Bei IOTA ist seit Dezember 2020 Dominik Schiener als alleiniger Stiftungschef der starke Mann. Dieser verweist wieder einmal auf Fortschritte – und erhält ein anderes Echo als erhofft. Ist IOTA mit Schiener an der Spitze noch auf Kurs?
Wenn IOTA Mitgründer Dominik Schiener auf Krypto-Konferenzen oder bei Interviews auftritt, verweist er gerne auf das große Bild: Man solle nicht ständig auf die IOTA Preiskurve schauen, sondern auf das innovative Potenzial und längere Zeiträume achten. In diesem Sinne freut sich Schiener gerade wieder auf X, dass die Stiftung über das letzte halbe Jahr 3,6 Millionen US-Dollar an diverse Projekte verteilt hat, welche der technologischen Entwicklung der IOTA EVM zugutekommen und auch andere Sparten wie digitale Identitäten stärken sollen. Doch in den rund 20 Kommentaren dazu gibt es kaum positives Echo, rund 80 Prozent der Reaktionen sind kritisch bis gehässig. Ist Dominik Schiener, der im Dezember 2020 bei IOTA an die Macht kam, noch der richtige Mann an der Spitze?
IOTA Preiskurve – ein traurige Geschichte
Auch wenn Schiener es nicht mag – seine Kritiker nehmen die IOTA Preiskurve als ersten Indikator für eine Bewertung von Erfolg oder Scheitern. In seinem jüngsten Post verweist er auf einen Medienbericht vom 29. Februar, als er 10 Millionen US-Dollar Finanzmittel für Zuschüsse an IOTA Projekte verkündete. Damals notierte IOTA bei knapp 0,30 US-Dollar, aktuell sind es rund 0,12 US-Dollar – was für Anleger über diesen Zeitraum mehr als 60 Prozent Minus bedeutete auf einem Krypto-Gesamtmarkt, der Aufwind abbildete. Nicht besser sieht es aus, wenn man den 10. Dezember 2020 als das Datum nimmt, an dem der damalige IOTA Chef David Sønstebø geschasst wurde und Schiener an die Macht kam. Vor knapp vier Jahren war IOTA ebenfalls fast 0,30 US-Dollar wert und findet sich jetzt bei nicht mehr ganz 0,12 US-Dollar wieder. Zum Vergleich: Die Bitcoin (BTC) Preiskurve entwickelte sich von Ende 2020 bis heute von unter 20.000 auf über 60.000 US-Dollar. Kurstechnisch hat Dominik Schiener IOTA also nicht vorangebracht, im Gegenteil.
Schieners IOTA Projekte – keins zündet, viele scheitern
Aber hat der selbstbewusste Machtmensch für IOTA jedenfalls in anderen Feldern gepunktet? Nachgefragt wird aktuell, wie es denn um das IOTA-Seitenprojekt Shimmer (SMR) steht, welches Schiener angestoßen hatte. Nun, Shimmer ist abgestürzt, wichtige Börsenplätze für SMR gingen verloren und Dominik Schiener selbst will eigentlich nichts mehr hören von dem Projekt. Oder wie steht es mit dem Vorzeigeprojekt IOTA EVM aus diesem Jahr? Dieses wird durch fragwürdige Finanzspritzen am Leben gehalten, entwickelt aber keine eigene Dynamik.
IOTA dezentralisieren? Für Schiener keine Priorität
Vier Jahre Amtszeit von Dominik Schiener als Stiftungsvorsitzender – hat er denn jedenfalls die seit jeher angestrebte Dezentralisierung des Tanglenet umgesetzt? Nun, auf dem Weg hin zu einem dezentralisierten IOTA 2.0 ist unter Schiener im April 2021 ziemlich holperig der Schritt 1.5 genommen worden. Darauf folgte 2023 noch eine kosmetische Änderung an der zentralen Struktur im IOTA Netzwerk. Aber in diesem Jahr wurde der eng mit IOTA 2.0 verbundene Starentwickler Hans Moog kaltgestellt und es sind keine Fortschritte mehr erkennbar.
IOTA Inflationshammer wird Schiener nicht verziehen
Die zentralisierte Struktur von IOTA zeigte sich mit Dominik Schiener an den Schalthebeln überdeutlich im Herbst 2023, als er mit einem „Inflationshammer“ eigene Versprechen brach. IOTA druckte massiv Token nach, was zwar das jetzt von Schiener gefeierte Zuschuss-Programm erst ermöglichte, doch Preisdruck auslöste und die IOTA Guthaben von Anlegern spürbar verwässert. Nicht wenige Beobachter meinen, Schiener habe mit der gewollten IOTA Inflation das entscheidende Signal geliefert, welches Vertrauen an den Märkten zerstörte. Tatsächlich warnt auch die weltgrößte Kryptobörse Binance, für IOTA der wichtigste Handelsplatz, ihre Kunden wegen der Inflation vor erhöhtem Risiko bei Investments.
