Ripple (XRP) schweigt sich über regelmäßige Geldflüsse an den strategischen Partner MoneyGram vornehm aus. Doch MoneyGram als börsennotiertes Unternehmen muss diese veröffentlichen. Umgerechnet 15,1 Millionen US-Dollar in XRP hat MoneyGram demnach allein im 2. Quartal von Ripple erhalten.
Als Ripple (XRP) im Juni 2019 groß bei dem internationalen Finanzdienstleister MoneyGram einstieg, wunderte sich so mancher: 50 Millionen US-Dollar investierte Ripple in zwei Phasen in Aktien von MoneyGramm und viel halten dieses Investment für keinen besonders guten Deal. Immer deutlicher wird mittlerweile, dass Ripple weiterhin Geld in Form von XRP nachschießt bei MoneyGram. Versteckt ist die Information im Kleingedruckten von MoneyGrams jüngstem Quartalsbericht für April bis Juni 2020. 15,1 Millionen US-Dollar XRP gab es für MoneyGram demnach in diesem Zeitraum von Ripple, MoneyGram verbucht dieses als “Gebühren für Marktentwicklung” und “Ausgaben für Trading”.
Hintergrund zur MoneyGram und Ripple
Diejenigen, die den Einstieg von Ripple bei MoneyGram begrüßten, waren sich sicher: Durch die strategische Partnerschaft mit einem etablierten Dienstleister für grenzübergreifende Geldtransfers werde XRP als digitale Brückenwährung seine Stärken endlich im großen Maßstab zeigen können. Skeptiker bemerken: MoneyGram schrieb schon letztes Jahr Verluste und daran hat sich nichts geändert, unter dem Strich stehen bei MoneyGram in 2020 für das 2. Quartal 4,6 Millionen US-Dollar Minus. Allerdings hat der Aktienkurs von MoneyGram seit dem Investment von Ripple deutlich zugelegt, Anleger an klassischen Börsen goutieren den finanzstarken Partner.
Für XRP läuft es hingegen nicht so gut: Im Juni 2019 konnte man zwar nach dem Bekanntwerden der Kooperation MoneyGram einen Kurssprung auf weit über 0,40 US-Dollar verbuchen, doch aktuell notiert XRP wieder in Gefilden von knapp über 0,30 US-Dollar. Zudem hat XRP den prestigeträchtigen dritten Platz als nach Marktkapitalisierung drittwichtigster Kryptowährung hinter Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) an den Stablecoin Tether (USDT) zwischenzeitlich verloren.
MoneyGram erhält die zusätzlichen XRP nach vorliegenden Informationen auf Grundlage der Umsätze, die beim Gebrauch von XRP generiert werden. Laut Auskunft des Unternehmens werden diese XRP nicht gehalten, sondern sofort wieder verkauft. Im 1. Quartal 2020 betrug der dadurch erzielte Erlös 16,6 Millionen US-Dollar. Im Klartext: Ripple hat also nicht nur in Aktien bei MoneyGram investiert, um die Verbreitung von XRP zu stärken. Sondern man macht auch von Treuhandkonten Gebrauch, um MoneyGram – salopp gesagt – bei Laune zu halten. Die ursprünglich vereinbarte Partnerschaft zwischen MoneyGram und Ripple läuft erst im Juli 2023 aus.
Fazit: Ripple und MoneyGram – wirklich ein sinnvolles Duo?
Es st schon auffällig, dass Ripple den stetigen Transfer von XRP an MoneyGram nicht selbst kommuniziert, sondern dies erst durch aufmerksames Studium der Quartalsberichte von MoneyGram klar wird. Auch bei anderen Expansionen – etwa Richtung Asien – nimmt Ripple große Beträge in die Hand, um XRP subventioniert auf den Markt zu drücken. Solche eher undurchsichtigen Deals heizen die Inflation an, meinen Teile der XRP-Anleger schon seit geraumer Zeit und sehen Inflationsgefahr. Dazu kommen Sammelklagen in den USA.
Nichtsdestotrotz hat XRP die Kursverluste im Zuge der Corona-Krise vom März wieder gutgemacht. Doch solche Nachrichten wie die von den kontinuierlichen Zahlungen an MoneyGram tragen nicht gerade dazu bei, an eine florierende Zukunft von XRP als Brückenwährung im Finanzsektor zu glauben. Ohne Subventionen scheint die klassische Finanzbranche XRP zu verschmähen, während man die Blockchain-ähnliche Technologie von Ripple gerne und zunehmend nutzt. Einmal mehr zeigt sich: Die Zukunft von XRP ist ungewiss und Ripple würde es durch vertragliche Bindungen wohl schwer fallen, sich abzuspalten. Transparente Informationen zu den Verbindlichkeiten von Ripple machen es sehr schwer, Kursprognosen abzugeben.
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