IOTA Stiftung will keine EU-Gelder mehr – Finanzprobleme scheinen alarmierend

Über drohende existenzielle Finanzlücken bei der IOTA Stiftung wird seit Langem geredet. Jetzt überrascht der Vorsitzende Dominik Schiener mit Aussagen, man wolle künftig auf EU-Gelder verzichten. Droht die Pleite?

Bei IOTA werden die Nachfragen schärfer, ob die finanziellen Reserven ausreichen, um die ambitionierten Entwicklungsziele für 2023 zu erfüllen. Krypto-Podcaster Lukas Leys hat auf Twitter einige aktuelle Aussagen von Stiftungschef Dominik Schiener zusammengetragen, die nahelegen, dass auch intern ein Richtungswechsel für die IOTA Finanzen in Gang gesetzt wurden. Man werde “nie wieder EU-Zuschüsse” mitnehmen, sagte Schiener demnach. Auch andere Finanzierungsmethoden für die IOTA Stiftung wie Unterstützungen von Unternehmen und Beratungsleistungen haben sich laut Schiener als “Sackgasse” erwiesen. Deshalb setzte jetzt man ganz darauf, “Sachverstand für die Vermögensverwaltung zu entwickeln”.

Die Positionsbestimmung von Schiener überrascht, denn etwa die Mitarbeit am EU-Projekt EBSI wurde in der Vergangenheit als beispielhaft von der IOTA Stiftung beworben. Auch auf vielfache Kooperationen mit der Industrie war IOTA stets stolz. Auf die Frage, für wie lange denn die IOA Stiftung noch finanziert sei, antwortete Schiener barsch: “Lasst uns auf die Dinge fokussieren, die wirklich zählen – Produkte ausliefern, die IOTA nutzbar machen”. Damit dürfte Schiener die großen Entwicklungsziele für 2023 meinen, konkret die Integrierung der Ethereum Virtual Machine (EVM) in das IOTA Ökosystem und die Dezentralisierung des Netzwerks, welche unter dem Arbeitstitel “Coordicide” seit Jahren ausbleibt.

Podcaster Leys hat auch beim Vize-Technikchef der Software AG Christoph Strnadl nachgehakt, weil diese gerade bei EU-Projekten wie EBSI von IOTA häufig mit an Bord ist. Doch Strnadl sagte lediglich, er habe keine Insider-Informationen zum Hintergrund von Schieners Rundumschlag. Aus der IOTA Community ist aber zu hören, dass zumindest EBSI von der Stiftung wie geplant geordnet in 2023 abgeschlossen werden soll. Dennoch bleibt es ungewöhnlich und wenig diplomatisch, wie Schiener in Richtung IOTA Kooperationspartner austeilt (“helfen uns nicht, Ziele zu erreichen”).

IOTA Stiftung in finanzieller Bredouille – gehen 2023 die Lichter aus?

Schiener gehört IOTA Mitgründern und ist von denen als einziger noch in der Stiftung Vollzeit aktiv. Er beschwört erneut die Vision, dass die Stiftung eine langwährende Einrichtung wird, um sichtbaren Einfluss auf die Welt zu haben. Doch Restrukturierungen und Massenentlassungen im Sommer 2022 bei der IOTA Stiftung läuteten bereits einen Sparkurs ein. Recherchen von Twitter-Nutzer ThatsNotMyCode enthüllten Ende 2022, dass die Stiftung ihre Reserven in IOTA zu Geld macht und damit offensichtlich Liquidität sicherstellen will. Schiener verbreitete dann einen Überblick über die Finanzen der IOTA Stiftung – und diese ergaben den Eindruck, dass angesichts laufender Kosten von geschätzt teilweise bis zu 1 Millionen Euro monatlich kein Spielraum mehr besteht, um auch für 2024 zuverlässig zu planen. Seitdem ist zumindest uns kein weiteres Update von Schiener zu den Rücklagen bekannt.

