Königreich Bhutan hat laut Report heimlich Millionen in Krypto investiert

Im Rahmen der Insolvenzverfahren von BlockFi und Celsius ist herausgekommen, dass das Königreich Bhutan heimlich zig Millionen US-Dollar in Kryptowährungen investiert hat. Darüber berichtet Forbes.

Das Königreich Bhutan ist als Tourismusziel bekannt, die malerische Lage im Himalaya und Buddhismus als Staatsreligion prägen den Charakter. Offiziell stellt Bhutan Lebensqualität über Wirtschaftswachstum und taucht so in globalen Ranglisten immer weit oben auf, wenn “das glücklichste Volk der Welt” gesucht wird. Aber das Wirtschaftsmagazin Forbes berichtet nun, dass der Staatsfonds von Bhutan hinter den Kulissen mit zig Millionen US-Dollar in Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen hantiert hat. Grundlage für den Report sind Gerichtsunterlagen aus den Insolvenzverfahren der US-Kryptofirmen BlockFi und Celsius.

Demnach hat Druk Holding & Investments als Bhutan Staatsfonds im Februar 2022 bei BlockFi 30 Millionen US-Dollar in Form des Stablecoins USDC geborgt, zahlte den Kredit aber nicht fristgerecht zurück. Daraufhin seien 1.888 Bitcoin (BTC), die als Sicherheit für den Kredit dienten, für die Kreditgeber aktiviert worden. Streit gab es um dennoch um eine Finanzierungslücke von 820.000 US-Dollar, so Forbes. Doch dieser sei mittlerweile still und einvernehmlich beilegt. Warum Druk Holding & Investments sich USDC geliehen hatte und von wo man über Bitcoin verfügte, wollte der Staatsfonds nicht beantworten.

Staatsfonds von Bhutan Kunde bei BlockFi und Celsius

Aber klar wurde bei Recherchen: Bhutan war durch Druk Holding & Investments nicht nur Kunde von BlockFi, sondern auch bei Celsius. Dort war der Staatsfonds laut Forbes dokumentiert von April bis Juni 2022 aktiv und habe 65 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen abgehoben sowie 18 Millionen US-Dollar eingezahlt. Wie genau und warum Bhutan solche Beträge in volatile Kryptowährungen investiert und unter Umständen eine riskante Strategie fuhr, kommentierte Druk Holding & Investments nicht.

Dass ein Staatsfonds sich in Sachen Bitcoin und Co. engagiere, sei sehr ungewöhnlich, schreibt das Blatt. Bekannt sei nur vom norwegischen Staatsfonds, dass dieser bei MicroStrategy investiert habe. Das US-Unternehmen begann in 2020, Geldreserven in Bitcoin umzuschichten und hat sich so zu einer Möglichkeit entwickelt, indirekt in BTC zu investieren. Druk Holding & Investments aber ging keinen solchen Umweg, sondern trat direkt als Kunde von Krypto-Plattformen auf.

Bhutan gilt der Kryptoindustrie gegenüber aufgeschlossen. Mit Rippe (XRP) läuft seit 2021 ein gemeinsames Pilotprojekt, welche eine staatlich garantierte Digitalwährung (CBDC) vorbereiten soll. Auch beim Handel mit Emissionsrechten setzt Bhutan auf Blockchain-Lösungen. Und König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck übernahm in 2022 die Schirmherrschaft für einen landesweiten Wettbewerb, bei dem nach einheimischer NFT Kunst gesucht wurde.

Fazit: Bhutan agiert auf den Kryptomärkten – aber warum Geheimniskrämerei?

Druk Holding & Investments steht unter Kontrolle des Königshauses und begründet sein Schweigen auch damit, dass die Beziehungen zu Celsius noch nicht abgewickelt sind. Aber man darf sich durchaus fragen, ob Geheimniskrämerei bei staatlichen Investments angebracht ist. Die Risikobereitschaft von Bhutan wiederum dürfte Teile der Kryptoszene erfreuen, die das staatliche Engagement als Ritterschlag für Bitcoin und Co. deuten.


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