Im Oktober tritt Christine Lagarde ihr Amt als Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) an und wird damit mächtigste Währungshüterin in der EU. Bei ihrer Vorstellung in Brüssel sprach sich Lagarde nun dafür aus, Kryptowährungen mit Augenmaß zu regulieren, aber Innovation nicht abzuwürgen.
Natürlich gibt es Krypto-Anleger, die sich von Währungspolitik vollkommen abkoppeln möchten – doch wer längerfristig denkt, erkennt auch, dass sich Realitäten nur bedingt ausklammern lassen. Deshalb ist es für die Kryptoszene durchaus von Belang, wie sich die Europäische Zentralbank (EZB) in Sachen Bitcoin und Co. positioniert. Mit der Französin Christine Lagarde bekommt die EZB im Oktober eine neue Präsidentin und schon bei ihrer Berufung waren sich Insider sicher: Lagarde ist Kryptowährungen gegenüber aufgeschlossen und sieht deren Innovationspotenzial. Nun sprach die 63-Jährige in Brüssel vor und machte dabei mit wenigen Sätzen klar, dass sie das Thema Kryptowährungen weiterhin im Blick hat. Vier Details nannte Lagarde:
- Die EZB und andere Zentralbanken müssten neben dem Hauptziel “Stabilität des Finanzsektors” auch “offen sein für die Möglichkeiten, die im Wandel liegen”.
- Dabei müsse man neue Technologien wie Kryptowährungen aufmerksam beobachten, weil sie durchaus Risiken für Finanzstabilität, kriminelle Aktivitäten und Privatsphäre bedeuten können.
- Andererseits solle “angemessene Regulierung” dafür sorgen, dass die neuen Ansätze auch aus der Kryptobranche in Richtung Allgemeinwohl gesteuert werden.
- Dazu gehört, anzuerkennen, dass Innovation soziale Pluspunkte mit sich bringen können und Platz zum Entfalten brauche.
Ändert die EZB ihre Haltung zu Kryptowährungen?
Wenn Notenbanker sprechen, wird bekanntlich jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Im Fall Lagarde und Kryptowährungen ist aus dem Statement herauszulesen: In Lagardes Amtszeit wird sich die EZB bei Projekten wie Facebook Libra einmischen und grundsätzlich darauf dringen, der Kryptobranche einen regulatorischen Rahmen zu geben. Bislang waren aus der EZB wenig Anzeichen für Aktivismus gekommen, ein Positionspapier vom Mai beschränkte sich überwiegend auf eine Bestandsaufnahme der Situation.
Optimisten werden die jüngsten Ausführungen von Lagarde als einen Schritt in Richtung Dialog mit der Kryptobranche interpretieren. Pessimisten werden sich an dem Wort “Regulierung” festbeißen. Unter dem Strich bleibt aber festzuhalten: Lagarde verteufelt Kryptowährungen keinesfalls und ist eine Gegnerin von Überregulierung. Der Finanzausschuss des Europäischen Parlaments goutierte ihren Auftritt und sprach sich mit deutlicher Mehrheit für Lagarde als EZB-Präsidentin aus. Ihr Amtsantritt im Oktober ist damit wie erwartet nur noch Formsache.
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