was aber von niedrigen Zahlen aus nicht viel zu bedeuten hat. Die temporäre Sperrung von TenX-Kreditkarten im Zuge der Insolvenz von Wirecard demonstrierte, wie abhängig TenX von Kooperationspartnern ist. Neben Zulassung in deutlich mehr Ländern als bisher wird es bei TenX wichtig werden, entweder selbst eine Banklizenz zu erlangen oder zuverlässige Partner zu finden.
Wer noch keine Bitcoins hat kann diese hier kaufen:
Telcoin hat noch kein Produkt auf dem Markt, bietet also nicht mal ein Nischenprodukt. Die Inhaber der Telcoins sind insgeheim froh dass Eguienta ging, kam es doch immer wieder zu leeren Versprechungen und Verschiebungen. Jetzt ist mit dem Co-Founder Paul Neuner ein Profi neuer CEO. Die Idee hinter Telcoin ist einmalig. Neuner wird sie nun zum Leben erwecken und vielen Menschen auf dieser Welt ohne Bankkonto, zu mehr Cash in der Tasche verhelfen. Das Gebühren-Monster WesternUnion wird sich hoffentlich bald warm anziehen müssen.