Javsphere (JAV) wollte im Ökosystem von DeFiChain (DFI) punkten. Das Projekt wurde von Mark Pedevilla aka Lord Mark Crypto mitgegründet, ein Vertrauter von Julian Hosp. Die Analyse von Javsphere aber lässt schaudern.
Über die hausgemachten Gründe für den Absturz von DeFiChain (DFI) und den Rückzug von Mitgründer Julian Hosp haben wir hier vielfach berichtet. Jetzt legt Hosp-Kritikerin Lorena B. auf X den Finger in die verwandte Wunde Javsphere (JAV).
Das Projekt wurde vor gut einem Jahr von Mark Pedevilla aka Lord Mark Crypto mitgegründet, er ist dort als COO verantwortlich. Lord Mark Crypto hinterließ als Kumpel von Hosp bereits bei DeFiChain verdächtige Spuren und bei Javsphere blinken in der Analyse gleich mehrere Warnlampen:
– Im Mittelpunkt von Javsphere steht mit LeverageX eine Plattform, die den Hebelhandel mit Real World Assets (RWAs) und Digitalwerten ermöglicht. JAV ist in diesem Konzept der native Token. Beworben wurde das Projekt mit dem Bestergebnis (Fünf Sterne) im Sicherheitscheck von Solid Proof.
– Solid Proof hat nicht gerade das beste Renommee – aber noch wichtiger: Bei den Tests von Javsphere und LeverageX fielen kritische Punkte auf. Smart Contracts können nachträglich vom Javsphere Team eigenhändig und im Alleingang geändert werden. Dies erlaubt beispielsweise weitreichende Änderungen in der Gebührenpolitik oder das „Nachdrucken“ von JAV. Wie solch große Risikofaktoren dennoch ein absolut positives Urteil von Solid Proof für Javsphere und LeverageX erlauben, fragt sich nicht nur Lorena B.
– Lord Mark Crypto und das Team umgarnten anfangs besonders DeFiChain Anleger. Diesen wurde angeboten, ihre DUSD mit 1 US-Dollar zu bewerten, falls sie dafür JAV kaufen und diese dann für 20 Monate hinterlegen. DUSD als gescheiterer algorithmischer Stablecoin bei DeFiChain wurde damals um 0,20 US-Dollar notiert – die Offerte fand dementsprechend Anklang.
– Javsphere setzt technologisch auf Meta Chain, eine Idee von DeFiChain. Doch mittlerweile ist der Fortbestand von DeFiChain fraglich, Bake als das Krypto-Unternehmen von Julian Hosp stellt die Finanzierung ein. Javsphere will deshalb auf die Base Blockchain von Coinbase umziehen.
– Daher wurde den Besitzern von JAV ein Abstimmungspaket vorgelegt. In dem findet sich ein Detail, welches die Käufer drastisch benachteiligen würde, die DUSD für JAV eingesetzt haben. Nur noch 15 Prozent dieser JAV sollen nach dem Umzug auf dem Kontozettel stehen und die gewaltige Abwertung wird mit „echten Wert“ von DUSD begründet.
– Lorena B. zeigt, dass aber der Deal DUSD zu Dollar zu JAV ausdrücklich beworben wurde und das Javsphere Team entsprechende Videos und Webseiten offenbar systematisch löscht. Auch die Community löchert Lord Mark Crypto und dessen Kollegen mit Fragen und drücken ihren Vertrauensverlust aus.
– Selbst eingefleischte DeFighter wie Georg Foerster wunderten sich, wie es sein könne, dass bei dem Referendum zum Umzug von Javsphere von DeFiChain zu Base innerhalb von Minuten 600 Millionen „Ja“-Stimme eintrudelten. Tokenverteilung und Stimmgewichtung bei JAV sind zumindest undurchsichtig.
– Doch es kommt noch schlimmer: Laut Lorena B. ist die Javsphere Abstimmung so nachlässig programmiert, dass daran jeder teilnehmen kann, auch ohne JAV zu besitzen. Sie geht von aus, dass diese Möglichkeit zur Manipulation auch ausgenutzt wurde.
– Javsphere dementiert solche „Gerüchte“, hat den Abstimmungsprozess aber trotzdem auf „Pausieren“ gestellt und will „Sicherheitslücken“ geschlossen haben. Weitere Informationen sollen folgen. Lorena B. beharrt auf ihren Erkenntnissen und verweist darauf, dass sie selbst und andere ausprobiert haben, wie sich ohne JAV abstimmen lässt. Viele Nutzer konnten die Sicherheitslücke mittlerweile selber ausprobieren.
– Weitere „rote Linien“ bei Javsphere: Für den Hebelhandel mit RWAs fehlt offensichtlich die Lizenz. Die Preisfeststellung etwa für Aktien findet bei DeFi über Orakel statt, die Echtzeitinformationen von den Börsen in die Blockchain einspeisen. In diesem Mechanismus lauert die Gefahr von Preismanipulation, befindet Lorena B. Sie will auch weitere „Bugs und Lügen“ bei Javsphere kennen, über deren Veröffentlichung sie noch nachdenkt.
– In den Kommentaren zu ihren Enthüllungen sind Wortmeldungen zum „System Hosp“ keine Ausnahme. Mark Pedevilla aka Lord Mark Crypto und sein „Lehrmeister“ Julian Hosp werden wenig schmeichelhaft in einen Topf geschmissen, Anleger fühlen sich von den beiden wieder und wieder geprellt.
Fazit: Vergeht auch Julian Hosp und Mark Pedevilla noch das Lachen?
Julian Hosp und Mark Pedevilla verbindet eine jahrelange Männerfreundschaft, die schon bei TenX existierte und viele Fotos hervorbrachte, wo die beiden um die Wette grinsen. Aber wenn die beiden gerade mal nicht Party feiern oder am Strand abhängen, wird es für Anleger gefährlich. Ob DeFiChain, DUSD oder Javspehre – all diese Projekte haben mit dem Prinzip Dezentralisierung wenig am Hut und vielen Anleger Verluste beschert. Das Referendum bei Javsphere ist mit „Farce“ wohl noch zu freundlich beschrieben, wie die Recherchen von Lorena B. aufzeigen. Immer mehr Beobachter und Geschädigte wünschen sich, dass solche Machenschaften wie von Hosp und Pedevilla vor Gericht landen.
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