Ripple (XRP): Airdrop von Flare (FLR) kommt nach zwei Jahren doch noch

Ende 2020 hatte das Projekt Spark / Flare bei Ripple (XRP) für viel Aufmerksamkeit geschürt. Die Macher wollten die Sparte DeFi für XRP öffnen und dabei Flare (FLR) per Airdrop verteilen. Nun ist es endlich soweit.

Ripple (XRP) fehlt der Zugang zur Wachstumssparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi), neuerdings will man das Problem mit einer Brücke hin zu Ethereum (ETH) angehen. Vor rund zwei Jahren aber schien eine Lösung für das Thema DeFi mit XRP von außen zu kommen, damals rührte das Projekt Spark die Werbetrommel. Spark hatte vor, einen neuen DeFi-Token namens Flare (FLR) per Airdrop an alle auszuschütten, die XRP in ihren Wallets halten.

Dazu wurde im Dezember 2020 auch ein sogenannter Snapshot als Momentaufnahme gemacht, auf dessen Grundlage individuell berechnet werden sollte, wie viele Flare einzelnen XRP Anlegern individuell zustehen. Doch der für Anfang 2021 angekündigte Flare Airdrop passierte nicht, der Launch von FLR wurde immer weiter nach hinten verschoben. Auch ein anvisiertes Datum für den Start von Flare / Spark früher in 2022 konnte nicht eingehalten werden. Doch jetzt nennt Flare per Blogpost überraschend, dass der Airdrop von FLR zwischen dem 24. Oktober und 6. November stattfinden soll. Das genaue Datum hänge vom Feedback von Kryptobörsen ab.

Klar ist: Der Snapshot aus dem Dezember 2020 wird weiterhin Basis für den Airdrop von Flare sein. Einzelne Kryptobörsen wie Crypto.com haben bereits Unterstützung signalisiert, die Marktführer Binance und FTX haben sich noch nicht öffentlich entschieden. Denn ein Grund für die erheblichen Verzögerungen bei Flare dürfte sein, dass Ripple mit XRP in den USA von der US-Börsenaufsicht SEC verklagt wird. Dies hat seit Anfang 2021 auch dazu geführt, dass Kryptobörsen XRP zumindest für den nordamerikanischen Markt ausgelistet haben, um Ärger mit der SEC zu vermeiden. Wie sie nun mit Flare umgehen, ist deshalb ein pikantes Thema, eine enge Anbindung an XRP ist hier nicht zu verleugnen.

Ripple erhält Dokumente zur “Hinman-Rede” im Prozess mit der SEC

Unterdessen lichtet sich im Gerichtsverfahren der SEC gegen Ripple eine Front. Nach monatelangem Hick-Hack um Dokumente zur berühmt gewordenen “Hinman-Rede” der SEC hatte Ripple zuletzt vom Gericht Zugang gewährt bekommen. Jetzt meldete Ripple-Chefjustitiar Stuart Alderoty, per Twitter, dass die Dokumente zur “Hinman-Rede” bei ihm eingegangen sind. Das Kämpfen darum habe sich gelohnt, schreibt Alderoty, und er sehe durch die neuen Beweisstücke die Chancen von Ripple für XRP gestiegen.

Ripple CEO Brad Garlinghouse nahm die Nachricht ebenfalls per Twitter positiv auf. Er kommentierte, wenn jetzt die Wahrheit über die SEC enthüllt werde, zeige sich, wie die schamlos die Behörde agiere. Ripple will anhand der “Hinman-Rede” und ihrer Entstehungsgeschichte beweisen, dass XRP zu Unrecht von der SEC als “Securities” (Wertpapier) eingestuft wird. Denn Hinman als hochrangiger SEC-Vertreter hatte 2018 bei seiner Rede dargelegt, dass Ethereum (ETH) keine Regulierung erwarten müsse. Diese Einschätzung müsse auch auf XRP angewandt werden, argumentiert Ripple.

Fazit: Kann Flare bei XRP mit Riesenverspätung noch zünden?

Im Gerichtsprozess SEC vs. XRP wird ein Urteil erst in 2023 erwartet, viele Beobachter sehen Ripple nach einer Reihe von Etappensiegen mittlerweile im Vorteil. Flare will aber den Ausgang des Verfahren offensichtlich nicht mehr abwarten und jetzt launchen. Es bleibt aber abzuwarten, ob der Airdrop von FLR auch die Unterstützung der großen Kryptobörsen erhält. Zudem hat Flare vor, sein Netzwerk nach dem Airdrop zunächst im Beta-Modus zu öffnen und erst im 2. Halbjahr 2023 auf den Regelbetrieb umzustellen. Doch es zeigt sich: Das zwischenzeitlich totgesagte Ripple denkt gar nicht an Winterschlaf, sondern schöpft für XRP sowohl vor Gericht als auch durch Flare Hoffnungen auf bessere Zeiten.


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