IOTA verkündet, durch ein Protokoll-Upgrade namens Chrysalis sein Netzwerk signifikant zu verbessern. Gleichzeit werde mit Chrysalis und IOTA 1.5 der Weg geebnet hin zum großen Ziel, die eigene Technologie dezentral aufzustellen.
Wer sich als Anleger mit IOTA beschäftigt, weiß: Auf der einen Seite gibt es Dutzende von spannenden Pilotprojekten, mit denen IOTA seinen Anspruch unterstreicht, im Internet der Dinge (IoT) das Standardnetzwerk zu werden und dort auch seine Kryptowährung MIOTA als Zahlungsmittel zu etablieren. Auf der anderen Seite wird IOTA durch den Makel belastet, eine Blockchain-ähnliche Lösung zu sein, bei der ein zentraler Koordinator anstatt Netzwerkteilnehmer selbst Aktionen und Transfers validieren. Dieser Schwachpunkt im Konzept von IOTA beschäftigt Investoren mehr und mehr. Abhilfe soll Coordicide schaffen, das Zauberwort für einen großen technischen Umbau im Tanglenet. Jetzt gibt die IOTA Stiftung durch David Sønstebø eine Erfolgsmeldung bekannt, benannt mit Chrysalis und IOTA 1.5.
Hintergrund zu Chrysalis bei IOTA
Chrysalis ist das englische Wort für Schmetterlingspuppe, hinter etwas eigentlich Unscheinbaren verbirgt sich also etwas außergewöhnlich Schönes. IOTA-Gründer David Sønstebø stuft Chrysalis als IOTA 1.5 ein, demnach den Schlüssel hin zu einem dezentralisierten IOTA 2.0. Zwar trage Chrysalis technologisch nicht direkt zur Dezentralität bei, doch ohne Chrysalis sei Coordicide nicht möglich. Sieben Details zu Chrysalis reißt Sønstebø an, etwa den Umstieg von einem binären Code hin zu einem trinären. Dadurch werde das Netzwerk schneller und verbrauche weniger Energie. Weitere Highlights: Chrysalis erlaube Atomic Swaps bei IOTA und verbessere das automatisierte System der Validierung von Transaktionen. Erst im Dezember 2019 war das IOTA Mainnet für fast 24 Stunden ausgefallen, der technologische Nachbesserungsbedarf ist augenscheinlich.
Chrysalis beflügelt den Kurs von IOTA
Seit der Bekanntmachung von Chrysalis hat der Kurswert von IOTA um rund 6 Prozent zugelegt (obwohl es zeitgleich auch den Streit der IOTA Gründer gab) und damit den Gesamtmarkt von Bitcoin und Co. temporär deutlich überholt. Die Anleger interpretieren Chrysalis anscheinend so, wie von David Sønstebø gewünscht. Wenn man nicht ganz so optimistisch denkt, fällt auf: Chrysalis wird genau dann öffentlich gemacht, wenn sich die IOTA-Gründer in aller Deutlichkeit bekriegen, es könnte auch ein Ablenkmanöver sein. Denn bei aller Sympathie für das Konzept von IOTA: Technologische Ankündigungen konnten wiederholt nicht eingehalten werden, ein Beispiel ist die Trinity Wallet, die sehr lange auf sich warten ließ. Für Chrysalis wird kein konkretes Zieldatum genannt. Doch wenn das Upgrade wirklich einmal eingespielt wird in das Netzwerk von IOTA, bedeutet dies nach den vorliegenden Informationen klare Zugewinne für Funktionalität und Robustheit. Ob dies rechtzeitig geschieht, um im Wettbewerb der Kryptowährungen untereinander groß zu punkten, bleibt abzuwarten.
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