Der Skandal um die kanadische Kryptobörse QuadrigaCX geht anscheinend in die Endphase: Die gerichtlich eingesetzten Wirtschaftsprüfer haben vorgeschlagen, den Bankrott von QuadrigaCX zu erklären. Dies sei legal die effektivste Option, um mögliche Vermögenswerte für Geschädigte zu sichern.
Die Story QuadrigaCX erweist sich immer mehr als ein Lehrstück darüber, wie sich hinter einer vermeintlich seriösen Kryptobörse Abgründe auftun. Wir erinnern uns: Anfang Februar ging QuadrigaCX mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, dass Kundenguthaben nicht mehr zugänglich sein. Als Grund wurde der Tod von CEO Gerald Cotten genannt, der Private Keys für Cold Wallets mit ins Grab genommen habe. Bei der gerichtlich veranlassten Aufarbeitung dieser Version stieß die Wirtschaftskanzlei Ernst & Young allerdings auf erhebliche Ungereimtheiten, denn die Cold Wallets waren schlicht leer geplündert. Und in der neusten Wasserstandsmeldung nun wird empfohlen: Der Bankrott von QuadrigaCX ist die beste Möglichkeit, um die eventuell verbleibenden Vermögenswerte zu sichern. Gleichzeitig soll die Witwe von Gerald Cotten, Jennifer Robertson, aus dem Verfahren ausgeschlossen werden. Ebenso solle man mit den Anwälten der Kanzlei Stewart McKelvey verfahren, die Witwe Robertson vertreten. Im Klartext: Nichts von dem, was QuadrigaCX seinen Kunden erzählt hat, hält einer gründlicheren Prüfung statt.
Kundengelder von QuadrigaCX flossen offenbar in anderen Kassen
Der Wirtschaftskrimi geht weiter: Ernst & Young schreibt, dass man Hinweise darauf gefunden habe, wie von QuadrigaCX an diverse Firmen dubiose Transaktionen stattfanden, die Gerald Cotten und/oder Jennifer Robertson gehörten, beispielsweise Cotten Estate, Robertson Nova Property Management Inc. und Robertson Nova Consulting. Auf die Erkenntnisse rund um QuadrigaCX -Migründer Michael Patryn gehen die Experten von Ernst & Young nicht einmal mehr ein. Ihr Verdikt ist deutlich: Ein Insolvenzverfahren würde nur Zeit und Geld kosten, Bankrott sei die Realität. Ob das Gericht dieser Empfehlung folgt, muss sich noch zeigen, scheint aber vermutlich.
Die Lehre aus der Akte QuadrigaCX
Es waren keine Peanuts, die QuadrigaCX zu verwalten hatte. Bei heutigen Kursen reden wir über mehr als 200 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen, die verschwunden sind und von QuadrigaCX für Kunden aufbewahrt werden sollten. Eigentlich alles, was bisher ans Licht gekommen ist, deutet daraufhin, dass die sich so seriös gebende Kryptobörse Kundenguthaben systematisch entwendet hat, für Finanzierungen anderer Geschäftstätigkeiten oder Spekulationen und Lifestyle. Lege Deine Bitcoins, Ethereum und andere Kryptowährungen in eigene sichere Hardware Wallets, damit du solche filmreife Dramas mit Popcorn genießen kannst und dich nicht selbst betroffen oder bedroht fühlen musst.
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