Im IOTA Ökosystem mitsamt Shimmer (SMR) gibt es Streit zwischen der Community und der offiziellen Stiftung mit Dominik Schiener an der Spitze. Die Kluft zeigt sich beim Umgang mit IOTA Referenden und Stimmrechten.
Bei IOTA muss Stiftungschef Dominik Schiener heftige Kritik über sich ergehen lassen. Stein des Anstoßes sind vier Referenden zur Selbstverwaltung mittels des Tangle Community Treasury. Letzte Woche berichteten wir, dass diese Abstimmungen an mangelnder Wahlbeteiligung zu scheitern drohten. Aber schließlich sprang die IOTA Stiftung ein und nahm Stimmrechte wahr, um das Quorum von 5 Prozent zu erreichen. Im ersten Moment wurde Schiener dafür auf X mit Applaus bedacht.
Doch im Nachgang ist die Situation dann doch komplizierter. Wie beispielsweise Digidus the DeGenX erklärt, hat die IOTA Stiftung nämlich eine Abstimmung absichtlich ausgelassen. Bei dieser sollte die Führung des Tangle Community Treasury bestimmt werden und zur Wahl stand nur Amtsinhaber JD Sutton vom Projekt Deep Sea. Weil bei dieser Personalfrage Schiener für die IOTA Stifung Nicht-Teilnahme am Referendum anordnete, verfehlte es das Quorum, so Digidus the DeGenX.
Tatsächlich gibt es von Schiener die hier dokumentierte Erklärung für das merkwürdige Stimmverhalten. JD (Sutton) habe eine Kampagne gegen die IOTA Stiftung und ihn selbst geführt, so Schiener. Deshalb beende man die Arbeitsbeziehung mit JD komplett und habe entschieden, bei der fraglichen Abstimmung keine Stimmrechte auszuüben. Man solle doch lieber ihm und der Stiftung dankbar dafür sein, den grundsätzlichen Fortbestand des Tangle Community Treasury gesichert zu haben, so Schiener.
IOTA Stiftung und Schiener blocken Entscheidung der Community
Aber ist das die ganze IOTA Wahrheit? Digidus the DeGenX erinnert an einen Interessenkonflikt, der schon im Spätsommer 2022 auffiel. Schiener scheint persönlich und finanziell mit Nakama Labs verbunden, einem direkten Konkurrenten zum Projekt Deep Sea von JD. Es wirke also so, als ob Schiener für die IOTA Stiftung und seine Verbündeten keinerlei Konkurrenz zulassen wolle. Dies mache auch aus der Perspektive eines dezentralisierten Ökosystems keinen guten Außeneindruck, so Digidus the DeGenX.
Klar ist: Schiener hat bei der IOTA Stifung das uneingeschränkte Sagen und konnte sich nicht dazu durchringen, durch aktive Stimmenthaltung den Willen der Community zu unterstützen. Diese hatte mit mehr als 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für die Wiederwahl von JD Sutton votiert und Stimmabgabe der IOTA Stiftung hätte dieses Referendum gültig gemacht. JD Suttton unterdessen zeigt sich auf X enttäuscht von der Entwicklung, will aber kein zusätzliches Öl mehr ins Feuer gießen.
Generell standen die IOTA Referenden unter keinem besonders guten Stern. Probeabstimmungen fanden verschwindend geringe Resonanz und es gibt auch Fragen zum Quorum an sich. Denn die Gesamtmenge aller IOTA wurde im letzten Jahr (Stichwort Inflationshammer) massiv erhöht und damit verschoben sich auch Machtverhältnisse zwischen Stiftung und Community zugunsten der von Schiener geleiteten Organisation.
Fazit: IOTA Stiftung mit Dominik Schiener riskiert Bruch mit der Community
Schiener zieht Verantwortungen und Entscheidungen für IOTA regelmäßig ohne offene Diskussion an sich, was immer wieder zu öffentlichen Dissonanzen mit der Community führt. Der Tangle Community Treasury sollte eigentlich auch Ausdruck einer selbstbewussten Community sein, die Projekten Unterstützung gewähren kann, welche bei der IOTA Stiftung keinen Anklang finden. Schiener hatte die Chance, hier diplomatisch zu agieren und den Referenden einfach mithilfe der Stiftung über die 5-Prozent-Hürde zu helfen – ohne inhaltlich Einfluss zu üben. Doch stattdessen ist erneut ein Konfliktherd zwischen IOTA Stiftung und Community angefacht, der auch das Gefühl vermittelt, dass Selbstverwaltung und Mitbestimmung im IOTA Ökosystem von der Stiftung nur nach Schieners Regeln gewünscht sind.
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