Der bekannte Krypto-Experte Eric Wall prognostiziert für Cardano (ADA), in 2024 den gewohnten Platz unter den 10 kapitalstärksten Kryptowährungen zu verlieren. Ist Cardano wirklich in einer Abwärtsspirale gefangen?
In der Kryptoszene wird wieder einmal über die Zukunftsaussichten von Cardano (ADA) gestritten. Ausgelöst hat den Zwist Eric Wall, wohlbekannter Bitcoin Unterstützer und Krypto-Experte. Denn in seine Liste der Vorhersagen für das Kryptojahr 2024 auf X hat Wall Cardano aufgenommen mit dem Hinweis „Wird aus den TOP 10 herausfallen“. Cardano Gründer Charles Hoskinson reagiert auf X höhnisch und versucht, die Prognose ins Lächerliche zu ziehen. Aber wie steht es denn eigentlich wirklich um Cardano?
ADA notiert derzeit bei um 0,50 US-Dollar und verzeichnet über die letzten zwölf Monate ein Plus von rund 25 Prozent. Der Datendienst CoinGecko misst für Cardano eine Marktkapitalisierung von gut 17 Milliarden US-Dollar und damit Platz 9 in der prestigeträchtigen TOP 10 der wichtigsten Kryptowährungen. Nach oben ist Ripple (XRP) mit gut 27 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung enteilt, von unten drängen etwa Chainlink (LINK) und Polygon (MATIC) Richtung Top 10. Wall meint, dass Polygon das Rennen gewinnen wird.
Das altbekannte Problem von Cardano liegt in fehlenden geldwerten Anwendungsfällen. In der anvisierten Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) bleibt Cardano mit rund 440 Millionen US-Dollar TVL ein Leichtgewicht und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Zum Vergleich: Polygon kommt bei DeFi laut DeFiLlama auf 1,2 Milliarden US-Dollar TVL und damit knapp dreimal so viel angelegtes Kapital wie Cardano. In der NFT Sparte, in der sich Cardano ebenfalls Chancen ausrechnete, sind die Unterschiede noch krasser. CryptoSlam hält für die letzten 30 Tage Verkäufe von Polygon NFTs für 92 Millionen US-Dollar fest und für Cardano NFTs lediglich knapp 5 Millionen US-Dollar. Von den wieder anziehenden NFT Märkten kann Cardano nicht profitieren.
Hoskinson als das Sprachrohr von Cardano beschwört immer wieder die große Zahl von Entwicklern, die an ADA Projekten arbeiten. Hier erhebt Santiment Daten und sieht Cardano tatsächlich regelmäßig unter den drei aktivsten Krypto-Projekten. Bei den berühmt-berüchtigten ADA Whales, also Großinvestoren, wiederum aber wurden zuletzt Kapitalumschichtungen besonders in Richtung Solana (SOL) beobachtet.
Fazit: Cardano muss Konkurrenz fürchten
Eric Wall gehörte schon im Herbst 2021 zu den warnenden Experten, die aufzeigten, warum damals eingeführten Smart Contracts für ADA nicht praxistauglich sind. Diese Einschätzung hat sich weitgehend bestätigt, wie die enttäuschenden DeFi-Zahlen zu Cardano zeigen. Anfang 2022 wurden Stimmen immer lauter, die Cardano und Hoskinson vorwarfen, überzogene Erwartungen („Vaporware“) zu schüren. Klar ist: Die Taktik von Hoskinson und der Cardano Community, Kritik mit Gegenangriffen zu begegnen, geht nicht auf – Statistiken sprechen eine neutrale Sprache. Im Ranking der wichtigsten Kryptowährungen muss Cardano wohl wirklich darum bangen, überrundet zu werden, weil ADA viel zu selten mit aussichtsreichen Anwendungsfällen verknüpft wird.
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