Fazit: Geld und Zeit setzten IOTA unter Druck

Selbst wenn man die Finanzfragen bei IOTA für den Moment beiseitestellt, ist für Entwarnung kein Platz. Denn die Integrierung der EVM, zunächst für das Seitenprojekt Shimmer (SMR) angekündigt, ist auch schon seit mindestens zwei Jahren in der Entwicklung und hat es bisher nicht einmal in ein öffentliches Testnet geschafft. Die EVM soll zunächst für Shimmer und anschließend auch für IOTA die Tür Richtung Dezentralisierte Finanzen (DeFi) öffnen, wo man sich geldwerte Anwendungsfälle erhofft. In dieser Gemengelage mitsamt der ausstehenden Dezentralisierung von IOTA wirken die Ausführungen von Schiener zunehmend nervös. Dabei läge an ihm selbst, durch einen klaren Zeitplan und transparente Angaben zur Finanzierungssicherheit der IOTA Stiftung Ruhe auszustrahlen und den internen Entwicklern notwendigen Rückhalt zu liefern.


22 Kommentare

  1. Das erzählt er schon mehrere Jahre, dass die kurz vor der Pleite sind, Machtkämpfe und Uneinigkeit herrscht. Nur jedes mal anders verpackt. Komischer Weise liefert iota kurze zeit später. Guido ist nur ein einfacher FUDster, den man nicht alt so ernst nehmen muss.

  2. Die Stiftung hat keine EU-Gelder mehr nötig!

    Daraus einen (wahrscheinlich bezahlten) FUD Artikel zu machen ist ein alarmierendes Zeichen dafür, wie schlecht es um Block-Builders steht!

  3. Wie dumm kann man denn sein ? Selbst wenn die keine Einnahmen mehr hätten, 1 Mio monatlich könnte Schiener locker privat bezahlen wenn es wirklich so eng wäre. Habt ihr überhaupt eine Ahnung wie reich er mit Iota geworden ist ?
    So kurz vor dem Ziel wird er sein Lebensprojekt sicher nicht untergehen lassen, insbesondere weil es ihn in Zukunft noch vermögender werden läßt. Wir sprechen hier über Milliarden und die Trolle heulen wegen lächerlichen 12 Mio im Jahr.
    Hört ihr euch eigentlich selber Reden ?
    Hinzu kommt noch der kürzlich handelbare Token Shimmer der auch eine menge Geld in die Kassen gespült haben dürfte.

    • Naja daran sieht man doch wie unnötig iota ist. Bitcoin kann das alles was iota kann. Und Bitcoin braucht dazu nicht Mal wertlose shitcointoken zu erschaffen.
      Nennt sich 2nd layer.

      • Bitcoin kann ganz genau gar nichts. Es ist ein monetäres Datenpaket und somit richtig von der Sec als Rohstoff bezeichnet.

        Es ist strohdumm und extrem langsam, aber das ist nicht einmal negativ zu sehen, wir gehen ja auch nicht zum Bäcker und schaben ein paar Goldsplitter vom Nugget.

    • Dom ist erst im Januar 2016, eingestiegen, nach dem ICO und musste sich seine TI mühesam auf dem Sekundärmarkt zusammen kaufen. Er dürfte also stets weniger besessen haben als Sonstebo oder CfB. Ganz ketzerisch betrachtet ist er in meinen Augen auch kein Co-Founder, er war einige Monate zu spät dran.

  4. Ein Projekt, das so weit gediehen ist, sollte keine Probleme mit der weiteren Finanzierung haben. Für jeden der hier finanzielle Unterstützung leistet wird es sich auszahlen. Wo ist ein zukunftsfähigeres Projekt im Kryptobereich zu finden? Bedauerlich ist eher, dass es weit weniger bekannt ist, wie so manches sinnlose Vorhaben jenseits des Teichs. Wo ist die Unterstützung all jener, die den Kontinent in die Zukunft 3.0 führen wollen? Wo sind die Medien, die lieber wochenlang über einen DogeCoin berichten wollen?
    Es ist wirklich der fehlende Optimismus, der dazu geführt hat, das von hier kaum noch Impulse für Zukunftstechnologien ausgehen. Wer produziert heute wo die Smartphones, Notebooks, Navigationsgeräte, Kommunikationsplattformen, Kryptobörsen, Monitore und Displays? Kommt außer IOTA auch nur ein auf dieser Plattform besprochenes Projekt aus diesem Land oder von diesem Kontinent? Wenn wir nicht mehr wagen wollen, sollten wir uns wieder auf den Kartoffelanbau konzentrieren. Auch der ist wirklich wichtig! Dann brauchen wir aber auch keine Technikmagazin, nur um zu sehen, was in fernen Ländern für tolle Dinge entwickelt werden. Dann brauchen wir wieder mehr Berichte zum erfolgreichen Kartoffelanbau. Auf in die Zukunft !