Auch mit Schiener fehlt es IOTA an wirklicher Transparenz
Man könnte die Liste schwer nachvollziehbarer Entscheidungen von Schiener für IOTA noch lange fortsetzen, Vorwürfe wegen Verdachts auf Insiderhandel wurden nie aufgeklärt. Überhaupt wollte Schiener mehr Transparenz bei IOTA sicherstellen, aber selbst der Bericht zu den Zuschüssen aus diesem Jahr nennt nur eine Gesamtsumme und sonst wenig Details. Mit dem Gründen von Ablegern der Stiftung in der Schweiz, Abu Dhabi und den Britischen Jungferninseln hat Schiener in den letzten Jahren das (finanzielle) Geschehen ohnehin dahin verlagert, wo andere Regeln als am IOTA Stammsitz in Berlin gelten. Warum IOTA ein Büro in Abu Dhabi eröffnet hat erschließt sich bis zum heutigen Zeitpunkt nicht. Den Vorzeigbare Erfolge gibt es da bisher nicht.
Fazit: Stiftungschef Schiener verliert Rückhalt in der IOTA Community
Es gibt noch einzelne Stimmen, welche Dominik Schiener stützen – doch diese sind fast immer Menschen und Projekten zuzuordnen, welche von den IOTA Zuschüssen direkt profitieren. Die Gruppe der IOTA Anleger hingegen fordert immer lauter einen personellen Wechsel im Stiftungsvorsitz. Hier hallt auch der Rückzug des IOTA B2B Direktors Christoph Strnadl nach, der es gerade drei Monate lang mit Schiener aushielt und dessen schnelles Ausscheiden interne Zerwürfnisse offenbarte. Aber die Satzung der IOTA Stiftung verleiht Dominik Schiener auf Lebenszeit fast uneingeschränkte Macht und an einen freiwilligen Rücktritt scheint er nicht zu denken. Ob Schiener damit IOTA noch einen Gefallen tut, muss aufgrund seiner Bilanz bezweifelt werden.
Eine neu profilierte, integere Führungspersönlichkeit könnte hier schon sehr viel bewegen. Davon würde am Ende auch das persönliche Wallett von Dom profitieren. Bei einem Projekt das aus einer breiten Community besteht, ist das Vertrauen und der Zuspruch das wichtigste Asset. Es ist nunmal kein persönlicher Betrieb eines Einzelkaufmanns, der mit seinem eigenen Geld wirtschaftet. Zur rechten Zeit mit Dankbarkeit den Übergang gestalten ist weitaus ehrenwerter als ein Untergang mitsamt Schiff und Besatzung. Noch ist Zeit dafür. So würde er sich als Gründervater in die IOTA-Historie einschreiben.
Das Projekt IOTA ist gestorben als Hans Moog es nicht schaffte es zu dezentralisieren. Aber das ist kein Versagen seinerseits, sondern ein Systemfehler in der Architektur des Konsensmechanismus. Auf Deutsch: Eine Missgeburt.
Ironischerweise gab es gerade bei IOTA viele Kasperln in der Chefetage, ich erinnere mich noch an CFB. Alle dachten Schiener wäre die Lösung. Jetzt wo das technische Scheitern offensichtlich wird und es ausgereifte Spitzentechnologie von Mitbewerbern gibt ist es völlig egal wer Massenverwalter oder Totengräber von IOTA wird.
Tatsächlich erntet IOTA nicht nur herbe Kritik, sondern sogar Hass. Wir wurden permanent mit Coordicide vorsätzlich belogen und mit Scheinprojekten und Staking an der Stange gehalten: Shimmer, Assembly. Als Sahnehäubchen wurde der mehrfach garantierte Maximalbestand erhöht. IOTA war eine 100% Stiftung in Deutschland und hat diese Tokenerhöhung an sich selbst unter verschiedenen Scheinprojekten, Scheinfirmen und Strohmännern in neu erfundenen Destinationen verteilt.
Jetzt hat Schiener noch die Frechheit zu behaupten, dass die Dezentralisierung keine Priorität hat und das Ranking und der Kurs ohne Bedeutung ist.
Wichtig ist nur das Gesamtbild.
Ach was. Der Dom hat doch sicherlich gar keine Iota mehr. Selbstloserweise wird er sie vermutlich eingesetzt haben um das Projekt in wirtschaftlich schweren Zeiten zu stützen und zum Erfolg zu führen.
Ich bin mir da ganz sich!