Cake DeFi will Streit mit der BaFin laut Julian Hosp “proaktiv” schlichten

Das Projekt Cake DeFi war im Januar durch Ermittlungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ins Gerede gekommen. Jetzt will Gründer Julian Hosp “proaktiv” eine Lösung finden.

Wenn in Deutschland die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Mitteilungen zu Krypto-Projekten veröffentlicht, schrillen die Alarmsirenen. Denn üblicherweise warnt die BaFin dann die Bürger davor, mit ganz bestimmten Plattformen oder Projekten Geschäfte zu machen. Im Januar hatte es Cake DeFi erwischt. Die Bafin schrieb, Cake DeFi sei in Deutschland ohne Genehmigung aktiv und nahm Ermittlungen auf. Der ohnehin häufig hart kritisierte Julian Hosp als Gründer von Cake DeFi wies die Vorwürfe der BaFin damals zurück und berief sich auf den Firmensitz Singapur. Doch mittlerweile hat Julian Hosp anscheinend teilweise umgedacht und lässt sich per Pressemitteilung mit einem “proaktiven” Vorgehen zitieren.

Zwei Details ändert Cake DeFi demnach im Hinblick auf seine Dienste in Deutschland und der EU. Schon seit dem 9. Februar 2022 habe Cake DeFi die deutschsprachige Version seiner Webseite abgeschaltet und folge damit dem Beispiel von Binance, Kraken und anderen großen Krypto-Unternehmen. Dies scheint tatsächlich derzeitig gängige Strategie, um möglichen Beschwerden der BaFin zuvorzukommen. Als zweite Maßnahme in Reaktion auf die BaFin versichert Cake DeFi, jetzt eine Krypto-Lizenz in der EU zu beantragen. Eine solche Lizenz werde deutschen und europäischen Kunden die Gewissheit geben, “dass Cake DeFi eine zuverlässige, vertrauenswürdige und transparente Plattform ist”, sagt Julian Hosp als CEO und Gründer laut Mitteilung. In welchem EU-Land Cake DeFi den Lizenzierungsweg beschreiten will, lässt der Text aber offen.

Hosp kann es sich auch nicht nehmen lassen, mit Blick auf die BaFin von einer “zweideutigen Mitteilung” und “unzutreffenden Spekulationen (…) in der Netzöffentlichkeit” zu sprechen. Wir berichten schon seit langer Zeit kontinuierlich über die Facetten von Julian Hosp, über seine fragwürdige Vergangenheit und das Pyramidensystem Lyoness ebenso wie seine über seine Aktivitäten und Ausscheiden bei TenX. Fairerweise möchten wir auch daran erinnern, dass Julian Hosp uns später bei kritischen Recherchen zu TenX und dortigen Anlegergeldern geholfen hat und bei der jüngsten Enthüllungsgeschichte zum DAO Hack von 2016 eine Hauptrolle als Belastungszeuge spielt.

Fazit: An Julian Hosp und Cake DeFi scheiden sich die Geister

Für viele in der Kryptoszene ist Julian Hosp ein rotes Tuch und damit geraten automatisch auch seine Projekte unter Verdacht. Dies ist aufgrund von finanziellen Verlusten, die Anleger oft erlitten, absolut nachvollziehbar. Anderseits ist Julian Hosp ein Urgestein der deutschsprachigen Kryptoszene und hat zuletzt mit Hilfeleistungen bei kritischen journalistischen Recherchen an Reputation zurückgewonnen. Seine Strategie im Umgang mit der BaFin und Krypto-Lizenz ist nicht ungewöhnlich und folgt dem Beispiel anderer Unternehmen. Ob die BaFin im Januar mit ihrem Warnhinweis zu Cake DeFi über das Ziel hinausgeschossen ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig beantworten. Wir stehen Cake DeFi und Julian Hosp aus Erfahrung weiterhin ziemlich skeptisch gegenüber.


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