Zumindest in Japan deutet sich an, dass die juristische Aufarbeitung des Hacks bei der Kryptobörse MT. Gox von 2014 abgeschlossen wird. Der als Treuhänder eingesetzte Nobuaki Kobayashi teilte mit, dass der Prozess abgeschlossen sei, über berechtigte und unberechtigte Entschädigungsforderungen zu entscheiden. Damit könnte eine Auszahlung des Teils der Beute, der sichergestellte wurde, beginnen.
Mehr als fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass die Kryptobörse Mt. Gox offline ging und zugeben musste, dass durch einen Hackerangriff 850.000 Bitcoin (BTC) verloren gegangen waren. Für die Geschädigten besteht nun endlich Aussicht drauf, zumindest Teile ihrer verschwundenen Guthaben wiederzubekommen. Treuhänder Nobuaki Kobayashi verbreitete eine Mitteilung, der zufolge in den kommenden Tagen all diejenigen benachrichtigt werden, die Entschädigungsforderungen eingereicht hatten.
Dazu, wie viele solcher Forderungen es gab und welcher Prozentsatz anerkannt wurde, gab es zunächst keine Informationen. Bekannt ist aber, dass Kobayashi in seinem Fond für Entschädigungen gut 140 Millionen Dollar zur Verfügung stehen. Diese wurden durch den Verkauf von sichergestellten Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH) erwirtschaftet, hieß es in einer Mitteilung vom September 2018. Rätselhaft bleibt dabei, dass im Fond jetzt anscheinend nur 142 Millionen US-Dollar sind, aber ursprünglich etwa 230 Millionen US-Dollar zusammenkamen. Hat die Insolvenzverwaltung wirklich umgerechnet 90 Millionen US-Dollar gekostet? Offenbar gab es vorrangige Gläubiger, die bedacht werden mussten, es war von Schulden bei MT. Gox die Rede. Die angemeldeten Schäden bezifferte Kobayashi mit rund 630 Millionen US-Dollar. Die Umrechnungen sind schwierig, weil teils in BTC und BCH gerechnet wurde und dazu US-Dollar und japanischer Yen ins Verhältnis gesetzt werden. Vom Tisch scheint die angedachte Möglichkeit, die Geschädigten in BTC oder BCH auszuzahlen, sie müssen wohl mit Fiat leben. Viele in der Kryptoszene haben jetzt aber die Hoffnung, dass ein Großteil der Summe von den Anlegern anschließend wieder in Bitcoin investiert werden könnte.
Ganz aufgeklärt wird der Hack bei Mt. Gox wohl nie
Auf der anderen Seite der Geschichte hatte ein Gericht in Tokio zuletzt den früheren Mt. Gox-CEO Mark Karpeles zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Dies bezog sich auf Manipulation der Bilanz, aber nicht auf persönliche Bereicherung. In Japan, wo Mt. Gox seinen Sitz hatte, sind damit nach jetzigem Kenntnisstand keine weiteren Verfahren mehr in Sachen Mt. Gox anhängig. Persönlich verantwortlich gemacht wurde für den Hack bei Mt. Gox demnach bislang niemand. Gegen Mark Karpeles läuft aber noch ein Verfahren in den USA. Nahezu amüsant wirkt in dem Zusammenhang, dass der kontroverse Brock Pierce unter dem Stichwort “GoxRising” immer noch ins Gespräch bringt, Mt. Gox wiederzubeleben. Pierce ist seines Zeichens Präsident der Bitcoin Foundation, die selbst wiederum zeitweise bankrott war.
Vorbeugen ist besser als abwarten – die wichtigste Lehre aus der Affäre bei Mt. Gox
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