CoinMarketCap ändert Methodik bei Ranking und will Fake-Umsätze aussieben

Bei CoinMarketCap als einer der führenden Datenquellen für die Kryptobranche stehen Reformen an: Ab dem heutigen Montag wird das System für das Ranking von Bitcoin und Co. geändert. Ab November dann will man sich der Problematik von Fake-Umsätzen annehmen.

Spätestens als Ripple (XRP) bei der Vermeldung seiner jüngsten Quartalsergebnisse auch verkündete, sich von CoinMarketCap als Datenquelle zu trennen, dürften bei dem selbstbewussten Internetdienst die Alarmsirenen geschrillt haben. Denn CoinMarketCap verdient sein Geld durch Werbung und mit Kunden aus der Kryptobranche, die professionelle Accounts und andere Services abonnieren. Ripple ließ bei seiner Entscheidung durchblicken, dass die Daten von CoinMarketCap auch künstlich aufgeblähte Umsätze (Wash Trading) enthalten und deshalb die Marktsituation nicht akkurat abbilden. Jetzt reagiert CoinMarketCap und hat in einem Blogbeitrag zwei wichtige Änderungen bei seiner Methodik angekündigt. Ab heute (Montag 2. September) gelten beim Ranking der Kryptowährungen neue Regeln und ab dem 12. November sollen Maßnahmen greifen, die gefakte Umsätze ausklammern.

Details zu den Änderungen bei CoinMarketCap

Das Ranking bei CoinMarketCap sortiert die Kryptowährungen in den Standardeinstellungen nach der Marktkapitalisierung. CoinMarketCap hatte dort Mitte Juni bereits einige Details geändert und justiert nun weiter nach. Grundsätzlich soll jetzt gelten:

  • Platz 1 bis 200 sind künftig Bitcoin und Altcoins vorbehalten, deren Marktkapitalisierung klar belegbar ist und die nicht durch niedrige Umsätze auffallen.
  • Von Platz 201 an werden Kryptowährungen gerankt, die über Marktkapitalisierung verfügen.
  • Coins ohne nachvollziehbare Marktkapitalisierung werden hinten angehängt.

Da das Ranking für viele Anleger ein wichtiger Anhaltspunkt ist, in welche Kryptowährung sie investieren, könnten die Änderungen durchaus Einfluss auf den Kryptomarkt haben. Bei den TOP 20 allerdings dürfte sich kaum etwas ändern.

Noch wichtiger ist wohl die Ankündigung von CoinMarketCap, vom 12. November an die von Kryptobörsen gemeldeten Umsätze genauer zu prüfen. Die Konkurrenz etwa von CryptoCompare und Messari ist dazu übergangen, bei der Erhebung von Umsätzen die Kryptobörsen auszuklammern, die unter dem Verdacht von Wash Trading (rund 95% der Coinmarketcap Volumenumsätze sollen auf Washtrading zurückzuführen sein) stehen. So radikal will CoinMarketCap nicht vorgehen, sondern durch Maßnahmen wie zufällige Zeitpunkte der Erhebung sicherstellen, dass die Daten genauer als bisher abbilden, welche Liquidität bei welchen Kryptowährungen und -börsen wirklich besteht. Die Zahlen bei CoinMarketCap unterscheiden sich hier aktuell von der Konkurrenz teilweise mit dem Faktor 10, diese Reform wird sich also voraussichtlich deutlich bemerkbar machen. Für Investoren ist die durch Tagesvolumina abgebildete Liquidität einer Kryptowährung wichtig, weil sie entscheidend beeinflusst, welche Kryptobörsen sie nutzen und mit welchen Kryptowährungen sich der Handel wirklich lohnt, weil tatsächlich Angebot und Nachfrage vorliegen.

Fazit: CoinMarketCap will Vertrauen zurückgewinnen

Wie eingangs erwähnt: Coinmarketcap scheint endlich Einsicht zu zeigen. Vertrauen in die Genauigkeit von Daten ist für Investoren das wichtigste Kriterium bei der Wahl von Dienstleistern. Eigentlich zu lange hat CoinMarketCap das Problem mit Wash Trading ignoriert und muss nun versuchen, seiner Rolle als Marktführer bei Datendiensten für die Kryptobranche wieder gerecht zu werden. Die jetzt öffentlich gemachten Schritte von CoinMarketCap sind positiv zu bewerten. Doch sie führen auch vor Augen, dass Du als Anleger Daten nicht blind vertrauen solltest, sondern besser mehrere Quellen heranziehst, wenn es um Deine Entscheidungen geht.


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