Europäische Investoren haben im ersten Halbjahr 2,8 Milliarden Euro in Rohstoff-ETFs gesteckt. Ganz anders die US-Amerikaner: diese zogen aus genannten ETFs Gelder in Höhe von umgerechnet 900 Millionen Euro ab. Branchenübergreifend übersteigen die ETF-Zuflüsse der Amerikaner die von den Europäern unterdessen um 399 Prozent, wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht.
Dabei ist das aufgezeigte Bild keineswegs untypisch: während Europäer und insbesondere Deutsche vor allem konservative Investments bevorzugen – man denke beispielsweise an Gold -, setzen die Anleger jenseits des Atlantiks verstärkt auf Aktien. Wirft man einen Blick auf die letzten Jahre, dann durchaus zum Vorteil der risikofreudigeren Investoren.
Wie die Infografik aufzeigt, befinden sich 70 der 100 wertvollsten börsennotierten Unternehmen weltweit in den Vereinigten Staaten von Amerika. Lediglich eines hat seinen Sitz in Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 befanden sich unter den 100 wertvollsten Konzernen noch 5 in der Bundesrepublik, namentlich die Deutsche Telekom, Mannesmann, Allianz, DaimlerChrysler sowie Siemens.
US-Dominanz
Besonders augenscheinlich wird die US-Relevanz bei einem Blick auf die Marktkapitalisierung einzelner Unternehmen. So wird Apple an der Börse höher bewertet als alle 40 im DAX gelisteten Konzerne zusammen. Generell sind US-Amerikaner eher dazu geneigt, vermeintlich riskantere Investments einzugehen. So besitzen dort aktuellen Daten zufolge 11 Prozent der Bürger Kryptowährungen, wohingegen in der Bundesrepublik etwa 6 Prozent in die digitalen Assets investieren.
Dass sich die Mehrheit der besonders hoch bewerteten Konzerne in den USA befinden, heißt indes mitnichten, dass das Gros der Innovationen von dort kommt. Insbesondere in der Grundlagenforschung ist die Bundesrepublik nach wie vor stark. Bei den Natur- und Ingenieurwissenschaftlichen Publikationen je 1.000 Einwohner sind Deutschland und die USA nahezu gleichauf. Deutlich anders bei den Technologie-Unicors je Einwohner: jener Wert ist in den USA 341 Prozent höher. Während es in der Forschung hierzulande keine Defizite zu geben scheint, hinkt Deutschland indes unter anderem bei der Skalierung hinterher.
Bild von Omar Hadad auf Pixabay
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