  5. Diese Seite ist echt die einzige Seite die in dieser Richtung Artikel schreibt.
    Immer negativer Nonsense.
    Verstehe ich nicht.
    Wo kommen eigentlich immer diese ganzen Behauptungen her?

    Wenn jemand meint er möchte keine finanzielle Unterstützung mehr, dann scheint er das anderweitig eingeplant zu haben.

  6. „… dass zumindest EBSI von der Stiftung wie geplant geordnet in 2023 abgeschlossen werden soll.“

    Vollkoffer!

    EBSI ist die Europäische Blockchain Initiative welche von 2019 bis 2023 und nur mehr 3 Teilnehmer sind.

    Gerade wenn man die Fakten der EU direkt abrufen kann, ist es peinlich wenn so ein Kasperl auf gscheit macht und FUD verbreitet.

  7. Jo, da hat Block-Builders diesmal übers Ziel hinaus geschossen.
    Sätze einfach umdrehen und ins Negative stellen ist schon krass.

    Ich weiß nicht, was er für ein Problem mit D. Schiener hat.
    D. Schiener hat das jedoch nun klargestellt, um was es geht eigentich genau geht und das ist für Herrn Fiedler nun richtig peinlich.

    Egal, diese “Bildzeitungs-Nivau-Seite” ist nicht mehr lesbar und verschwindet aus meinen Favoriten.

    • >> D. Schiener hat das jedoch nun klargestellt, um was es geht eigentich genau geht

      Gibt es dazu auch irgendwelche Quellen?
      Ich bin von den Zielen dieses Projekts überzeugt, allerdings verstehe ich eine Sache nicht:

      Auf dieser Seite schaffen es zwei Personen den aktuellen Stand bei Iota (ob neutral oder nicht sei einmal dahingestellt) regelmäßig schön kurz und bündig zusammenzufassen.
      Bei der Iota Foundation passiert es immer wieder, dass solche Informationen oder Reaktionen auf solche Rumors (oder von mir aus FUD) durch irgendwelche Twitter- und Discord-Kanäle umhergeistern. Bei monatlichen Ausgaben von 1 Million Euro ist das für mich einfach nicht nachvollziehbar.
      Mit einer transparenteren Kommunikation (z.B. über iota.org) könnte die IF solchen Berichten sofort den Wind aus den Segeln nehmen. Dann reicht hier auch ein Kommentar al la: “Widerlegt, siehe iota.org/…”. So wie es aktuell läuft lese ich nur solche Berichte und kann mir kein Bild von der anderen Perspektive machen. Ich habe nicht die Zeit, mich durch die ganzen Community-Portale durchzuwühlen. Ich gehe davon aus, dass ich nicht der einzige bin. Einigen anderen geht es sicher auch so. Und die schmerzhafte Folge ist, dass das natürlich auch den Iota-Kurs beeinflusst.
      Dass block-builders immer wieder den blanken Knochen der Iota-Community trifft kommt nicht von ungefähr. Es wird ihnen einfach zu leicht gemacht. Wenn sie es nicht machen würden, dann irgendwer anderes.

    • Genau!

      Ein Sklave als CEO?
      Da muss man schon blind sein um zu investieren. Es steht oben, also muss es wahr sein:

      „Schiener gehört IOTA Mitgründern…“

      Danke das sie mir die Augen geöffnet haben.

  8. Wie kann man aus der Aussage “Iota möchte in Zukunft keine EU-Gelder mehr erhalten” schließen, dass Iota pleite ist? Also die Schlussfolgerung macht für mich echt keinen Sinn und ist wirklich hat an der Grenze für eine Falschinformation.

    Ich weiß nicht was IOTA Ihnen angetan hat Herr Fiedler, aber anscheinend genug, dass man sich die Mühe nimmt um IOTA in jedem Artikel schlecht zu reden. Lassen Sie ihre persönlichen Erfahrungen aus der Berichterstattung heraus, das wäre sinnvoll für die neutralen Leser.

  9. Mit IOTA das wird nix mehr.
    Zuviel jahrelanges Blabla, Ankündigungen um Ankündigungen..
    Der IOTA Kurs belegt, das Vertrauen der Anleger ist schon lange dahin. Möglicherweise wird das Projekt nie wirklich funktionieren und was wäre da wohl das willkommenste und gesichtswahrenste Ausstiegsszenario ?

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