Das Drama um die US-Präsidentschaftswahl zieht sich weiter hin. Doch bekannt ist jetzt, wen sich Sam Bankman-Fried (Chef der Kryptobörse FTX) im Weißen Haus wünscht. Denn Bankman-Fried hat die Kandidatur von Joe Biden mit gut 5 Millionen US-Dollar unterstützt.
Der Kampf um die US-Präsidentschaft ist immer auch eine finanzielle Schlacht. Der amtierende US-Präsident Donald Trump brachte seine erste parteiinterne Kandidatur 2015 zunächst mit eigenem Kapital auf Fahrt, im jetzigen Wahlkampf konnte er von Großspendern rund 75 Millionen US-Dollar einsammeln, wie das Wall Street Journal berichtet. Aber was hat das nun mit Krypto zu tun? Ganz einfach: Bei der Durchsicht der öffentlichen Spenderlisten fällt der Name Sam Bankman-Fried auf. Bankman-Fried ist als CEO der Kryptobörse FTX bekannt und hat laut WJS aus seinem Privatkapital 5,2 Millionen US-Dollar für die Kampagne von Trumps Gegenkandidaten Joe Biden gespendet. Damit sei er für Biden der zweitgrößte Individuelle Geldgeber, heißt es.
Bankman-Fried wollte die Nachricht nicht kommentieren. Doch klar ist, dass die Geschäfte bei FTX gut laufen müssen und bei ihm entsprechende Bonuszahlungen oder Erträge aus eigenen Börsengeschäften ankommen. Denn 5 Millionen US-Dollar sind auch für Bankman-Fried wohl eher kein Betrag aus der Portokasse. Getoppt wird er bei den Unterstützern des Demokraten Joe Biden übrigens nur von Michael Bloomberg. Der frühere Bürgermeister von New York spendete für Biden gleich 56 Millionen US-Dollar, die bei einem geschätzten Privatvermögen von etwa 60 Milliarden US-Dollar verkraftbar scheinen.
Kryptomillionäre und die Politik
Nun gelten Großspender in der Politik nicht gerade als selbstlos. Ihnen wird als Motivation häufig zugeschrieben, sich bei späteren Amtsträgern Einfluss erkaufen zu wollen. Für FTX und Bankman-Fried könnten Themen wie Bitcoin ETFs wichtig sein, die in den USA bislang nicht zugelassen werden. In der finanzstarken Unterstützergruppe für Biden finden sich mit dem früheren Google CEO Eric Schmidt und Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz weitere prominente Namen.
Trump andererseits durfte sich auf mächtige Finanzspriten unter anderem von Sheldon Adelson verlassen, der sein Vermögen mit Kasinos machte. In Deutschland sorgte die Besetzung des Postens des US-Botschafters mit Richard A. Grenell durch Trump für Aufsehen. Grenell wird vorgeworfen, nicht wegen fachlicher Eignung berufen worden zu sein, sondern wegen seiner Spenden für Trump.
Fazit: Krypto-Kapital und die US-Präsidentschaft – ein ungewohntes Duo
Wir werden uns langsam daran gewöhnen, dass die Kryptobranche und ihre herausragenden Persönlichkeiten keinesfalls automatisch politisch neutral bleiben. Wie in anderen Wirtschaftssparten auch, gibt es neben persönlichen Präferenzen handfeste Interessen, die mit Spenden unterstrichen werden. So sind Bankman-Fried und FTX wohl nur ein Vorgeschmack auf die Zukunft, in der Lobbyismus für Bitcoin und Co. mit Millionensummen gefördert wird.
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