Dogecoin Pläne von Elon Musk: Vitalik Buterin von Ethereum widerspricht

Tesla-Chef Elon Musk hat technologische Zukunftspläne für Dogecoin (DOGE) veröffentlicht. Für den Erfinder von Ethereum (ETH), Vitalik Buterin, sind die Vorstellungen von Musk grundsätzlich falsch.

Elon Musk als Chef von Tesla mischt seit Monaten an vorderster Front in den Diskussionen um Kryptowährungen mit. Dogecoin (DOGE) ist der erklärte persönliche Favorit von Musk, der sich auch Dogefather nennt. Bitcoin (BTC) hingegen hat Musk zunächst für Tesla zum Anlageobjekt und akzeptierten Zahlungsmittel gemacht, dann aber BTC wegen übermäßigem Energiehunger wieder den Rücken zugedreht. Die Twitter-Beiträge von Musk zu Kryptowährungen werden von Millionen verfolgt und so erregte eine Anmerkung von ihm große Aufmerksamkeit:

Im Idealfall solle DOGE das Protokoll seiner Blockchain so ändern, dass die Blockgröße um den Faktor 10 erhöht werde und ebenso das Tempo. Dazu wünscht sich Musk um den Faktor 100 niedrigere Transaktionsgebühren bei Dogecoin. Nach eigenen Angaben diskutiert Musk diese Pläne mit führenden Entwicklern für Dogecoin. Aber geht das überhaupt, was Musk da für DOGE an die Wand malt?

Vitalik Buterin hat sich die Mühe gemacht, die Vorstellungen von Musk aus technologischer Sicht zu überprüfen. In einem längeren Blogbeitrag nimmt Buterin das auseinander, was Musk propagiert. Vitalik Buterin ist Gründer von Ethereum (ETH) und unbestritten einer der brillantesten Köpfe der Kryptoszene. Wenn Musk bei Dogecoin ernst macht, so Buterin, dann werde das Prinzip der Dezentralität aufgegeben. Dazu nennt er mehrere Argumente:

  • Nur eine große Zahl von Full Nodes (Netzwerkpunkten) schützt die Blockchain von Kryptowährungen, so Buterin. Falls nur wenige solcher Punkte mit Recht und Fähigkeit zur Freigabe von Transaktionen hinter einer Kryptowährung stehen, ist sie nicht durch Dezentralität stabilisiert und vor Manipulationen geschützt. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, das Protokoll einer Blockchain so zu gestalten, dass auch Netzwerkteilnehmer mit bescheidenen Rechnerkapazitäten einen Full Node betreiben können.
  • Was Musk aber für Dogecoin propagiert, führt laut Buterin automatisch dazu, dass Netzwerkteilnehmer mit gewöhnlicher privater Ausrüstung außen vor bleiben. Größere Blöcke bringen einen Node durch überhöhte Anforderungen an Speicherplatz und CPU Power schnell an die Grenzen. Mehr Tempo verlangt zudem eine Bandbreite der Internetverbindung, die in Privathaushalten eher nicht zur Verfügung steht.
  • Daraus schlussfolgert Buterin: Wenn bei Dogecoin mit dem Protokoll Proof-of-Work (PoW) das von Musk empfohlene Upgrade tatsächlich durchführen würde, ergibt sich ein stark zentralisiertes Netzwerk. Ein solches aber sein sehr anfällig für Attacken und Manipulationen, weil einzelne Nodes schnell die Mehrheit der Rechnerkapazitäten übernehmen können. Kurzum: Die Visionen von Musk zu DOGE würden den Altcoin zu einem Spielball Einzelner machen.

Dogecoin: Musk vs. Buterin – wer hat recht?

Musk konterte die Einwände von Buterin auf Twitter mit einem simplen Bild:

Buterin habe Angst vor DOGE, meint Musk. Inhaltlich geht er nicht auf die Argumente von Buterin ein. Jetzt könnte man natürlich kritisieren, dass Buterin seinen Aufsatz auch nutzt, um Werbung für das kommende Ethereum 2.0 zu machen. Dieses will die bekannten Probleme der Skalierbarkeit von Blockchains durch das Protokoll Proof-of-Stake verbunden mit Sharding lösen will. Aber ansonsten hat Buterin nachvollziehbar erklärt, warum die Wünsche von Musk zwar wunderbar klingen, aber Dogecoin im Endeffekt durch sie zu einer zentralisierten Kryptowährung würde. Das sogenannte Blockchain Trilemma ist in der Kryptobranche wohlbekannt: Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralität miteinander zu verbinden, ist die große Herausforderung für zukunftssichere Blockchains. Was Musk vorschwebt, ist die Skalierbarkeit zu Ungunsten der anderen Grundpfeiler zu erhöhen.

Fazit: Dogefather Musk von Ethereum Mastermind Buterin ausgekontert

In der Kryptoszene dürfte der öffentliche Zwist zwischen den Alpha-Typen Musk und Buterin mit steigendem Appetit auf Popcorn begleitet werden. Denn Kritik an sich selbst mögen beide gar nicht gerne und Verlieren ebenso wenig. Die Auseinandersetzung lässt sich auch auf Dogecoin gegen Ethereum übertragen. Mit technologischem Hintergrundwissen ist aber für den Moment klar: Ein Dogecoin, der alle anderen Altcoins und Bitcoin technologisch blass aussehen lässt, ist ein Traum, der vom aktuellen Stand bei DOGE aus nicht in Erfüllung gehen kann. Die stark begrenzte Skalierbarkeit von DOGE, BTC und anderen auf PoW beruhenden Kryptowährungen ist nicht zu lösen, ohne Dezentralität aufzugeben.


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