Julian Hosp am Ende? DeFiChain und DUSD stürzen ab, Streit um Cake Group

Die von Julian Hosp mitgegründete Cake Group geht in ein Liquidierungsverfahren. Sie steht hinter DeFiChain (DFI) und dem angeblichen Stablecoin DUSD. Beide Kryptowerte erleben Tiefststände.

Für den Krypto-Promi Julian Hosp wird es eng: Sein zusammen mit U-Zyn Chua in Singapur gegründetes Unternehmen Cake Group soll auf Antrag von Chua abgewickelt werden (wir berichteten gestern). Ein Hauptprojekt der Cake Group ist die DeFiChain (DFI) und der damit verknüpfte algorithmische Stablecoin DUSD. Nach Bekanntwerden des Liquidierungsverfahrens rauschte DFI um 20 Prozent ins Minus, bei DUSD waren es sogar 33 Prozent. Julian Hosp geht unterdessen mit einem Blogpost in die Offensive und meint, die Cake Group sei mit ihm als CEO auf dem richtigen Weg.

Doch wer die Karriere des 37-jährigen Hosp verfolgt hat, ahnt, dass hier gerade sein nächstes Projekt nach TenX und Lyoness scheitert. Auch bei TenX hatte es ein Zerwürfnis mit den Gründern gegeben. Chua drohte schon Mitte November Klage gegen Hosp an, weil Hosp im Alleingang weitreichende Personalentscheidungen traf. Jetzt schreibt Chua auf X, es gebe Disput zwischen ihm und Hosp, welcher nicht konstruktiv intern zu lösen sei. Soweit bekannt, war U-Zyn Chua nicht damit einverstanden, Dutzenden von Entwicklern und Programmieren bei der Cake Group zu kündigen. Dieser personelle Aderlass dürfte sich auch DeFiChain auswirken.

Darum ist die DeFiChain von Julian Hosp in Existenzkrise

Bei Reddit tauschen sich Beobachter und enttäuschte Anleger zum Schicksal von DeFiChain aus. User Cloudwalker187 hat fachkundig Kritikpunkte zu DeFiChain zusammengetragen. Die Führung sei „ein Witz“ und zentralisiert. Tatsächlich ist Julian Hosp das Aushängeschild von DeFiChain und DUSD. Der angebliche Stablecoin hat schon im Sommer 2022 seine versprochene 1:1 Anbindung an den US-Dollar verloren und wird aktuell nur noch für 0,10 US-Dollar gehandelt. Aber selbst dies ist nur ein theoretischer Wert. Denn wie Cloudwalker187 anmerkt: Anleger werden im Ökosystem von DeFiChain mitsamt DUSD „gefangen“, weil dort Auslösen von Kryptowerten nochmals 30 Prozent Gebühren kostet. Hosp hatte den Absturz von DUSD mehrfach als temporäres Problem heruntergespielt.

Zu DFI schreibt Cloudwalker187, dies sei „einer der am schlechtesten performenden Altcoins 2023“. Dies klingt noch vergleichsweise freundlich, denn DeFiChain notiert mit um 0,18 US-Dollar nahe einem Allzeittief und hat vom Aufchwung der Kryptomärkte seit Mitte Oktober in keiner Weise profitieren können. Julian Hosp entgegen verkündet jetzt, DeFiChain werde durch den Anschluss einer MetaChain florieren. Laut Cloudwalker187 allerdings spielen bei MetaChain Glücksspiele und Kopien von Ethereum Projekten die Hauptrolle.

Besonders brisant ist aber die Schlussfolgerung von Cloudwalker187, der DeFiChain als „Pyramidensystem“ einstuft. Mit ständig neuen Stories und Projektnamen werde versucht, neues Kapital anzulocken. Wir erinnern an Lyoness, was von mehreren Gerichten als „Pyramidensystem“ verurteilt wurde und bei dem Julian Hosp sehr viel Geld einstrich. Hosp verweist jetzt übrigens darauf, dass die Cake Group nach rigorosem Sparkurs finanziell solide aufgestellt sei. Doch die von ihm dazu vorgelegten Zahlen stammen noch aus 2022 und sind insofern wenig aussagekräftig.

Wie geht es weiter mit DeFiChain, DUSD, Cake Group und Hosp?

In Singapur ist für den 22. Dezember eine Anhörung zur Cake Group vor Gericht angesetzt. Hosp gibt sich sicher, dass dann der Antrag auf Liquidierung abgelehnt wird. Allerdings ist U-Zyn Chua sich ebenso sicher, vor Gericht die besseren Karten zu haben. Der Gerichtsstreit und öffentliche Schuldzuweisungen zwischen den beiden sind aber in jedem Fall keine gesundes Basis, um den einst gemeinsamen Projekten wieder Leben einzuhauchen. Wie DUSD je aus der Abwärtsspirale herauskommen soll, weiß wohl niemand. Auch DeFiChain dürfte für Anleger „verbrannte Erde“ symbolisieren, MetaChain hin oder her.

Fazit: Julian Hosp vor dem Scheitern – Anleger tief im Minus

Cloudwalker187 erwähnt in seiner Abrechnung mit DeFiChain auch die „toxische Community“ und Konzentration auf deutschsprachige Märkte. Wir berichten seit Jahren über die Geschäftsgebaren von Julian Hosp und könnten unser eigenes Lied über die Community singen, welche Hosp quasi blind folgt und auf Kritiker losgeht. Unter dem Strich aber ist nüchtern festzuhalten: Wer bei DFI investierte, muss beim Timing schon viel Glück gehabt haben, um Gewinne zu realisieren. Wir waren deshalb erneut vor Projekten, an denen Julian Hosp beteiligt ist. Der begnadete Redner Hosp hat schon viele Anleger durch riesige Verluste enttäuscht und wird oft als „Scammer“ beschimpft.


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