Eine neue TV-Dokumentation warb damit, das Geheimnis um den anonym gebliebenen Bitcoin Erfinder Satoshi Nakamoto zu lösen. Doch nach der Ausstrahlung erntet der Film Spott und Peter Todd verneint, Satoshi zu sein.
Satoshi Nakamoto ist ein Superstar – mit seinem Bitcoin Whitepaper legte er 2008 den Grundstein für die Mutter aller Kryptowährungen. Aber der Bitcoin Erfinder Satoshi Nakamoto legte großen Wert auf Anonymität. Bis jetzt ist es niemandem gelungen, die wahre Identität von Satoshi zu enthüllen. Auch der jüngste Versuch, Nakamoto einen echten Namen und Gesicht zuzuordnen, ist fehlgeschlagen. Dabei hatte der US-Sender HBO die gerade ausgestrahlte Dokumentation „Money Electric: The Bitcoin Mistery“ im Vorfeld damit beworben, das Satoshi Geheimnis zu knacken.
Aber der Versuch ging schief. Dokumentarfilmer Cullen Hoback legte sich in dem Streifen fest auf Peter Todd als den Mann hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Todd ist in der Kryptoszene als einer der frühen Bitcoin Entwickler bekannt und geachtet. Schon kurz vor der Premiere von „Money Electric: The Bitcoin Mistery“ meldete sich Todd per X, knapp und bündig: „Ich bin nicht Satoshi.“ Damit ließ er die Luft aus dem Ballon, den die Bitcoin Dokumentation in ihrer Werbekampagne aufgeblasen hatte.
Bitcoin Entwickler Peter Todd: „Ich bin nicht Satoshi“
Auch im Film selbst sind die Argumente und Indizien, die zu Peter Todd als Satoshi Nakamoto hinführen sollen, wenig überzeugend. So soll Todd in einem Bitcoin Forum vergessen haben, sein Alias auf Satoshi umzustellen. Ähnlicher Stil von Sprache und Programmiergewohnheiten werden angeführt, um Satoshi und Todd zu einer Person zu machen. Aber das Dementi von Todd wiegt in der Kryptoszene schwerer als die ohnehin wacklige Theorie, endlich den Bitcoin Gottvater demaskiert zu haben.
Zu allem Überfluss macht sich Todd in der Dokumentation selbst über die Idee lustig, er könne hinter Satoshi Nakamoto und damit Bitcoin stecken. Er sagt: „Das ist doch lächerlich (…) Aber klar doch, ich sage natürlich „Ich bin Satoshi“ und „Und ich bin Craig Wright“.“ Damit spielt Todd auf den notorischen Craig „Faketoshi“ Wright an, der jahrelang behauptete, Satoshi zu sein – auch wenn Bitcoin Experten ihn mehrfach der Lüge überführten. Erst in diesem Jahr stellte sich ein Gericht in Großbritannien fest: Wright war weder für das Bitcoin Whitepaper verantwortlich, noch habe er Satoshi Nakamoto sein können.
Dutzende von Satoshi Kandidaten sind in Bitcoin Historie durchgefallen
Seit mehr als einem Jahrzehnt dauert die Suche nach Satoshi Nakamoto mittlerweile an und hat Dutzende von Lösungen hervorgebracht, von denen keine überzeugt. Auch einen deutschem Möchtegern-Satoshi, Jörg Molt, haben wir bereits erlebt. Das Thema ist aus mindestens zwei Gründen faszinierend: Bitcoin hat sich zu einer globalen Kryptowährung entwickelt, die mehr als 1 Billion US-Dollar theoretische Marktkapitalisierung aufbringt – der Gründer wäre in jeder Talkshow oder Krypto-Konferenz hochwillkommen.
Zudem ist Satoshi, falls er noch lebt, mutmaßlich einer der reichsten Menschen der Welt. In der Anfangsphase von Bitcoin nämlich ließ Nakamoto nicht nur BTC von seinem Computer aus starten, sondern setzte den PC auch ein, um die Blockchain als Miner stabil zu halten. Rund 1,1 Millionen Bitcoin sollen so für Satoshi zusammengekommen sein, etwa 5 Prozent des Gesamtbestands aller BTC, aktueller Marktwert fast 70 Milliarden US-Dollar. Aber diese BTC wurden seitdem nie bewegt, sie werden üblicherweise den sogenannten „Lost Bitcoin“ zugerechnet und Aktionen mit diesem digitalen Schatz würden die Preiskurve beeinflussen.
Fazit: Satoshi Nakamoto bleibt anonym – und damit Bitcoin Superstar
An dem Rätsel Satoshi Nakamoto haben sich Fachjournalisten, Krypto-Detektive und wahrscheinlich auch Geheimdienste bereits die Zähne ausgebissen. Keine der vielen Theorien zum Bitcoin Erfinder, die präsentiert wurden, konnte einen schlüssigen Beweis liefern – daran ändert „Money Electric: The Bitcoin Mistery“ mit Peter Todd als Satoshi Kandidat rein gar nichts. Eine Anekdote aber gibt es doch: Auf dem Krypto-Wettmarkt Polymarket wurden vor der Filmpremiere gut 44 Millionen US-Dollar darauf verwettet, wen HBO als Satoshi identifizieren würde. Auf den Namen Peter Todd kam dort gar niemand und die Wetteinsätze sind allesamt verfallen. Bitcoin wird auch diese Episode überleben.
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