Coinbase baut 1.100 Stellen ab – auch andere Krypto-Unternehmen straucheln

Massive Einbrüche beim Wert von Bitcoin (BTC) und Co. hinterlassen Spuren in der Kryptoindustrie. Coinbase und andere reduzieren ihre Belegschaften deutlich. Dem Hedgefonds Three Arrows Capital droht Insolvenz.

Die Stimmung an den Kryptomärkten ist mies, rote Zahlen so weit wie man blickt. Die Leitwährung Bitcoin (BTC) ist auf ein Preisniveau von um 21.000 US-Dollar zurückgefallen und hat damit in der vergangenen Woche 30 Prozent Minus verzeichnet. Der seit Wochen anhaltende Abwärtstrend wirkt mittlerweile auch auf viele namhafte Unternehmen in der Kryptoindustrie aus.

Die US-Kryptobörse Coinbase hat offiziell die Streichung von 1.100 Arbeitsplätzen und damit 18 Prozent der Belegschaft angekündigt. CEO Brian Armstrong spricht in einem offenen Brief davon, die Rezession setze ein und Coinbase sei zuvor zu schnell gewachsen. Ähnliche Botschaften gibt es etwa von BlockFi, wo CEO Mac Prince per Twitter 20 Prozent Stellenabbau erläutert oder Gemini, wo es zunächst zehn Prozent weniger Mitarbeiter sein sollen.

Bangen um Three Arrows Capital – Dominoeffekte befürchtet

Besonders dramatisch scheint die Situation bei Three Arrows Capital (3AC). Dieser milliardenschwere Hedgefonds hat sich auf Krypto spezialisiert und unter anderem groß in Polkadot (DOT), Avalanche (AVAX) und Ethereum (ETH) investiert. Three Arrows Capital hat beim Crash von Terra (LUNA) und UST bereits Federn gelassen. Jetzt gehen Gerüchte um, 3AC sei wegen des Preisverfalls an den Kryptomärkten nicht mehr in der Lage, Kreditgeber zu bedienen. Der angesehene Krypto-Journalist Frank Chaparro meldete per Twitter kritische Schieflage bei Three Arrows Capital und verdächtiges Schweigen. Su Zhu, Co-Gründer von 3AC, hat mittlerweile vage per Twitter bekannt gegeben, dass man mit Partnern über Lösungen diskutiere.

Doch Krypto-Spezialist Degentrading wagt online schon einen Blick in die nähere Zukunft. Zahlungsausfälle von 3AC werden seiner Meinung nach auf viele weitere Krypto-Unternehmen durchschlagen. Dazu komme die Situation bei Celsius, wo die Sperrung von Abhebungen ebenfalls auf Insolvenz-Gefahr hinweise. Wenn eine Pleitewelle in der Kryptoindustrie einsetze, müsse man auch mit weiteren drastischen Kursverlusten bei Bitcoin und Altcoins rechnen, so Degentrading.

Fazit: Kryptobranche unter erheblichem Druck – prominente Opfer zu erwarten

Gegenüber dem Allzeithoch aus 2021 hat Bitcoin mehr als 60 Prozent im Preis verloren und führenden Altcoins erging es oft noch schlechter. Die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammengerechnet ist auf knapp unter 900 Milliarden US-Dollar gefallen, im November 2021 kratzte sie noch an der Marke von 3 Billionen US-Dollar. Die massiven Verluste schlagen natürlich auch auf die Branche durch, wo Reserven und Investments überwiegend in Krypto gezählt werden. Stellenabbau wie bei Coinbase, Gemini oder BlockFi sind für betroffene Angestellte bitter. Doch bei möglichen Insolvenzen von Celsius und 3AC werden auch Milliarden US-Dollar von Kundengeldern mit in den Strudel gezogen, was panische Reaktionen provozieren könnte.


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