Der Hype um ApeCoin (APE) und das verknüpfte Metaverse Otherside hat eine Delle bekommen. ApeCoin rutscht den dritten Tag in Folge ins Minus, nachdem am Samstag Chaos beim ersten NFT Verkauf für Otherside herrschte.
Wohl kein anderes neues Projekt im Kryptojahr 2022 wird so kontrovers diskutiert wie ApeCoin (APE): Das Börsendebüt von ApeCoin Mitte März brachte APE direkt in die Top 50 der kapitalstärksten Kryptowährungen – obwohl zu dem Zeitpunkt nicht viel über mögliche Einsatzzwecke bekannt war. Die riesige Aufmerksamkeit für ApeCoin rührt daher, dass dieses Projekt mit Bored Ape Yacht Club verbunden ist, der kommerziell erfolgreichsten NFT Kollektion 2021. Aber unter den Anlegern, die auf den ApeCoin Zug aufgesprungen sind, befinden sich Stand heute auch viele Verlierer. In den letzten Tagen des Aprils notierte APE fast durchgängig über 20 US-Dollar und die Preiskurve erreichte Spitzenwerte von bis zu 26 US-Dollar. Nicht einmal eine Woche später ist ApeCoin aktuell auf um 15 US-Dollar zurückgefallen und hat so einen echten Preissturz hinnehmen müssen.
Neben Negativtendenzen am Kryptogesamtmarkt sind es NFTs bei ApeCoin, die für Ernüchterung sorgen. Dazu muss man wissen, dass ApeCoin die native Währung bei einem geplanten Metaverse Otherside werden soll. Otherside wurde Ende März gewollt geheimnisvoll angekündigt und für dieses Metaverse erfolgte am Samstag der Startschuss. Im Vorfeld wurde bekannt, dass es virtuelle Grundstücke für Otherside in Form von NFTs zu ersteigern geben würde. Um dort zuschlagen zu können, deckten sich viele Interessierte mit APE ein. Doch nur einen Tag vor der Auktion wurden die Regeln geändert und ein Festpreis von 305 ApeCoin pro NFT festgelegt. Damit nicht genug: Als der Otherside NFT Verkauf freigeschaltet wurde, war die Nachfrage überwältigend. Dies führte dann dazu, dass sich Kaufwillige bereit zeigten, auch horrende Ethereum Transaktionsgebühren zu bezahlen. Diese wurden neben dem eigentlichen Preisschild in APE notwendig, weil ApeCoin ein ERC-20 Token ist und die NFTs ebenso auf dem Ethereum Standard beruhen.
Ethereum musste ApeCoin Moment verkraften
Die Daten von Ultra Sound zeigen, wie im Zusammenhang mit Apecoin und Otherside knapp 56.000 ETH Ethereum Transaktionsgebühren für Burning zusammenkamen. Das Volumen war ein mehrfaches von dem an normalen Handelstagen für Ethereum, wo das Gros der Transaktionsgebühren meistens vom NFT Marktplatz OpenSea und der dezentralisierten Kryptobörse Uniswap stammt. In den Stunden der NFT Verkäufe für Otherside mit ApecCoin waren temporär Ethereum Transaktionsgebühren von bis zu 10.000 US-Dollar einzukalkulieren – dieses Momentum legte alle anderen Aktivitäten im Ökosystem von Ethereum wegen Unwirtschaftlichkeit quasi auf Eis.
Im Nachhinein findet die Ethereum Community aber doch noch etwas Gutes an der Situation: Da die Transaktionsgebühren teilweise automatisiert zerstört werden (“burned”), haben sie auch einen deflationären Effekt für ETH. Dieses Prinzip gilt seit dem Update London mit EIP-1559 von August 2021 bei Ethereum. So kann man den ETH im Wert von umgerechnet knapp 160 Millionen US-Dollar, die durch ApeCoin und Otherside jetzt vom Markt genommen wurden, mit einem deflationären Effekt für Ethereum etwas Positives abgewinnen.
Fazit: Stürmische Zeiten für ApeCoin
Unter den sogenannten Metaverse Token kann ApeCoin bisher trotz des Preissturzes seinen Spitzenplatz vor Decentraland (MANA) und Sandbox (SAND) verteidigen. Aber schon kurz nach dem Launch von ApeCoin gab es ernst zu nehmende Kritik am Konzept von APE, die sich an Verteilmechanismen und einer möglicherweise nur vorgegaukelten Selbstverwaltung entzündet. Der Nachhall der NFT Verkäufe für Otherside dürfte nicht geeignet sein, um ApeCoin als solide einzustufen. Anderseits steht das Projekt Apecoin / Otherside nach wie vor ganz am Anfang und wird noch Möglichkeiten haben, aus Fehlern zu lernen.
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