Die Kryptobörse Bybit kündigt an, dass für Kunden ab dem 8. Mai eine Identitätsprüfung (KYC) verpflichtend wird. Bislang gehörte Bybit zu den wenigen Krypto-Handelsplattformen, die noch Anonymität zuließen.
Ein Teil der Kryptoszene ist strenger Verfechter von Anonymität beim Umgang mit Bitcoin und Co., die Gründe dafür reichen von Weltanschauung bis Steuervermeidung. Doch das Lager bekommt zunehmend Schwierigkeiten damit, seriöse Kryptobörsen zu finden, die auf eine Identitätsprüfung verzichten. Jetzt hat auch Bybit mitgeteilt, dass die Zeiten zu Ende gehen, in denen Kunden anonym bleiben konnten. Ab dem 8. Mai wird Know Your Customer (KYC) auch bei Bybit zur Pflicht. Wer sich dagegen entscheidet, kann nach dem Stichtag nur noch Positionen auflösen und seine Gelder abheben.
Bybit begründete die Entscheidung nicht näher, KYC zum Muß zu machen. Doch man darf davon ausgehen, dass Druck von Regulierungsbehörden Einfluss hatte. In Deutschland etwa war Bybit 2021 in das Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geraten, die eine Warnung aussprach. In Japan hat die Finanzaufsicht in diesem Monat begonnen, gegen Kryptobörsen vorzugehen und dabei auch Bybit abgemahnt.
Für Dich als Kunde von Bybit sollte die Identitätsprüfung einfach online zu erledigen seien, falls Du dich nicht ohnehin schon mit Klarnamen und Wohnadresse dort angemeldet hast. Bybit verlangt bei seiner KYC einen Reisepass, Personalausweis oder Führerschein, um die Identität zu beweisen. Dazu kommt ein Nachweis des Wohnsitzes, der etwa durch wiederkehrende Monatsrechnungen, Kontoauszüge oder Steuerbescheide geleistet werden kann. Bybit verspricht, dass es zwischen 15 Minuten und 48 Stunden dauert, bis Kunden die Bestätigung erhalten, dass die Identitätsprüfung abgeschlossen wurde.
Auf dem Weltmarkt war Bybit neben OKX bis jetzt die größte dezentrale Kryptobörse, wo man noch ohne KYC auskommen konnte und trotzdem bis zu 20.00 US-Dollar täglich beziehungsweise 100.000 US-Dollar monatlich in Tether (USDT) abziehen durfte. Aktuell bleibt damit nur noch OKX übrig von den großen Börsen, wo das Handeln noch ohne Verifizierung möglich ist.
Fazit: Bybit ab 8. Mai mit KYC – Anonymer Krypto-Handel wird zur Ausnahme
In den letzten Jahren sind die meisten Kryptobörsen dazu übergegangen, KYC durchzusetzen. BitMEX etwa setzt die verpflichtende Identitätsprüfung schon Ende 2020 um, Marktführer Binance folgte im Sommer 2021. So wirkt die Diskussion um anonyme Handelsplätze zunehmend antiquiert, Bybit konnte oder wollte sich dem Trend nicht mehr länger entziehen. Auf der anderen Seite könnte Bybit mit KYC auch in Deutschland seine Probleme mit der BaFin ausräumen. Immerhin ist Bybit hierzulande Kooperationspartner des ruhmreichen BVB und damit einem breiten Publikum bekannt.
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